Strömung - Martin Kubaczek

  • Verlag: Folio, Wien
    Gebundene Ausgabe: 175 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Strömung“ erzählt eine Kindheit in den 60er Jahren am Stadtrand Wiens – ein Buch voller intensiver sinnlicher Eindrücke.


    Winddurchblasene Flussebenen, wilde Landschaft, Flut und Brände: das sind die Erinnerungsbilder einer Kindheit und Jugend, deren Unschuld mit dem Selbstmord des Freundes von Toni Löw, dem Ich-Erzähler, endet. Ein Ende. Wie das Ende des Gartens unter der Autobahn, das Ende der großen Steppe am Fluss, der Tod des Herrn Hollmann und der Frau Huber.
    Tausende Kilometer entfernt versucht der Erzähler ein neues Leben in Japan und scheitert. Es ist kein Schlusspunkt, keine Rückkehr. Es ist ein Aufbruch – ins Ungewisse.


    Über den Autor
    Martin Kubaczek, geboren 1954 in Wien, studierte Violine an der Musikakademie Wien sowie Germanistik und Philosophie. Von 1990 bis 2000 war er Lektor und Dozent in Tokyo, 2001/02 Gastprofessor an der Universität Nagoya, Japan, zur Zeit lebt er wieder als Schriftsteller und Literaturvermittler in Wien. Kubaczek veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur österreichischen Gegenwartsliteratur.


    Meine Meinung
    Dieses Buch erzählt unspektakulär von einer Kindheit in den 60zigern am Stadtrand Wiens, d.h. es ist nicht unbedingt das Großstandleben sondern das Leben an der Donau, dass den Jungen Toni Löw bestimmt. Die Strömungen der Donau gleichen denen seines Lebens.
    Es wird von den Empfindungen des Jungen, von seiner Mutter und dem idealistischen Vater berichtet. Es gibt auch Einbrüche in das normale Leben, als der Bruder nach einem Sturz aus dem Fenster starb oder der Freitod des Jugendfreundes Henry. Ereignisse, die Toni selbst als Erwachsenen nicht loslassen.


    Reflexionen des erwachsenen Erzählers in Japan brechen die Kindheitserinnerungen auf.
    Der Text ist in kurzen, prägnanten Sätzen und Abschnitten gehalten, die mich beeindrucken.


    Das Buch ist keine explizite Autobiografie, es ist in erster Linie ein Roman. Der Erzählstil ist ruhig und ohne Pathos.


    Auch äußerlich handelt es sich um ein gut gestaltetes Buch. Fotos zeigen Brücken über die Donau. Handzeichnungen von Paul Thuile zieren auch das Buch, nachdem man den Schutzumschlag abgenommen hat.