Verlag: Diogenes, 2010
Gebundene Ausgabe: 365 Seiten
Originaltitel: Mine All Mine
Aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog
Kurzbeschreibung:
Entweder bekommt er die Frau, die er liebt, oder er behält die Arbeit, die er liebt. Und welche Entscheidung er auch treffen mag, sie könnte sein gesamtes Weltbild zerstören. Ihm das Herz brechen, irreparabel. Ihn ins Gefängnis bringen. Ihn töten.
Über den Autor
Adam Davies, geboren 1971 in Louisville, Kentucky, arbeitete nach dem Literaturstudium an der Syracuse University als Verlagsassistent in New York und danach als Dozent für Englische Literatur in Savannah/Georgia.
Meine Meinung
Der Roman ist überwiegend locker und amüsant, an einigen Stellen vielleicht etwas übertrieben, aber das stört nicht sehr. Erzählt wird konsequent aus der Sicht des Protagonisten Otto Starks, der als Guardian in einem Museum arbeitet, wo er hochkarätige Objekte bewacht. Er hat lange Erfahrung, hohe Qualifikation und Erfolge in seiner Branche vorzuweisen. Trotzdem wurde er jetzt vier Mal in Folge vom Superschurken Die Ratte überfallen. Ein ebenso oder größeres Problem beschäftigt ihn aber mehr. Er will seiner Freundin Charlie einen Heiratsantrag machen. Eigentlich müsste das funktionieren, denn die zwei lieben sich sehr und sind fest zusammen. Aber er hat sie lange belogen, indem er seinen Beruf vor ihr geheim gehalten hat, wie es seine Auftraggeber verlangen. Charlie hat er vorgegeben, ein Talentsucher für die New York Mets zu sein. Das führt zu einigen Situationen, die nahezu an amerikanische Screwball-Komödie erinnern. Ich bin mir sicher, der Autor wurde durch diese Filme beeinflusst, und natürlich durch die Filme, die mit Einbruch zu tun haben. Einige nennt Otto Stark sogar explizit: Oceans Eleven, Verlockende Falle (mit Catherine Zeta-Jones und Sean Connery) oder Mission Impossible.
Auffällig sind die vielen Fußzeilen im Roman, die aber zur Handlung gehören. Hier kommentiert Otto Starks seine eigenen Sätze nochmals im Detail. Das ist zwar ganz witzig, aber die Fußzeilen sind so klein, dass sei auf die Dauer schwer zu lesen sind.
In der Mitte des Romans gibt es ein paar Längen, aber schon bald gibt es viel Action und einige überraschende Wendungen.
„Dein oder Mein“ ist nicht so tiefgründig wie Adam Davies letzter Roman „Goodbye, Lemon“, aber er ist flott und man bereut es sicher nicht, ihn gelesen zu haben.