'Die Dichterin von Aquitanien' - Seiten 576 - 646

  • Auch hier in diesem Abschnitt passiert wieder sehr viel.
    Aliénor gerät in eine Falle - und in Henries Fänge. Marie ist dabei - erfährt aber, daß ihr Gemahl im Sterben liegt. Aber trotzdem darf sie den mittellosen Jean nicht heiraten - und geht (bevor sie wieder zwangsverheiratet wird) ins Kloster. Jean verschwindet - damit Marie der Abschied nicht zu schwer fällt. Er läßt ihr den grauen Stein... aber dafür muß Marie auf ihre Tochter und Jean verzichten!
    Jean geht zurück zu Richard - um dort sein Glück zu machen.
    Marie ist im Kloster glücklich (sie darf lesen und schreiben und unterrichtet die Zöglinge. Und sie trifft dort wieder auf Torqueri - ihre alte Freundin! :wave

  • Henrys Logik erschließt sich einem auch nicht so wirklich. Klar, er will sie möglichst nutzbringend wiederverheiraten, aber als das nicht funktioniert, bietet er ihr als Alternative das Kloster an.
    Warum ist er bei ihr so hart, während er sich von Emma ja über Jahre hinweg immer hat erweichen lassen?
    Weil Marie ihn nicht auf Knien anfleht, Jean heiraten zu dürfen?

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Weil Marie ihn nicht auf Knien anfleht, Jean heiraten zu dürfen?


    Ja, so ungefähr. Marie zeigt sich ja ein wenig bockig und erzürnt ihn. Henri war dafür bekannt, dass er keine Aufsässigkeit duldete. Bei Emma ist er ja jetzt auch härter geworden.
    Abgesehen davon war eine Unterbringung im Koster durchaus standesgemäß, die Vermählung mit einem Habenichts eher weniger. Er hätte Jean auch noch Ländereien geben müssen - das war ihm halt zu viel des Guten.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Hat er dem Kloster denn keine "Mitgift" zahlen müssen? So ganz uneigennützig waren die Klöster seinerzeit ja auch nicht, denn die haben sich den Platz ja auch ganz gut bezahlen lassen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass er sich an dieser Zahlung durch die Wahl des Kloster "vorbeigemogelt" hat, denn die Vorsteherin gehört ja zur eigenen Familie.


    Eine solche Zahlung wäre aber vermutlich so oder so niedriger gewesen als eigene Ländereien für Jean, oder?

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Eine solche Zahlung wäre aber vermutlich so oder so niedriger gewesen als eigene Ländereien für Jean, oder?


    Ja, sie wäre wohl niedriger ausgefallen. Die Äbtissin konnte ihm diesen Wunsch ja schlecht verweigern und war außerdem ganz erfreut, eine begabte Dichterin in ihre Nonnenschar aufnehmen zu können.


    Das Kloster von Edwardstowe (heute Shaftesbury) war ein sehr angesehenes, das von Henri ohnehin gefördert wurde.


    Und letztendlich war Henri eben kein Mann, der sich von jungen Mädchen vorschreiben ließ, was er zu tun hat, und nach dem Aufstand Alienors war er ohnehin nicht gut auf eigensinnige Frauen zu sprechen. ;-)


    Gruß


    Tereza

  • Ich habe es befürchtet :-(
    Da ich natürlich neugierig war, hab ich erst mal beim lesen nach Marie de France gesucht im Netz. Und mich innerlich schon drauf vorbereitet, daß sie ins Kloster muß.
    Wenigstens das mit der Übersetzung der Texte Alfreds hat mich dan nein büschen versöhnt.


    Und meine Hoffnung ist ja die, daß sie ab 1189 - auch wenn das soo viele Jahre sind - dann endlich ihr eigenens Leben leben kann.
    Danach kann sie ja wieder auf Elionor hoffen.


    Nur leider schätze ich mal, daß ihre Tochter nix mit ihr anfagen kann, da sie sie ja nicht kennt und die beiden viel zu lange auseinander waren :-(


    Ok, aber um das zu erfahren, mach ich mich aml auf, weiterzulesen :grin