Entspiegelung bei Lesebrille

  • Nachdem mir meine Augenärztin eine Brillenverordnung ausgestellt hat (leichte Weitsicht), war ich heute beim Optiker. Ich habe mich für Kunststoffgläser entschieden, allerdings ohne Entspiegelung und/oder Extra-Härtung. Das hätte insgesamt 100 Euro mehr gekostet. Im Nachhinein bin ich aber unsicher, ob ich nicht doch die entspiegelten Gläser nehmen soll. Da er erst Montag bestellt, könnte ich zur Ladenöffnung meinen Auftrag wohl noch ändern.


    Wie sind Eure Erfahrungen beim langen Lesen mit und ohne entspiegelten Gläsern? Sind Kunststoffgläser wirklich so kratzempfindlich?


    Lohnen sich die Mehrkosten?


    Edit sagt, ich hab mich für eine Brille aus der swicht-it Kollektion entschieden:


    http://www.switch-it.cc/

  • Da ich nur Brillen mit entspiegelten Gläsern hab, kann ich dir nicht sagen, wie es mit nicht entspiegelten aussieht.
    Grundsätzlich ist hat die Spiegelung doch aber eigentlich nur Einfluß darauf, daß sich dein Gegenüber in den Gläsern spiegelt und das eben nicht so schön aussieht, oder?


    Ich habe eine Brille mit Glasgläsern, diese hat tatsächlich wesentlich weniger kleine Kratzer und Minischrammen, als die Kunststoffglasbrillen, ist also weniger Kratzempfindlich.
    Die Kunststoffbrillen halt nur mit einem sauberen Brillenputztuch reinigen und NIEMALS mal eben mit dem Strickpulli nach pollieren.
    Damit hab ich mir eine komplett versaut, sah aus, als hätte ich mit Drahtwolle darüber gerubbelt.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Lohnen sich die Mehrkosten?


    Möglicherweise Ansichtssache. Ich trage seit :gruebel Ewigkeiten eine Brille (so etwa ab dem 15. Lebensjahr). Seit ein paar Jahren verwende ich drei Brillen nebeneinander:


    - "Normale" Brille ohne phototrope Gläser für innen (und früher bei Nachtfahrten)
    - "Normale" Brille mit phototropen Gläsern für draußen
    - Lesebrille


    Die beiden normalen Brillen haben entspiegelte Gläser und sind sehr leicht getönt. Ich hatte vor Jahren eine mal nicht entspiegeln lassen - nie wieder.


    Ob die Lesebrille entspiegelt ist, weiß ich jetzt gar nicht genau. Die Rechnung ist gerade irgendwo "versackt" (jedenfalls nicht in dem Ordner, in den sie gehört). Dem Preis nach jedoch und der Tatsache, daß sich darin gar nichts spiegelt, zu urteilen, vermutlich ja. Ich kann damit problemlos stundenlang lesen. Wenn Du einen guten Optiker hast, würde ich mich auf sein Urteil verlassen. ("Mein" Optikermeister ist unser Nachbar; der ist auf jeden Fall daran interessiert, und gut zu beraten. Der ist in einem Optiker-Fachgeschäft Filialleiter, keine Kette, sondern ein regionales Unternehmen mit drei Filialen.)


    Mit Kunststoffgläsern habe ich keine Erfahrungen.



    Ich bin übrigens auf dem rechten Auge stark und dem linken leicht kurzsichtig.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also, Entspiegelung dient nicht in erster Linie der Ästhetik, sondern soll vor allem verhindern, dass sich Lichtquellen spiegeln, die man dann instinktiv zu fixieren versucht... Ich verzichte seit längerem darauf, da die Gläser mit Entspiegelung zur Schlierigkeit neigen.
    Doch, Kunststoffgläser sind sehr kratzempfindlich! Auch auf sie habe ich seit geraumer Zeit verzichtet. Wenn die Brille so gut angepasst ist, dass sie nicht so leicht von der Nase rutscht, ist das eigentlich kein Problem - es sei denn die Sehschwäche ist so ausgeprägt, dass "Glasbausteine" benötigt werden...

  • Also ich habe immer eine einfache Entspiegelung genommen, weil wie Artemisia schon sagte, je stärker die Entspiegelung, desto öfter hat man das Bedürfnis herumzupolieren.


    Ich war früher kein Fan von Kunststoffgläsern (meine Erstbrille vor 30 Jahren war verkratzt), habe mittlerweile aber auch seit 6 und 2 Jahren zwei Brillen mit diesen Gläsern, die sind nicht mehr so empfindlich wie früher und ich putze die grundsätzlich mit Küchenkrepp oder T-Shirt :grin Außerdem sind Kunststoffgläser einfach leichter.

  • Also ich (!) würde eine Lesebrille mit Kunststoffgläsern auf jeden Fall
    härten UND entspiegeln lassen, weil:


    Kunststoffgläser zerkratzen leichter als Glas, besonders beim Putzen der Brille! Ungehärteter Kunststoff sieht dann schnell aus die sau.
    Die Entspiegelung kommt auch ein wenig auf die Gläserform an, bei klassischer Lesebrillenform hat mal sehr schnell die Reflexionen im Blickfeld. Man sieht dann beim Lesen seine eigene Haut, oder auch mal ein Ohr... :lache

  • Ich favorisiere auch Kunststoff und entspiegelte Gläser. Ich trage seit Jahrzehnten Kunststoffgläser und sie haben keine Kratzer. Allerdings reinige ich sie ausschließlich mit einem Tropfen Spülmittel unter fließendem Wasser und trockne sie mit Papier von der Küchenrolle ab.

  • Ob Kunststoff oder Glas ist mMn Geschmackssache und richtet sich auch nach der Größe der Gläser. Glas ist halt schwerer und es kann leichter diese unschönen Abdrücke an der Nasenwurzel geben. Eine Lesebrille ist aber meist nicht allzu groß und bei einer leichten Weitsicht wohl auch nicht so dick.


    Entspiegelung würde ich immer nehmen. Ich habe es einmal einfach vergessen zu bestellen und habe dann permanent irgendetwas in den äußeren Bereichen der Gläser gesehen. Bildschirmarbeit war damit total nervig.


    Ich habe inzwischen drei Brillen im Gebrauch. Zwei für Innenräume (klar und nur minimale Tönung) und eine mit dunklen Gläsern zum Lesen draußen. Falls jemand also gerade im Sommer viel draußen liest, lohnt sich die Anschaffung. Nicht so begeistert war ich von diesen selbsttönenden Gläsern.


    Und Putzen muss man die Brille ja auch. :grin Ich halte sie meist nur unter heißes Wasser und reibe sie mit dem Putztuch trocken. Mein Kerl putzt sie mir immer mit speziellen Putztüchern von Sidolin.

  • Ähm...halt, nicht falsch verstehen! Eine "Empfehlung" war das keinesfalls! :wow
    Ich selbst trage Gläser aus Glas und Kunststoff will ich nie wieder haben!!!


    Ich bin relativ stark kurzsichtig und durch hochbrechendes Mineralglas werden meine Brillen immer wesentlich (!) dünner, als sie mit Kunststoff jemals werden könnten! Dadurch auch kleiner und leichter. Aber wie gesagt, das sind alles Dinge, über die man sich mit einer leichten (!) Fehlsichtigkeit nicht so viel Gedanken machen muss.


    Da ich keine Mitropa-Aschenbecher will, muß ich für meine Gläser so oder so tief in die Tasche greifen. Da kommt es auf die Superentspiegelung auch nicht mehr an :lache

  • Danke für die Rückmeldungen :-)


    Naja, für mich ist das meine erste Brille. Die einfache Ausführung ohne Verspiegelung und Härtung kostet mit 200 Euro, mit würde sie mich 300 Euro kosten.
    Ich hätte irgendwie nie gedacht, dass Brillen so teuer sind. Obwohl ich mir von meiner Familie hab sagen lassen, dass das noch "günstig" ist.


    Kunststoff wird es auf jeden Fall. Vielleicht gönne ich mir aber doch die Extras. Ich werde Montag morgen mal bei meiner Zusatzversicherung anrufen. Ich habe seit gefühlten 100 Jahren einen Vertrag, der m. M. nach auch Sehhilfen mit einschließt. Je nachdem, was die zuschießen, werde ich dann im Anschluss den Optiker anrufen.


    Ich brauche die Brille halt wirklich nur beim Lesen bei Lampenlicht und wenn ich mir die Nägel mache, also wirklich eine nahe Perspektive brauche. Die fertige Lesehilfe, die ich im Moment hier habe, ist nicht verspiegelt und ich sehe keine Reflexe in den Augenwinkeln.

  • Das ist wirklich günstig, wobei ich mich jetzt nur mit Brillen bei Kurzsichtigkeit auskenne. Meine letzte Brille hat knapp über 400 Euro gekostet, die vorher war sogar aufgrund des exklusiven (und sehr schönen) Rahmens noch teuerer. Der heule ich jetzt noch nach, die war einfach perfekt.


    Was die Kunststoffgläser angeht: Ich nehme beim Putzen keine besondere Rücksicht, das kann die auch ab. Keinerlei Kratzer.

  • Ich habe eine Kunststoffbrille und putze sie wie belle-morte: mit Küchenrolle und T-Shirt oder Pullover :lache
    Für eine Entspiegelung spricht, wenn Du viel Auto fährst (vor allem nachts wegen der Blendung).
    Meine derzeitige ist Entspiegelt, weil das im Preis inbegriffen war :grin Am PC merke ich absolut keinen Unterschied,
    Gegen eine Entspiegelung sprechen allerdings die Lachfältchen um die Augen :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Eine Lesebrille ist aber meist nicht allzu groß und bei einer leichten Weitsicht wohl auch nicht so dick.


    Du kennst meine Lesebrille nicht. :grin Ich habe mir die Gläser in mein vorletztes Brillengestell fassen lassen; das ist schon ziemlich alt und aus der Zeit, wo Brillen groß, ich meine wirklich groß waren. Aber sehr bequem: egal wie ich gucke, ich habe immer ein Brillenglas vor dem Auge (eben weil die Gläser so groß sind).



    Zitat

    Original von Nikana
    Meine letzte Brille hat knapp über 400 Euro gekostet, die vorher war sogar aufgrund des exklusiven (und sehr schönen) Rahmens noch teuerer. Der heule ich jetzt noch nach, die war einfach perfekt.


    War das Gestell kaputt? Ich habe seit Jahren die gleichen Brillengestelle, denn ich sehe nicht ein, die wegzuwerfen, solange sie noch einwandfrei sind. Außerdem habe ich mich an die gewöhnt, und sie gefallen mir immer noch. Ich lasse bei Änderung der Stärke lediglich die Gläser austauschen. Das geht völlig problemlos, habe ich schon mehrfach machen lassen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    War das Gestell kaputt? Ich habe seit Jahren die gleichen Brillengestelle, denn ich sehe nicht ein, die wegzuwerfen, solange sie noch einwandfrei sind. Außerdem habe ich mich an die gewöhnt, und sie gefallen mir immer noch. Ich lasse bei Änderung der Stärke lediglich die Gläser austauschen. Das geht völlig problemlos, habe ich schon mehrfach machen lassen.


    So macht mein Mann das auch :grin
    Für mich hat die Brille (wenn ich sie denn schon tragen muss) auch einen modischen Aspekt und wenn ich eine neue brauche, hole ich mir auch immer ein anderes Gestell. Das alte bin ich dann auch leid und freue mich, mal einen anderen Anblick zu bieten ;-)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    War das Gestell kaputt? Ich habe seit Jahren die gleichen Brillengestelle, denn ich sehe nicht ein, die wegzuwerfen, solange sie noch einwandfrei sind.


    Ja, leider, sonst hätte ich niemals ein anderes gekauft. Das war mein absolutes Lieblingsgestell, war aber an einer Stelle durchgebrochen und konnte nicht repariert werden. Ich habe ewig nach diesem Modell gesucht, bevor ich mich für eine neue Brille entschieden habe. Blöderweise wurde es ca. ein halbes Jahr vorher aus dem Sortiment genommen und war nur noch über sehr zweifelhafte Anbieter online zu finden, da war mir das Risiko zu groß. Wenn wenigstens ein Bügel abgebrochen wäre, das hätte repariert werden können. Das Gestell ist aber direkt neben dem Glas zerbrochen, da war nichts zu machen.

  • Wuah, ein schwieriges Thema. Ich kann nur von mir berichten, da ich sehr kurzsichtig bin, wären für mich Glasgläser durch eine zusätzliche starke Hornhautverkrümmung wirklich Mitropaaschenbecher ( :rofl den Ausdruck kannte ich noch nicht!!!), also immer gehärteter und superentspiegelter Kunststoff, weil ich ohne mein Nasenfahrrad auch absolut nichts sehe. Ich hab mal eine Zeitlang Kontaktlinsen getragen, das war mir aber einfach zu aufwendig, abends das letzte, was ich tue, ist die Brille abnehmen, dann Licht aus, und morgen s das erste ist Brille auf!


    Was die Preise angeht kriege ich für 300 Euro noch nicht mal ein Glas, geschweige denn zwei (oder ein Gestell), aber solange es geht, nutze ich auch ein gestell und lasse die Gläser entsprechend ändern. Ich bin aber wirklich stark kurzsichtig mit -4,5 oder so Dioptrin und einer dicken Achsenverschiebung.


    Kann man hier ziemlich nett sehen, wie ich so ohne Nasenfahrrad sehe.


    Edit sagt, daß das Verlinken nicht geht, aber wer mag, kann ja unten mal -4,5 und 2,0 eingeben...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

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  • @ Nikana


    Das ist natürlich sehr ärgerlich. Online würde ich übrigens keine Brille (oder Brillengestell) für mich kaufen. Ich gehe da schon immer grundsätzlich zum Optiker; und so lange es geht (sprich solange entsprechende Auswahl besteht) nicht zu einer Kette, sondern höchstens (wie derzeit) zu einem regionalen Anbieter mit mehreren Filialen. Im Frühjahr habe ich wieder mal einen Sehtest dort machen lassen mit dem Ergebnis, daß ich eine neue Lesebrille (also neue Gläser) bekam, die normalen Brillen aber weiterhin völlig ausreichend sind. (Also mit Brille volle Sehkraft.)



    Zitat

    Original von Roma
    Für mich hat die Brille (wenn ich sie denn schon tragen muss) auch einen modischen Aspekt und wenn ich eine neue brauche, hole ich mir auch immer ein anderes Gestell. Das alte bin ich dann auch leid und freue mich, mal einen anderen Anblick zu bieten ;-)


    :grin Ich muß mich nicht angucken, drum ist mir der modische Aspekt ziemlich wurscht. Wechseln hasse ich, wenn ich mich an etwas gewöhnt habe. Die jetzigen Brillengestelle hat meine Frau mit rausgesucht, also kann sie sich auch nicht beschweren, wenn ich die jetzt jahrelang benutze. :grin ... ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Nikana


    Das ist natürlich sehr ärgerlich. Online würde ich übrigens keine Brille (oder Brillengestell) für mich kaufen.


    Ich hätte es auch nur gemacht, wenn ich einen seriösen Händler gefunden hätte, was aber nicht der Fall war. Mein Optiker (übrigens auch keine Kette) meinte, dass er nichts mehr machen könne, wenn ich das Gestell aber woanders gefunden hätte, hätte er sich um den Rest gekümmert. Mit meiner neuen Brille bin ich dann doch wieder bei einer Kette gelandet, weil meine Brille ausgerechnet zu dem Zeitpunkt kaputt ging, als es gerade eine schreckliche Mode gab, die mir überhaupt nicht steht. Ich habe nur bei dieser Kette eine Brille gefunden, die mir halbwegs gefallen hat - halbwegs deshalb, weil mir die Farbe nicht so gut gefällt (dunkelblau, beim Optiker dachte ich aufgrund der schlechten Beleuchtung noch, dass sie schwarz wäre, was mir eher zugesagt hätte). Nach drei Wochen hatte ich aber echt keine Lust mehr zu suchen, zumal ich keine Ersatzbrille hatte und ich nicht ständig Kontaktlinsen tragen will.


    Bei der nächsten Brille gucke ich zuerst wieder bei meinem vorherigen Optiker, den fand ich eigentlich ganz gut. War einfach nur Pech, dass er kein einziges Modell im Sortiment hatte, das mir gefallen hat und auch wirklich zu mir passt. Männer sind da vielleicht nicht so empfindlich, aber ich bin sehr wählerisch, zumal dieser Optiker kaum Gestelle unter 200 Euro anbietet. Für solche Preise muss jetzt wirklich alles passen.

  • Ich wundere mich gerade auch, als ich hier lese, Kunststoffgläser verkratzen leicht. Ich hab bestimmt schon seit gut 14 Jahren ne Brille, immer Kunststoff, weil sie eben so schön leicht ist, aber sonderlich verkratzt war die nie. Die jetzigen Gläser (bin auch ein kurzsichtiger Maulwurf mit halben Aschenbechern auf der Nase :lache ) hab ich auch schon wieder gut 1,5 Jahre und die sehen aus wie frisch beim Kauf.


    Und ich würde immer zur Entspiegelung raten. Ich hatte das einmal ohne, das war wirklich kein Spaß. Bei so was sollte man dann wirklich nicht sparen. Teuer genug ist das Nasenfahrrad ohnehin schon.