Hanser Verlag, 176 Seiten
August 2010
Kurzbeschreibung:
Sebastian Lukasser, Schriftsteller, kennt Madalyn seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie kann ihm Dinge anvertrauen, die ihre Eltern nicht verstehen würden. Jetzt ist sie vierzehn und erlebt ihre erste, ausweglos komplizierte Liebesgeschichte. Kompliziert, weil Moritz alles andere als ein leichter Fall ist - er wurde bei einem Einbruch erwischt und ist ein notorischer Lügner. Oder spricht er vielleicht doch die Wahrheit? Michael Köhlmeiers Roman über Madalyn und Moritz ist eine herzzerreißende Erzählung über die erste Liebe und große Gefühle.
Über den Autor:
Michael Köhlmeier, geb. 1949, wuchs in Hohenems/Vorarlberg auf, wo er auch heute lebt. Für sein Werk wurde der österreichische Bestsellerautor unter anderem mit dem Manes Sperber-Preis, dem Anton-Wildgans-Preis und dem Grimmelshausen-Preis ausgezeichnet.
Meine Meinung
In Madalyn begegnet man Sebastian Lukasser wieder, dem Schriftsteller aus Köhlmeiers großen Roman Abendland. Er ist Ich-Erzähler und berichtet vom Leben Madalyns, einem Mädchen aus der Nachbarschaft, Tochter etwas merkwürdiger Eltern. Als Madalyn als 5jähriges Kind auf dem Fahrrad von einem Auto angefahren wurde, hilft Sebastian ihr und bringt sie ins Krankenhaus. Das verbindet die beiden und so ist er es, dem Madalyn als 14jährige ihre erste Liebe zu Moritz erzählt.
Moritz ist ein schwieriger Junge, der auch viel lügt. Seine Gefühle zu Madalyn hingegen scheinen echt zu sein.
Wie Michael Köhlmeier detailliert vom Gefühlsablauf Madalyns erzählt, ist außergewöhnlich.
Und er lässt es nicht dabei, nur Madalyns Geschichte aus der Distanz zu erzählen, sondern der Erzähler wird in die Konflikte zwischen dem Mädchen und ihren Freund sowie ihren Eltern verwickelt, mehr als ihm lieb ist. So wird aus dem Roman ein raffinierter Text.
Wie auch schon die vorhergehenden Romane "Abendland" und "Idylle mit ertrinkenden Hund" halte ich auch "Madalyn" für einen gelungen Roman, der mir gut gefallen hat!