Der Originaltitel ist "Dragon's Keep", aus dem Englischen übersetzt wurde das Buch von Martina M. Oepping
Klappentext: Prinzessin Rosalind von Wild Island hütet ein schreckliches Geheimnis: Sie wurde mit einer Drachenklaue geboren. Bisland konnte niemand das Mädchen von dem schaurigen Makel befreien, den es unter goldenen Handschuhen verbirgt. Doch als es immer wieder zu Angriffen von Drachen kommt, ist Rosalind ausersehen, zur Mittlerin zwischen Menschen- und Drachenwelt zu werden.
Meine Meinung: Eigentlich ein Jugendbuch, ich hätte es mit 12 aber wohl eher nicht verkraftet. Die Autorin schreckt vor dem Blick in menschliche Abgründe nicht zurück, so einige Figuren müssen ihr Leben lassen.
Von meinen persönlichen Empfindlichkeiten abgesehen verdient diese Unerschrockenheit allerdings Lob; (pseudo)historischer Lebensalltag wird ungeschönt beschrieben, ohne dabei in eine allzu finsteren Darstellung abzugleiten.
Auch Schwarz-Weiß-Malerei kann man der Autorin alles in allem nicht vorwerfen.
Obwohl wir gleich im Prolog darüber informiert werden, dass Prinzessin Rosalind eine Auserwählte ist, wirkt sie erfrischend unglamourös und mutiert im Laufe der Handlung weder zu einer unrealistischen Superheldin noch zur hilflosen Jungfrau in Nöten.
Etwas stutzig gemacht hat mich der Mangel an Rachsucht, den Rosalind an den Tag legt. Aber wahrscheinlich gibt es solche Menschen auch in der Realität.
Die Übersetzung scheint mir soweit ich das ohne Kenntnis des Originals beurteilen kann keine Fehler aufzuweisen und liest sich flüssig. Lediglich einige unübersetzte Ortsnamen störten ("Wild Island", "Morgesh Mountain").