Richard Doetsch - Die 13. Stunde / The 13th Hour

  • 10 CDs
    620 Minuten
    ungekürzte Lesung
    Sprecher: Dennis Boutsikaris
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    Klappentext der deutschen Buchausgabe:
    11:00 Uhr. Ein Passagierflugzeug stürzt ab. 212 Menschen sterben
    18:00 Uhr. Deine Frau wird ermordet. Sie kannte die Absturzursache
    20:00 Uhr. Man hält dich für ihren Mörder. Du bist unschuldig Was wäre, wenn du alles ungeschehen machen könntest?
    21:00 Uhr. Du machst dich auf den Weg Nicholas Quinn sitzt im Verhörraum der Polizei. Seine Frau wurde ermordet, und man hält ihn für den Täter. Doch er ist unschuldig. Ihr Tod ist mit einem Flugzeugabsturz verbunden - denn eigentlich sollte Nicholas' Frau an Bord dieser Maschine sein. Doch aus irgendeinem Grund hat sie die Maschine in letzter Minute verlassen. Dann betritt ein Fremder das Verhörzimmer und überreicht Nicholas eine goldene Uhr. Ihre Frau ist nicht tot. Sie lebt noch. Und mit dieser Uhr können Sie sie retten.


    Zum Autor (vom Verlag)
    Richard Doetsch ist Innhaber einer Immobilienfirma. Während andere Autoren nur aufregende Thriller schreiben, führt er auch ein aufregendes Leben: Er ist Extremsportler und springt mit Fallschirmen und Gummibändern von Brücken, Klippen und Hochhäusern. In ruhigen Stunden spielt er Gitarre und Klavier. Er ist seit über zwanzig Jahren mit seiner Jugendliebe verheiratet und hat drei Kinder.


    Seine Thriller um den Meisterdieb Michael St. Pierre waren große Erfolge in den USA und begeistern viele Fans. Die Filmrechte wurden an 20th Century Fox verkauft. Die Übersetzungen der Bücher sind in einem guten Dutzend Länder erschienen, unter anderem Russland, Italien, Brazilien, China, Polen, Japan und den Niederlanden.


    Zum Sprecher:
    Dennis Boutskaris ist ein amerikanischer Schauspieler, der für seine Rolle in "Sight Unseen" ausgezeichnet wurde und u.a. Mozart im Musical "Amadeus" am Broadway spielte und in zahlreichen TV-Filmen mitspielte.


    Meine Meinung:
    Die Inhaltsangabe machte mich neugierig auf dieses Hörbuch, denn sie ließ mich hoffen, dass dieses Buch sich dank des ungewöhnlichen Aufbaus deutlich aus der Masse der aktuellen Thriller hervorheben würde.


    Und tatsächlich hat mich "Die 13. Stunde" gerade deshalb gefesselt, denn hier treiben weder perverse Serienmörder ihr Unwesen, noch tauchen depressive und suchtkranke Polizisten auf und wirklich reißerisch brutale Szenen gibt es auch kaum. Stattdessen versucht ein Mann das Schicksal zu ändern, um den Tod seiner Frau ungeschehen zu machen.


    Der Protagonist Nicholas Quinn bekommt die Möglichkeit, immer wieder zwei Stunden in der Zeit zurückzureisen, um dort eine Stunde lang zu versuchen, das Leben seiner Frau zu retten. So erlebt er jedoch keine Stunde noch ein drittes Mal und muss seinen Mitmenschen seine Situation immer wieder von neuem erklären, kann zwar dazulernen, bekommt jedoch keine zweite Chance, etwas zu verändern. Also deutlich anders als bei "Täglich grüßt das Murmeltier". Zunächst hatte ich erwartet, dass die Story mit der Zeit langweilig würde, aber Richard Doetsch gelang es, mich durch zahlreiche geschickte Wendungen bis zum Schluss zu fesseln.


    Die Grundidee ist so simpel wie genial: Nicholas Quinn bekommt zwar die Möglichkeit, das "Raum-Zeit-Kontinuum" zu überwinden, muss aber feststellen, dass sein durch Wissen aus der Zukunft geprägtes Handeln neue und unerwartete Entwicklungen bewirkt und sein guter Wille manches eher noch schlimmer macht, weil er nicht alles im Detail bedacht hat bzw. bedenken konnte. So reist er mit immer mehr Wissen immer weiter in die Vergangenheit, zunehmend übermüdet und verzweifelt. Sollte er scheitern, wäre seine Frau endgültig tot.


    Auch wenn das Ende irgendwie vorhersehbar erscheint, fieberte ich doch bis zum Ende mit Nicholas Quinn mit. "Die 13. Stunde" ist kein Hörbuch, das man nebenher hören kann, denn die zahlreichen Details fordern viel Konzentration. Möglicherweise gibt es in der Handlung aufgrund der Zeitreisen Logikfehler, mir sind beim Hören allerdings keine aufgefallen.


    Dennis Boutsikaris spricht die ungekürzte englische Fassung mit perfekter Intonation, gibt den Hauptfiguren eigene Stimmen und erhöht die Spannung an den richtigen Stellen noch zusätzlich.


    Fazit:
    Ein ungewöhnlicher Thriller, der mich schnell in seinen Bann zog und bis zum Ende zu fesseln vermochte. Sowohl dank des ungewöhnlichen Aufbaus, zahlreicher überraschender Wendungen und der weitgehend überzeugend gezeichneten Figuren.


    P.S.
    Die unten verlinkte deutsche Fassung ist 453 Minuten lang, gelesen von Matthias Koeberlin
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    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Ich habe die ungekürzte englische Fassung gehört.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Das habe ich heute nachmittag beendet und bim noch immer ganz fasziniert von dem Hörbuch.


    Ich habe die deutsche Version mit 6 CDs und hervorragend gesprochen von Matthias Koeberlin
    Ihn kannte ich bereits als Hörbuchsprecher - zum Glück - denn ich kenne ihn ebenfalls aus dem Flm, "Das Jesus Video", der mich damals furchtbar enttäuscht hatte, da ich ihn nach dem Buch von Andreas Eschbach gesehen hatte und es mit diesem so ganz und gar nichts zu tun hat.
    Da kann dann zwar der Haupdarsteller Koeberlin nix für, aber an irgendwem muß man ja seinen Frust ablassen :grin


    Aber - wie gesagt - als Sprecher ist er einfach richtig gut meiner Meinung nach.


    Ganz am Anfang war ich leicht skeptisch, da ich ja normalerweise für mystisches so überhaupt keinen Sinn habe, glücklicherweisen dann wiederum aber Zeitreiseromane liebe ( Ok, ein Paradoxon, aber in dem Fall paßt es ja :grin )


    Der Beginn ist noch sehr undurchschaubar, was auch durchaus so sein soll.
    Als dann das Phänomen eintritt, daß Nick in die Lage versetzt wird, die Handlungen des Tages ungeschehen machen zu können, so er denn richtig handelt, beginnt eine sehr spannende und auch rasante Handlung mit sehr vielen Wirrungen und Entdeckungen.
    Entdeckungen über Zusammenhänge, die auf den ersten Blick anders erscheinen, als sie tatsächlich sind.


    Alle zwei Stunden erhält Nick dann die Möglichkeit, das vorherige wieder zu beeinflussen und die Spannung entsteht auch gerade daher, daß es sich so leicht anhört und in der Praxis so wahnsiinig schwer und kompliziert ist.
    In jeder Stunde kommen neue Handlungen, Beweggründe, Fakten und auch Menschen hinzu - das alles muß jeweils "zwei Stunden vorher" dann bedacht werden, darauf eingegangen werden.
    Jede noch so kleine Handlung Nicks hat einen Einfluß auf die Zukunft.


    Mir ging es so, daß ich das Hörbuch sehr schnell gehört habe, jede Minute die ich Zeit hatte, dafür genutzt habe, eben weil es so spannend war und ich immer wissen wollte, wie es denn nun weiter, bzw."Vorher" geht.
    Ich habe regelrecht gebannt gelauscht.


    Auch das Ende ist durchaus logisch für Zeitreiseromane geklärt. Ich hatte ja viele Ideen, aber diese nicht. Die kam dann erst ganz zum Ende hin.



    Ich war sehr begeistert und hätte nichts dagegen, würden sich noch mehr Autoren diesem Genre des "Zeitreisethrillers" widmen.



    Fazit:
    Für Thrillerfans und Zeitreise Fans einfach nur sehr empfehlenswert.
    Spannend und mit interessanten Ideen und Windungen.

  • Ein toller Zeitreise-Thriller!! :fingerhoch


    Meine Rezension:


    Nicholas Quinn erhält die einmalige Chance durch die Zeit zurück zu reisen und so nicht nur den Mord an seiner Frau zu verhindern, sondern auch das Leben 212 weiterer Menschen zu retten. Doch er hat immer nur eine einzige Stunde Zeit, bevor er eine weiterer Stunde zurück in die Vergangenheit springt und dabei muss er bedenken, dass all sein Tun Auswirkungen auf die Zukunft hat und vielleicht nicht ganz die erwünschten Folgen nach sich zieht...


    "Die 13. Stunde" ist ein rasanter Zeitreise-Thriller, der den Hörer von Anfang an in seinen Bann zieht und bis zum Schluss nicht mehr loslässt. Die Idee, den Protagonisten Nick Quinn nur stundenweise in die Vergangenheit reisen zu lassen, ist ebenso originell wie die raffinierten Verknüpfungen zwischen den Figuren, die sich Richard Doetsch hier hat einfallen lassen. Durch unerwartete Wendungen, dramatische Zufälle und Verwicklungen, bleibt die Spannung durchgehend auf einem unglaublich hohen Niveau. Zwar mag die Geschichte - wie alle Zeitreise-Geschichten - einige Logikfehler haben, doch wer nicht danach sucht, dem wird dies gar nicht auffallen, sondern die rasante Achterbahnfahrt der Gefühle und Nicks Kampf um das Leben seiner Frau mit all seinen Kniffen und Wendungen bis zum großen Finale in der "13. Stunde" in vollen Zügen genießen.


    Matthias Koeberlin liest die atemberaubende Geschichte trotz aller Emotionen ruhig und distanziert und wirkt bei der sprunghaften und dramatischen Handlung wie ein angenehmer Ruhepol, der den Hörer dennoch (oder gerade deswegen) fesselt und noch enger ans Geschehen bindet. Rundum gelungene Sprecherleistung!


    Dicke 9 Punkte von mir!