Titel: Juja
Autorin: Nino Haratischwili
Verlag: Verbrecher Verlag Berlin
Erschienen: Juli 2010
Seitenzahl: 299
ISBN-10: 3940426482
ISBN-13: 978-3940426482
Preis: 24.00 EUR
Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis in Georgien geboren. Sie studierte in der Zeit von 2000 bis 2003 an der Staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis und 2007 an der Theaterakademie in Hamburg. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.
Es ist ein merkwürdiges Buch, genaugenommen nicht so richtig greifbar. Es geht in erster Linie um die fiktive (?) Schriftstellerin Jeanne Sare. Sie schrieb im Alter von 17 Jahren Anfang der Fünfziger des vorigen Jahrhunderts das fiktive (?) Buch „Die Eiszeit“ und nahm sich dann das Leben. Dieses Buch wirkt fast wie eine Droge. Fünfzehn Selbstmorde bis zum Jahre 1992 passieren nach der Lektüre dieses Buches. Die letzte Selbstmörderin ist die Frau des Verlegers.
Irgendwann im Jahre 2004 machen sich eine Hochschullehrerin und ein junger Student auf die Suche nach Jeanne Sare und auf die Suche nach der geheimnisvollen Macht dieses Buches. Was sie finden ist einfach nur verwirrend. Wer ist diese Jeanne Sare? Gibt es sie wirklich oder ist sie nur eine Fiktion? Und er hat diese Fiktion, wenn es denn eine ist, erschaffen? Und erzählt die Autorin Nino Haratschwili hier vielleicht eine wahre Geschichte? Erinnert dieses Buch nicht an die „fiktive französische Dichterin“ Danielle Serrera? Deren Buch schrieb man weiland dem Verleger Frederick Tristan zu.
Ich muss ganz offen gestehen, dass ich dieses Buch nicht so ganz verstanden habe. Zu verschieden sind die einzelnen Erzählebenen. Trotzdem handelt es sich um ein faszinierendes Buch; immer mit der Versuchung kämpfend des beiseite zu legen, viele Seiten ungelesen zu lassen, habe ich mich dann doch durch die Seiten gekämpft und komme dann aber wenn ich ehrlich bin, zu keinem abschließenden Ergebnis. Ist es jetzt ein feministisches Buch? Ist es ein Buch über Frauen und Gewalt? Jemand schrieb: „Hier schreibt eine Frau von Gewalt. Die Frau ist nicht Opfer der Gewalt, die Frau ist zur Erzählerin der Gewalt geworden.“
Kann man sicher so sehen – aber ist es wirklich so?
In jedem Falle aber war die Lesezeit keine verschwendete Zeit. Es war eine sehr interessante Lesezeit, auch wenn letztendlich der eigene Eindruck, die eigene Meinung genaugenommen nicht so ganz fassbar ist.
Lesenswert, auch einfach zu lesen – aber dann mit dem Verstehen können schon Probleme entstehen. Vielleicht einfach mal versuchen.