Kurzbeschreibung/Klappentext:
Als bei Bauarbeiten auf Sylt ein Skelett gefunden wird, tappt Hauptkommissar Erik Wolf im Dunkeln: Wer ist die Tote, die vor fünf Jahren ermordet wurde? Seine umtriebige italienische Schwiegermutter hat schnell einen Verdacht, wer das Mordopfer sein könnte, doch gründet ihre Vermutung weniger auf Beweisen, sondern mehr auf ihrer Intuition. Dann, einen Tag vor dem traditionellen Biikebrennen, verschwindet erneut eine Frau. Mamma Carlotta ist entsetzt, denn sie kennt die Vermisste gut. Während des großen Volksfestes macht sie dann einen schrecklichen Fund .
Über die Autorin:
Gisa Pauly, geboren 1947 in Gronau, stieg nach zwanzig Jahren aus dem Lehrerberuf aus und veröffentlichte 1994 das Buch »Mir langt’s – eine Lehrerin steigt aus«. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster und auf Sylt. Sie veröffentlichte unter anderem »Das Mörderspiel«, »Doppelt gemordet hält besser«, »Reif für die Insel« und die drei Kriminalromane um Mamma Carlotta, »Die Tote am Watt«, »Gestrandet« und »Tod im Dünengras«. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch »Déjàvu«.
Meine Meinung:
Auch der 4. Fall von Mamma Carlotta und Kommissar Erik Wolf überzeugt mit seinen liebevoll ausgestalteten Charakteren, humorvollen Schreibstil sowie einem spannenden und interessanten Krimi-Plot. Genauer gesagt handelt es sich sogar um zwei Verbrechen, die aufzuklären sind und es bleibt spannend bis zum Schluss.
Gisa Pauly gelingt es bestens, die putzigen alltäglichen und nicht alltäglichen Begebenheiten aus dem Privatleben der Protagonisten mit der eigentlichen Krimihandlung zu verknüpfen. Wobei letztere immer bestimmend und im Vordergrund bleibt. Das Aufeinandertreffen von italienischem Temperament bzw. Lebensart mit der friesischen Mentalität sorgt naürlich wieder für häufiges Schmunzeln :-), wirkt aber niemals plump oder aufgesetzt. Herrlich, wie sich die kauzigen Kollegen von Wolf immer zur Essenszeit einfinden, wenn sich die Anwesenheit seiner Schwiegermutter herumgesprochen hat :grin. Und die Kommentare von Mamma Carlotta zu den friesischen "Delikatessen" :rofl.
Ziemlich kurz hintereinander habe ich den 2., 3. und jetzt den 4. Band gelesen und empfand es als sehr angenehm, dass die Sylt-Krimis völlig unabhängig voneinander zu lesen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimireihen gibt es hier so gut wie keine Bezüge zu den vorhergegangenen Büchern, die den Leser nötigen, die Reihenfolge einzuhalten. Natürlich bleiben die Hauptpersonen die Gleichen, aber damit hat sich`s.
Man erfährt immer wieder Details über Land und Leute, sprich über Sylt und die Friesen, und hat natürlich besondere Freude daran, wenn man schon mal auf Sylt gewesen ist. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und locker, aber nicht zum "Drüberlesen" geeignet. Um keine Pointe zu verpassen, sollte man langsam und mit Genuss lesen.
Ich gebe 9 Punkte und freue mich auf den nächsten Fall!