Die Kosmonautin – Jo Lendle

  • btb Verlag, 2010
    Broschiert, 192 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Die Geschichte einer ungewöhnlichen Reise


    Eine Frau begibt sich auf eine einsame Reise. Ihr Ziel: der Mond. Der Weg dorthin führt Hella nach Osten, durch endlose Steppenlandschaften und zentralasiatische Weite. Kilometer für Kilometer entfernt sich Hella von ihrem alten Leben und der Erinnerung an ihren Sohn, dessen größter Wunsch es war, dem Weltall ein Stückchen näher zu kommen. Als sie schließlich zu dem Weltraumbahnhof am Südrand der ehemaligen Sowjetunion gelangt, erscheint die Anlage unwirklich und wie aus längst vergangener Zeit. Doch die Vorbereitungen laufen bereits …


    Über den Autor
    Jo Lendle wurde 1968 geboren. Er lebt in Köln, wo er als Lektor beim DuMont Verlag arbeitet. 2008 erschien bei DVA sein vom Feuilleton gefeierter Debütroman "Die Kosmonautin.


    Meine Meinung:
    Der Roman ist bestimmt durch seinen ungewöhnlichen Stil und von Stimmung getragen. Es wird die Reise einer Frau durch Russland und der zentralasiatischen Steppe mit dem Ziel einer russischen Raumstation gezeigt. Dort will Hella Bruns anstelle ihres verstorbenen Sohnes einen Raumflug antreten, den er kurz vor seinem Tod offenbar bei einem Wettbewerb gewonnen hat. Die Raumstation befindet sich in einer Gegend, die Kasachstan ähnelt. Kargheit und Weitläufigkeit mit wenig Menschen sind spürbar. Die äußere Steppe ähnelt der inneren Leere der Protagonistin. Der Roman ist aber nicht direkt melancholisch und schon überhaupt nicht sentimental, Hella klagt nicht, die Stimmung hängt irgendwie in der Schwebe wie auch der Text über lange Zeit.
    Es gibt nicht viel Handlung und wenig Dialog, der Roman definiert sich durch die Atmosphäre, die sich aus den Beschreibungen der Gegend und den Begegnungen mit den Menschen dort ergibt.
    Ein Buch, das aus dem Rahmen des üblichen fällt und dennoch ein guter Erfolg wurde.