Comics - Schund oder ebenbürtiger Lesestoff?

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  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Irgendwann aber werde ich mich auch mal an Erwachsenen-Comics (à la Art Spiegelmann und co.) machen...


    Da verlinke ich doch einfach nochmal das von Bildersturm bereits erwähnte "Blankets".



    Zitat

    Von Schund kann man gar nicht reden (außer man hat sich nie damit ernsthaft befasst und meint mit Comics "Bussibär"), ich finde Bildersturms Vergleich mit den Pixi Büchern und Stephenie Meyer herrlich. :wave


    :write


    Zitat

    Original von AnjaBellaEdward
    Für mich persönlich sind Comics Schund... aber ich denke jeder sollte lesen was einem gefällt. Mein Fall ist es einfach nicht, viel zu Teuer für so wenig Text!


    Du hast dann wahrscheinlich auch eher nicht so viele Bildbände zu Hause? ;-)


    Im Englischen werden die Comics als Graphic Novels bezeichnet. Man muss also nicht nur Geschichten mögen, sondern sich auch für Bilder interessieren, um sie (die gut gemachten) genießen zu können.
    Ich habe einen Freund, der viel liest, aber Comics findet er zu anstrengend, auch die, deren Stories und Niveau eigentlich in sein Beuteschema passen.

  • Doch ich muss sagen ich hab viele Bildbände zuhause, von Ländern und sonstigem ^^ aber das ist für mich Kunst... Und Comics sind auch auf ihre Weise Kunst aber mir gefällt diese art von Kunst nunmal nicht! Aber ich verurteile Leute deswegen ja nicht, wie gesagt jeder soll das lesen was einem gefällt!

  • Doch ich muss sagen ich hab viele Bildbände zuhause, von Ländern und sonstigem ^^ aber das ist für mich Kunst... Und Comics sind auch auf ihre Weise Kunst aber mir gefällt diese art von Kunst nunmal nicht! Aber ich verurteile Leute deswegen ja nicht, wie gesagt jeder soll das lesen was einem gefällt!

  • Ohne den ganzen Thread jetzt gelesen zu haben.


    Bei Comics verhält es sich meiner Meinung nach wie bei Büchern. Es gibt qualitativ hochwertige, aber auch eine Menge Müll. Das Comics literarisch nicht an Bücher rankommen, liegt meines Erachtens daran, dass erzähltechnisch mehr durch die Bilder, als durch den Text erklärt wird. Ein schlechter Autor kann für mich nicht die gleiche Atmosphäre schaffen, als ein wirklich guter Zeichner, der einen fesselnden Stil hat.

  • Zitat

    Original von Valdimier


    Bei Comics verhält es sich meiner Meinung nach wie bei Büchern. Es gibt qualitativ hochwertige, aber auch eine Menge Müll. Das Comics literarisch nicht an Bücher rankommen, liegt meines Erachtens daran, dass erzähltechnisch mehr durch die Bilder, als durch den Text erklärt wird.


    Ganz genau so sehe ich das auch.

  • Zitat

    Original von Valdimier
    Das Comics literarisch nicht an Bücher rankommen, liegt meines Erachtens daran, dass erzähltechnisch mehr durch die Bilder, als durch den Text erklärt wird. Ein schlechter Autor kann für mich nicht die gleiche Atmosphäre schaffen, als ein wirklich guter Zeichner, der einen fesselnden Stil hat.


    Und weil diese beiden Talente (gut zeichnen können, gute Geschichten erzählen können) selten zusammenfallen, ist es bei den amerikanischen und frankobelgischen Comics meist so, dass es einen Autor gibt und einen Zeichner (und einen Inker, und einen für die farbige Gestaltung, und einen für die graphische Gestaltung der Texte).
    Viele dieser Autoren schreiben auch Bücher, wie z.B. Neil Gaiman.


    Die Tatsache, dass die meisten Menschen nur entweder zeichnen oder schreiben können, ist außerdem der Grund, warum ich das Comiczeichnen vor ein paar Jahren aufgegeben und beschlossen habe, meine Geschichten auf andere Weise zu erzählen.

  • Ich glaube nicht, dass Comics Schund sind. Als Kind habe ich auch welche gelesen, und ich habe noch die Buffy Comics, die vor laaanger Zeit erschienen sind. :grin


    Jetzt lese ich zwar keine mehr, aber warum sollten andere die nicht lesen dürfen, nur weil ich keine lese? Finde es etwas oberflächlich zu sagen, dass Comics Schund sind. Jeder darf das lesen, worauf er Lust hat! Und keiner hat das recht ihn deswegen zu verurteilen. Die Geschmäcker sind nämlich bekanntlich verschieden. Und darüber lässt sich nicht streiten. ;-)

  • Moin,


    Habe leider nicht die Zeit mich durch über 100 Beiträge zu lesen, aber dass bei Comics automatisch der Anspruch in den Keller geht, ist definitiv nicht zutreffend. Es gibt im ComicGenre sehr Interessante Comics, die nicht bloß optisch, sonder auch inhaltlich in voller Hinsicht überzeugen.


    Um ein paar Beispiele zu nennen:
    - Y-the last man
    - V for Vendetta
    - From Hell
    - Sin City
    - Sandmann
    - Maus
    - Preacher
    - Watchmen
    - The Walking Dead (wenn man was mit Zombies anfangen kann...)
    - ...


    Gerade weil moderne Comics wenig mit den Mickymaus und Lucky Luke zu tun haben, die man in der Kindheit oft gelesen hat wird dabei oft von Graphic Novels geredet. Wer meint, dass Comics literarisch nicht an Bücher herankommen, kann ich wärmstens From Hell empfehlen.


    Als aktiver Buch- und Comicleser muss ich sagen, dass ich in letzter Zeit öfters von Büchern enttäuscht wurde. Hochgelobte Bestseller mit zwanghaft interessanten Protagonisten, und Tonnen von Schleichwerbung (evtl hat von euch ja schon wer "Verblendung" geschenkt bekommen...) - das habe ich bei Comics noch nicht erlebt...

  • Zitat

    Original von magali
    Was bislang nicht genannt wurde, was aber ein integraler Bestandteil des Genres ist, sind die Zeichnungen. Comics sind kein Genre aus dem Bereich des gedruckten Worts, sondern des Zeichnens/Malens.


    Da stimme ich Dir zu. Gutgemachte Comics sind Kunstwerke, die, sofern sich auch noch durch eine gute Story auszeichnen, meiner Meinung nach eine Art Bindegenre zwischen Buch und Film darstellen. Aufgrund des begrenzten Platzes werden sie niemals die Tiefe eines Buches erreichen, sprechen dafür aber auch den visuellen Sinn an, der wiederum viele Worte überflüssig macht, um Stimmungen, Bilder, Dynamik zu vermitteln.



    Zitat


    Ich schreibe hier mit Absicht 'Leser', die Serien für die LeserIn sind selten.
    [quote]magali


    ach immer diese Zielgruppenunterscheidung :grin
    Was wäre denn ein typischer Frauencomic. Die Sims als Bilderserie? Oh bitte nicht... (nicht hauen :schnellweg)


    Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich weiß, der Thread ist uralt, aber ich hole ihn mal wieder hoch.


    Es überkam mich gerade, dass ich Lust bekam auf Lucky Luke, den ich in meiner Kindheit geliebt habe*g*. Aber das ist ja unbezahlbar :yikes


    Ich finde Comics klasse und würde gerne mehr davon besitzen - jetzt nicht nur Lucky Luke*g*, den eher aus nostalgischen Gründen -, sondern die Sachen von Spiegelman oder Neil Gaiman oder es gibt auch viele "Graphic Novels" - klingt wohl "hochwertiger" als "Comic" - zu etlichen tollen Romanen wie z.B. "Fahrenheit 451", sogar Kafkas "Die Verwandlung" oder auch "Der Prozess" oder Marcel Beyers "Flughunde" gibt es als Comic.


    Das einzige, was mich davon abhält, mehr Comics zu kaufen, sind die Preise. Sie sind eben teurer als normale Taschenbücher - und meist eh nur gebunden zu bekommen. Ich finde den Preis zwar gerechtfertigt, aber wenn das Budget begrenzt ist, bleibt Luxus auf der Strecke. Und schöne Comics sind für mich ebenso Luxus wie z.B. tolle, illustrierte Sonderausgaben mancher Bücher.


    Aber von Schund kann keine Rede sein. Ob etwas anspruchsvoll ist oder eher trivial ergibt sich ja nicht aus der Menge an Text, sondern aus dem Thema, mit dem der Leser sich beschäftigt während der Lektüre/des Betrachtens der Bilder.


    Und Lucky Luke ist nach wie vor pädagogisch wertvoll :chen Was fand ich den cool als Kind mit seinem Grashalm im Mund statt einer Zigarette!*g*


    Ich durfte als Kind auch keine Comics lesen. Das habe ich dann immer bei meinem besten Freund gemacht. Und das war toll, denn der liebte Lucky Luke und konnte super zeichnen. Der hat das perfekt nachgezeichnet und ich habe mir die Handlung ausgedacht. Und alle Kinder aus unserer Klasse (Grundschule) haben schon immer gewartet auf unsere neueste Schöpfung und wollten das lesen. Kann ja so verkehrt nicht sein, wenn etwas die Phantasie anregt.


    Ich mag Comics. Klar, gibt's da auch Schund. Wie bei Romanen auch. Aber solang sie die Phantasie anregen, vielleicht sogar einen zum Nachdenken bringen, kanns ja so verkehrt nicht sein. Besser als die Kinder stundenlang vor dem Fernseher sitzen zu lassen. Und es gibt auch wirklich sehr anspruchsvolle Comics, der Anspruch ergibt sich ja nicht aus der Menge des zu lesenden Textes.


    Jo, so viel dazu. Wenn ich schon Threads exhumiere, dann muss ich ja wenigstens was dazu schreiben;-)

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich lese nur japanische Comics = Mangas. Mit den amerikanischen Comics oder den deutschen Comicas kann ich leider nichts. Leider weiß ich nicht warum das so ist. Vielleicht weil ich alle amerikanischen Comics über einen Kamm schere. Für mich symbolisieren Comics Superhelden die irgendwelche Superkräfte haben und damit kann ich leider nichts anfangen.

  • Ich lese viele Webcomics, einige die mir besonders gut gefallen kaufe ich auch in gedruckter Form.


    Ich beschäftige mich zuwenig mit der Materie, ich bin mir aber sicher das viele gute Comics gibt die mir auch gefallen würden. Aber meine Finanzen sagen das ich das Genre lieber ignorieren sollte....

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Und Lucky Luke ist nach wie vor pädagogisch wertvoll :chen Was fand ich den cool als Kind mit seinem Grashalm im Mund statt einer Zigarette!*g*


    Interessant. Zu meiner Zeit hatte er noch 'ne Kippe am Zahn. Das Rauchen hat er offenbar erst später eingestellt; war mir gar nicht so bewusst.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Comics waren für mich als Jugendlicher ein sehr gern und auch sehr schwer zu bekommener Lesestoff. Es gab ja nur eins - Das Mosaik. Es war aber eine lustige Geschichte über die Abenteuer der Digedags und der Abrafaxe.


    Ja, aber klaro doch! Das Mosaik um die Digedags (Abrafaxe waren dann gleich mal 25 Nummern kleiner, das sah ich als Dreikäsehoch, der noch nicht über die Tischplatte schauen konnte, mit Grausen sofort im ersten Abrafaxheft) gehört zu den Bildungsmächten meiner Kindheit. Das "Mosaik" (wie gesagt, explizit die Reihe um die Digedags) war westdeutschen Comics locker gewachsen, zumeist um Klassen besser. Fand auch die berühmte Asterix-Reihe müde dagegen.

    Gerade eben sah ich auf Youtube

    Ol' Man River - William Warfield and MGM chorus(Showboat) - YouTube

    , darum überhaupt der Beitrag, und als in den letzten Sekunden der herrliche Flussdampfer ablegt, da sah ich vor meinem inneren Auge augenblicklich die Westerngeschichte der Digedags um das Rennen der Flussdampfer samt Mrs. Jefferson, Abe Gunstick usw. vor mir. Da musste ich eben auch erst zweimal hinschauen, als die traumhaft schöne Ava Gardner ("wir Kids von MGM waren eigentlich keine Schauspieler, wir sahen nur gut aus") plötzlich im Bild erscheint und schmachtende Blicke (schöner geht's nimmer) in Richtung Flussdampfer sendet.