Inhalt:
Im Leben von Jodie Thomson läuft einiges schief. Sie hat ein paar Pfunde zu viel, ist unglücklich verliebt in eine Internetbekanntschaft und seitdem ihr Vater seinen Job in einer Papierfabrik verloren hat, geht das Leben der ganzen Familie den Bach runter. Sie musste in eine Sozialwohnung umziehen, der Vater trinkt und die Mutter muss Tag und nach schuften, um alle über die Runden zu bringen. Nach einem Streit reicht es Jodie, sie packt ihre Sachen und haut ab. Eigentlich will sie zu ihrem Internetfreund Tim, doch durch einen mehr oder weniger glücklichen Zufall landet sie in einem Indianercamp. Dort verbringt sie drei aufregende Wochen mit dem Cree- Indianer Jay, und danach ist in Jodies Leben nichts mehr wie vorher.
Die Sprecherin:
Carla Swiderski, geboren 1986, wirkte in zahlreichen Hörbuch- Produktionen, u. A. für den Verlag Jumbo neue Medien, mit.
Meine Meinung:
Bezüglich dieses Hörbuchs bin ich etwas zwiegespalten. Von allen Büchern, die ich bisher von Antje Babendererde gelesen und gehört habe, hat mir „Libellensommer“ am wenigsten gefallen. Es ist nicht schlecht, auf gar keinen Fall, aber ich konnte nicht so in der Geschichte versinken wie bei „Indigosommer“ oder „Rain Song“ beispielsweise. Die Hauptfigur Jodie war mir die ganze Geschichte über irgendwie unsympathisch, ich fand sie albern und naiv und konnte nicht richtig warm mit ihr werden. Jay mochte ich sehr, finde es aber sehr sehr schade, dass man über seinen Indianerstamm, die Cree, so wenig erfährt. Er hätte auch irgendein weißer, schwarzer… Junge, der in einem Aussteigercamp lebt, sein können.
Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, besonders, dass es der Autorin wieder gelingt, dem Leser eine der vielen Problematiken, die zwischen den Indianern und den Weißen in Nordamerika immer noch vorherrschen, nahezubringen. Mich hat das Buch auch ein wenig ins Grübeln über die Abholzung der Wälder und dem Umweltschutz gebracht und ich hoffe, dass das vielen Lesern so geht. Allerdings bedient Antje Babendererde mit „Libellensommer“ auch einige Klischees, was mich ein wenig störte, ebenso wie die abgedroschenen, kitschigen Phrasen, die sich zum Ende des Buches leider ein wenig häuften.
Carla Swiderski als Sprecherin ist leider auch nicht so ganz mein Fall. Sie liest das Buch gut, ihre Stimme ist angenehm, aber sie liest es nur vor. Man hat nicht das Gefühl, mit Jodie an einem Tisch zu sitzen und die Geschichte von ihr erzählt zu bekommen. Evtl. lag es auch an der Sprechleistung, dass ich mich nicht in die Geschichte fallen lassen konnte, ich weiß es nicht. Ich werde auf jeden Fall bei Gelegenheit das Buch zu „Libellensommer“ lesen und schauen, ob mir das besser gefällt.
„Libellensommer“ ist eine nette Geschichte, die man sich gut anhören kann, aber ganz sicher nicht Antje Babendererdes bestes Buch.