Kepler und der Kaiser - Johannes Tralow

  • Kepler und der Kaiser von Johannes Tralow


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    Produktinformation
    Gebundene Ausgabe: 403 Seiten
    Verlag: Verl. d. Nation (1964)
    ASIN: B0000BONND
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    Kurzbeschreibung
    Ein farbenkräftiges Gemälde der bewegten Epoche am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges entwirft der bekannte Autor hier um die beiden Hauptfiguren, den kunstsinnigen und wissenschaftlich interessierten, aber menschen- und entscheidungsscheuen, in Prag residierenden Kaiser Rudolph II. und seinen Hofastronomen Johannes Kepler, der als Entdecker der Gesetze der Planetenbewegung Bahnbrecher eines neuen Weltbildes wird, sich aber zugleich durch mutige Offenheit als wertvoller Ratgeber des Herrschers erweist.
    Geprägt sind diese Jahrzehnte von den konfessionellen Gegensätzen mit der Unterdrückung, Benachteiligung, Ausweisung der jeweils Andersgläubigen und dem beständigen intrigenreichen Bemühen, den Kaiser für die eigene Position zu gewinnen. Sie werden für den Leser lebendig durch die Fülle von Szenen aus der Welt des Hofes und der Mächtigen, der Gelehrten und Diplomaten, des Bürgertums und auch der einfachen Leute in Stadt und Land.


    eigene meinung:
    über einige strecken im buch fühlte ich mich von geschichte und stil so wenig angesprochen, dass ich "querlas", abbrechen wollte ich aber nicht. und das durchhalten hat sich gelohnt: neben den mich weniger interessierenden liebeständeleien, wer nun wen verführt und warum, sowie einigen religiösen bzw militärischen interna wurden bisher zu den themen "hexenverbrennung" und "kepler" gelesene bücher hier ausgesprochen gut ergänzt. neu war mir zB, dass schon karl der große leute als "mörder" bezeichnete und mit der todesstrafe bedroht hatte, welche an hexen glaubten und für hexen gehaltene leute zum tode verurteilt hatten. auch das familienleben keplers, insbesondere sein verhältnis zu seiner stieftochter regina, wurde anschaulich geschildert. leider bricht das buch schon etliche jahre vor seinem tod ab, so dass seine zweite ehe und der prozess seiner mutter, die ihrerseits der hexerei angeklagt wurde, nicht mehr behandelt und nur auf einer ausführlichen und interessanten zeittafel angesprochen werden.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    leider bricht das buch schon etliche jahre vor seinem tod ab, so dass seine zweite ehe und der prozess seiner mutter, die ihrerseits der hexerei angeklagt wurde, nicht mehr behandelt und nur auf einer ausführlichen und interessanten zeittafel angesprochen werden.


    Das ist schade, trotzdem macht das Buch einen interessanten Eindruck. Danke für die Vorstellung.