Geschichte meines Lebens - George Sand
isbn: 345832013x
eine auswahl aus ihrem autobiographischen werk - herausgegeben von renate wiggershaus
george sand alias amantine-aurore-lucie dupin wurde am 1. 7. 1804 (merkwürdigerweise hatte sie einen großteil ihres lebens den 5. juli für ihren geburtstag gehalten) geboren und heiratete später den als legitim anerkannten außerehelichen sohn eines barons dudevant, casimir, mit dem sie zwei kinder hatte: maurice und solange. väterlicherseits stammte sie von einem bastardsohn august des starken von sachsen, moritz, ab.
ihr künstlername entstand u. a. durch eine frühere zusammenarbeit mit jules sandeau. sie traf viele künstler ihrer zeit, maler, musiker, schriftsteller.
besonders bekannt wurde ihre beziehung zu chopin. sie selbst schriftstellerte erfolgreich und erregte aufsehen durch ihre emanzipatorischen gedanken. sie trug oft männliche kleidung und rauchte - für eine frau ihrer zeit absolute no-gos.
sie starb am 8. juni 1876.
heinrich mann schrieb über sie: im historischen sieht sie kein mittel zur kunst, sondern eins zum menschlichen. sie zieht sich in die geschichte nicht zurück: sie macht gegenwart und vorbild aus ihr.
meine meinung:
dieses buch beinhaltet eine einführung der herausgeberin, die schon etliches zu george sand publizierte, sowie auszüge aus folgenden werken:
geschichte meines lebens
briefe eines reisenden
ein winter auf mallorca
und div. anmerkungen, eine zeittafel und etliche abbildungen.
george sand muss eine tolle frau gewesen sein, das lesen ihrer lebensbeschreibungen und -auffassungen hat spaß gemacht, und das bis ins kleinste detail wie zB die ausführungen, wann man ihrer meinung nach damit aufhören sollte, kleinen kindern vom weihnachtsmann zu erzählen.
sie schreibt klar und schnörkellos und trotzdem "wohlklingend".
weniger gut gefallen haben mir hingegen die ausführungen im kapitel "briefe eines reisenden", in dem es hauptsächlich um zusammenkünfte mit dem mich eigentlich auch sehr interessierenden franz liszt und dessen gefährtin marie d´agoult geht, aber das mag auch damit zu tun haben, dass dort die wörtliche rede nicht in "gänsefüßchen" stand, sondern immer nur durch einen eingerückten gedankenstrich gekennzeichnet wurde und ich die verwendeten kose/pseudonamen irgendwie nicht ganz gerafft habe. vielleicht lese ich dieses kapitel irgendwann noch einmal...