Sie oder Du oder wie oder was?

Hm, ähnliche Situation haben wir im Büro: die Kolleginnen duzen einander, den Chef siezen wir.

In so einem Fall sage ich dann eben "Ja, das hat Frau X schon gemacht", denn für ihn ist das ja die Frau X und nicht die Gabi.

Daß ich mit der Kollegin per Du bin hat nix damit zu tun, auch wenn er das weiß.

Ist bei mir wie bei Batcat.

Bei dem Problem kann ich Dich gut verstehen. Ich bin da auch schon oft herumgeeiert. In der Arbeit duzen wir uns fast alle, außer eben ein paar wenigen Sie-Menschen. In Gegenwart derer sag ich dann aber "Frau Müller" oder "Herr Meier", auch wenn ich sie ansonsten Susi und Franz nenne.

Wenn er die Leute siezt, hätte ich sie beim Erzählen auch mit Nachnamen genannt.

Zitat

Original von Gummibärchen
Ist bei mir wie bei Batcat.

Bei mir auch.

Ich hätte in erstem Fall das Frau weggelassen und nur den kompletten Namen gesagt. Also "mit Clara Müller habe ich immer noch Kontakt". Wenn die Person nicht anwesend ist, lasse ich die Anrede weg.

Im 2. Fall würde ich sagen: Frau XYZ hat ... usw. Du sprichst ja mit dem Kollegen, der seinerseits die Kollegin nicht duzt, also würde ich auf keinen Fall nur den Vornamen nennen. Das mache ich auch so.
Wird dann Frau XYZ ins Gespräch mit einbezogen, kannst Du sie ruhig duzen und mit dem Vornamen ansprechen, auf keinen Fall Frau XYZ und Du sagen, das geht gar nicht.

Ich würde da immer "Herr soundso" sagen, egal wie gut ich die Person kenne. Einfach aus Respekt der anderen Person gegenüber, weil die 1. vielleicht wirklich nicht weiß, wie die Person mit Vornamen heißt und 2. es, wenn man die Vornamen benutzt auch blöd (in manchen Situationen) für den anderen sein kann, wenn er merkt, dass der Gegenüber mit diesen ganzen Leute per du ist, und man selbst nicht. - Verstehst du, was meine?

Ich hatte ja heute auch meinen ersten Arbeitstag beim Praktikum, und da wurde das auch so gehandhabt, dass die Kollegin, die die andere Kollegin duzt, trotzdem zu mir gesagt hat: "Frag die Frau Soundso mal Diesunddas" - wäre auch voll überfordert gewesen mit den Vornamen und hätte das seltsam gefunden...

Einzige Ausnahme von dieser Regelung wären für mich Familienangehörige. Meinen Bruder oder Vater würde ich ganz sicher nicht als "Herr soundso" bezeichnen, sondern eben sagen: "Mein Bruder", "mein Vater", und wenn ich nicht sicher wäre, ob mein Gegenüber über die Verwandtschaftlichen Verhältnisse im Bilde ist, das wahrscheinlich aufklären...

wobei mir einfällt, dass eine Freundin von mir mal bei einem Dozent und einer Dozentin zwei Vorlesungen hatte, und die Dozentin und der Dozent waren verheiratet - haben voneinander aber wirklich als Herr und Frau soundso geredet (wenn sie innerhalb der Vorlesungen aufeinander Bezug genommen haben, sie sind Dozenten für das gleiche Fach...) - einersetzs seltsam, aber andererseits auch komisch, wenn ein Dozent in der Vorlesung sowas sagt wie: "Wie meine Frau schon 1998 bewies"....

Egal, die letzten beiden sind Grenzfälle. Würde wie gesagt grundsätztzlich "Herr..." sagen

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Original von Babyjane
Ich duze zum Beispiel einen recht hochrangigen Vorgesetzten, als einzige, weil er einer der besten Freunde meines Vaters ist. Wenn ich nun mit einem ebenfalls hohen Vorgesetzten über ihn rede, spreche ich von Herrn Dingsbums, obwohl ich weiß, daß die beiden per du sind....

Das kommt auf die Situation und das Gegenüber an.
Ich würde bei Herr Dingsbums bleiben, solange es um dienstliche Themen geht. Wenn Dein Gegenüber allerdings sagt, dass er "den Heiner" beim Golfen getroffen hat, kannst Du auch zum Vornamen wechseln.

Zitat

Original von Babyjane
Was macht ihr nun aber mit Menschen, bei denen ihr nicht wißt, ob die "Respektsperson" mit der ihr redet, sie siezt oder duzt oder ihr wißt, daß sei gedutzt wird?

Ich duze zum Beispiel einen recht hochrangigen Vorgesetzten, als einzige, weil er einer der besten Freunde meines Vaters ist. Wenn ich nun mit einem ebenfalls hohen Vorgesetzten über ihn rede, spreche ich von Herrn Dingsbums, obwohl ich weiß, daß die beiden per du sind....

Da geht es mir ähnlich. Ich bin schon ziemlich lange in unserer Firma. Zwei ehemals "normale" Kollegen, die ich immer schon geduzt hab, sind mittlerweile Vorstände, die jeder andere siezt, außer die jeweilig anderen Vorstände und ein paar ähnlich lang Zugehörige der Firma wie ich. Allen anderen gegenüber sag ich "Herr XYZ". War immer ein bißchen doof bei Besprechungen, wenn mein ehemaliger Abteilungsleiter, den ich gesiezt hab, die Vorstände gesiezt hat und ich zum Vorstand "Du" gesagt und den Vornamen benutzt habe. Meinen Abteilungsleiter hat das wahnsinnig geärgert. Das war so einer, der alles und jeden gesiezt hat, wahrscheinlich ist er mit seiner Frau auch per Sie.

Genau so wie JaneDoe das erklärt hat, entspricht es der "Business-Etikette".

Und je älter ich werde, desto mehr Menschen siezen mich

Ich hab auch sowas erlebt, gestern am Bahnhof. Ein Typ, Backpacker und vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich, hat sich ein Ticket am Automaten gekauft und viieeel zu viiel Wechselgeld zurückbekommen. Hat sich super gefreut, zu mir umgedreht, und dann hab ich ein zwei-Eurostück gesehen, das ihm wohl (er hatte echt, viele zwei Eurostücke in der Hand...) runtergefallen ist, und hab es aufgehoben.
Er hat mir diese gerade "gewonnene" Zwei-Eurostück dann großmütig geschenkt mit den Worten: "Behalten Sie es." WAAAAAAAH.

Also, ich werde dauernd nur geduzt, das geht mir so auf den Geist, dass ich meist schon kurz davor bin, das Gegenüber (auch wenn es 30 Jahre älter ist) auch zu duzen.

Deshalb gehe ich auch so gerne zum Sport, da wird man immer geduzt

Zitat

Original von JaneDoe
Und je älter ich werde, desto mehr Menschen siezen mich

Früher haben mich alle neuen Azubis immer gleich geduzt, seit einigen Jahren siezen sie mich, wenn sie mich sehen Keinen Anstand die jungen Leute