Die Farbe der See - Jan von der Bank

  • Die Farbe der See - Jan von der Bank


    Inhalt


    Match-Race mit dem Tod. Ein Segelthriller und Spionageroman, bei dem doppelte Hochspannung garantiert ist.


    Ole Storm, ein junger nordfriesischer Segelmacher, gehört zur vierköpfigen Stammbesatzung der Skagerrak, einer Segelyacht der Kriegsmarine, die der Ausbildung von Offiziersanwärtern dient. Im Sommer 1940 unternimmt der Kommandeur der Kadettenschule in Flensburg damit einen in Kriegszeiten recht exzentrischen Segeltörn nach Schweden. Dort kommen drei geheimnisvolle Gäste an Bord, unter ihnen die attraktive Lina, die Ole gehörig den Kopf verdreht. Doch die angeblichen Schweden sind norwegische Agenten einer Widerstandsorganisation, die geheime deutsche Waffenpläne in Empfang nehmen sollen. Als die Gestapo davon Wind bekommt, hetzt sie ein Schnellboot hinterher. Ole Storms ganz spezielle Begabung ist nun gefragt: Der Fischersohn weiß die Oberfläche der See zu lesen und vermag dem Wellenmuster darunter befindliche Strömungs- und Tiefenunterschiede anzusehen. Sein Talent wird das Schicksal der Skagerrak in dem mit gefährlichen Untiefen übersäten Fahrwasser innerhalb der Schären entscheiden.



    Autor
    Jan von der Bank, geb. 1967, ist mehrfacher Deutscher Meister und Weltmeister (2005) der Segelbootklasse "Contender" sowie Drehbuchautor der Fernsehreihen Gegen den Wind (WDR) und Küstenwache (ZDF).



    Meine Meinung


    Das Buch beginnt 1939, Ende August – kurz vor Kriegsausbruch - mit einer Segelregatta in Kiel.
    Dort lernt der Hauptprotagonist, der junge Segelmacher Ole Storm bereits den Kommandeur des Segelschulschiffes Skagerak kennen. Sowie einen schwedischen Professor und sein hübsche Tochter Lina.
    Er segelt bei der Regatta gemeinsam mit dem Kommandeur gegen einen anderen Professor, der mit seinem Rivalen segelt.
    Schon dort wird Ole auf merkwürdige Machenschaften aufmerksam, die er zufällig erlauscht – widmet ihnen aber kaum Interesse, da er sich nicht für Politik, sondern einzig fürs Segeln interessiert.


    Mittlerweile ist der Krieg in vollem Gange – Sommer 1940.
    Ole, auf einem Seelenverkäufer von Kriegsschiff untergebracht wird plötzlich auf das Segelschulschiff Skagerrak versetzt – als Ersatz für den Koch, der ausgefallen ist – obwohl er außer einem angebranntem Spiegelei nichts eßbares zustande bringt.


    Dort trifft er auch wieder auf den Kommandanten, der das Schulschiff befehligt.
    Bald entdeckt er, daß mehr hinter der exzentrischen Fahrt des Segelschiffes steckt, als eine einfache Ausbildung der jungen Kadetten an Bord.
    Doch nicht nur diese befinden sich an Bord, auch mindestens ein Spion der für die Gestapo arbeitet und verhindern will, daß geheime Pläne der Nazis an Ausländer gelangen.


    So weit so gut – Rest selber lesen, damit es spannend bleibt.


    Und das wird es – spannend.
    Verfolgungsjagden mal nicht per Auto, sondern per Schiff.


    Hervorragend umgesetzt, man hat einfach das Gefühl, sich mitten an Bord eines Segelschiffes zu befinden.
    Es sind wunderbare Beschreibungen der Inseln und Schären vor Schweden.
    Man fühlt sich einfach selber mitten drin, mit auf dem Segelboot.
    Da ich schon ewig den Traum habe, mal eine Tour mit den Hurtigrouten zu machen an der norwegischen Küste entlang, könnte man das schon als so eine halbe Art der Vorbereitung sehen. :grin


    Auch der Hauptprotagonist Ole ist mir durchweg sympathisch. Ein typisch norddeutscher Jung, der vom reinen Segelfreund über sich hinauswächst und sich als Held, wie ich ihn mir vorstelle, entwickelt., bleibt sich dabei aber immer treu und mutiert nicht zu einem Supermann.
    Allerdings seine typische norddeutsch „Maulfaulheit“ bleibt ihm länger erhalten. :lache


    Schwer tat ich mich anfangs mit den typischen Segelbegriffen, da ich selber keine Ahnung vom Segeln habe.


    Ok, Begriffe, wie Backbord, Steuerbord, Besan usw. sind allgemeiner durch Piratenfilme bekannt.
    Aber das Gros der Begriffe war dann doch Neuland für mich.
    Dafür hatte ich dann keinerlei Schwierigkeiten mit den typisch Norddeutschen Begriffen - watn Wunder :chen
    Im Gegenteil, das hat das Lesen für mich persönlich dann noch intensiver gemacht, da ich mich eher zu Hause fühlte.


    Ein besonderes Bonmot sind die Kapitelnamen. Immer in einer Farbe, die dann im ersten Satz des neuen Kapitels erscheint und die Farbe des Wassers beschreibt, wie es gerade erscheint.
    Auch schön, daß es Karten im Buch gibt, die die Route zeigen, entlang an der Küste.


    Sollte ich jemals das Vergnügen haben, den Autoren persönlich kennenlernen zu können, dann werde ich ihn bitten, mir das Segeln beizubringen.
    Das hat er mit diesem äußerst gelungenen Erstlingswerke bei mir erreicht. :grin


    Fazit
    Eine spannende, wunderbarer Segelgeschichte – Ich würde es als einen Abenteuer – Spionage Thriller bezeichnen.
    Rasante Abenteuer und Verfolgungsjagden vom Feinsten für Freunde der Seefahrerabenteuer.
    Auch wenn es nicht zur Zeit der Piraten sondern in den Wirrden des 2. Weltkriegs spielt.

  • absolt der gleichen Meinung. Der Rezension ist eigentlich nichts mehr hinzuzügen. Auch für mich einer der besten Thriller des Jahres und der Autor eine absolute Neuentdeckung.


    Ich mag das Genre und besonders diese angesprochene Verbindung von Abenteuer und Spionagethriller. Jack Higgins konnte das meiner Meinung nach früher sehr gut. Bei dem Autor kommt auch noch die sehr gute Stimmung rund um Segeln & Meer dazu.


    Für mich waren es heuer "Farben der See" und "Der Coreolanus Betrug" von Marcus Koenig, die mich in diesem Abenteuer- und Agenten-Genre positivst überrascht haben (zweiterer übrigens auch mit sehr viel "Meer" in der Handlung, jedoch eher unterwasser; Rezi folgt).


    Gerade jetzt in der Urlaubszeit ein Lesetipp für spannende und anregende Leseunterhaltung und auch ich freue mich bereits auf das neue Buch des Autors!

  • Hallo Johanna, hallo Gimli,


    Danke für die warmen Worte zu meinem Buch!
    Habe mich jetzt extra mal bei den Büchereulen angemeldet, um auf einen Lesungstermin hinzuweisen:


    Am 18.11.2010 lese ich in Hamburg aus "Die Farbe der See".


    Ort ist das ehrwürdige INTERNATIONALE MARITIME MUSEUM HAMBURG von Professor Tamm, der meinen Segelroman damit quasi in den nautischen Adelsstand erhebt ;.)
    Zeit ist 19:30 Uhr, Eintritt kostet 5 €.


    Wäre schön, wenn Ihr das auch an andere Büchereulen weiter verratet!


    Herzlichen Dank und ebensolche Grüße, Jan

  • Hallo Jan,


    danke für den Termin.
    Das finde ich ja richtig super, daß Du Dich hier angemeldet hast.
    Da kan ich schon mal versuchen, einiges aus dem neuen Buch aus Dir herauszuquetschen *neugier* :grin


    Die Lesung werde ich aberauf jeden Fall versuchen, zu besuchen
    Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen - ich versuch auch gleich noch ein paar Eulen mitzuschleppen.


    Bekomm ich Karten an jeder Vorverkaufstelle oder nur dierekt vor Ort.
    Lieber früher besorgen, als daß nachher das Risiko besteht, daß sie ausverkauft sind.

  • Hi Johanna,


    Freue mich sehr, dass Du dabei bist!


    EDIT: Karten gibt's AN DER ABENDKASSE (Platz genug is auf jeden Fall ;-) )


    Internationales Maritimes Museum Hamburg


    Kaispeicher B
    Koreastrasse 1
    20457 Hamburg


    Tel.: +49 (0)40 - 300 92 30 - 0
    Fax: +49 (0)40 - 300 92 30 - 45

    Email: info@peter-tamm-sen.de


    Die Webseite von denen ist auch ganz stimmungsvoll: www.imm-hamburg.de


    Die Museumsleute bereiten da auch noch ein bisschen was Multimediamässiges vor, so mit zeitgenössischen Segelbildern und einem Vorkriegsfilm von einer Starboot-Regatta - ich bin schon sehr gespannt!

  • Das klingt ja richtig gut.
    Und da ich eh ein Segelschiff-Fan bin, hab ich ja gleich noch mehr davon.


    Ok - bei Segelschiffen handelt es sich bei mir um die alten Dnger, die Piratensegelschiffe. :grin Von denen kann ich nicht genug bekommen.
    Selber segeln kann ich leider überhaupt nicht - aber wir haben hier ja die Alster um die Ecke und wenn es mich mal überkommen sollte, kann ich da ja hin und mal gucken, was die so anbieten an Lehrkursen.

  • Waaaaas... Du bist Fan von historischen Segelschiffen und kennst das Tamm-Museum nicht?
    Da musst Du unbedingt hin! Und bring dir viel Zeit mit! Ein Tag reicht nicht! Da kommt so richtig der Flair der Windjammerzeit rüber!


    Und auf der Alster ist zum Beispiel Käptn Prüsse, wo man Segeln kann (St. Georg-Seite) Bloß doof, das jetzt Winter wird. Da musst Du wohl noch bis nächstes Frühjahr warten.


    lg, Jan

  • Zitat

    Original von JanvonderBank
    Waaaaas... Du bist Fan von historischen Segelschiffen und kennst das Tamm-Museum nicht?
    Da musst Du unbedingt hin! Und bring dir viel Zeit mit! Ein Tag reicht nicht! Da kommt so richtig der Flair der Windjammerzeit rüber!


    Und auf der Alster ist zum Beispiel Käptn Prüsse, wo man Segeln kann (St. Georg-Seite) Bloß doof, das jetzt Winter wird. Da musst Du wohl noch bis nächstes Frühjahr warten.


    lg, Jan


    Ich gestehe, ich kenn es wirklich noch nicht :schaem
    Aber, in seiner eigenen Stadt kennt man ja eh meist die wenigsten Sehenwürdigkeiten. :grin


    Das wird sich demnächst ändern, garantiert - Das klingt derart verführerisch, da muß ich hin


    Ich wußte bisher ja nicht einmal davon - aber nu - nur wird mich nichts mehr halten und ich werde in der nächsten Zeit mal einen Abstecher in die Innenstadt machen....

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Hm, ich bin doch neugierig geworden. Ob ich als Binnen-Nordlicht aber die ganzen Segelbegriffe verstehe? Ich denke, ich werde es einfach mal versuchen...


    Wenn nicht, macht das nix. Es wird schlüssig aus der Handlung.
    Und wenn zu viele Begriffe dabei sind, dann laden wir uns beide einfach ganz frech bei Jan zu einem Segelbegriffserklärseminar ein :chen


    Ich kann es ja wie gesagt nur empfehlen, da es mir so richtig gut gefallen hat.
    Spannung, Abenteuer und wunderbares versinken können in dem Buch

  • Zitat

    Und wenn zu viele Begriffe dabei sind, dann laden wir uns beide einfach ganz frech bei Jan zu einem Segelbegriffserklärseminar ein :chen


    Would be my pleasure! :.)


    Aber keine Sorge, ich habe die Segelszenen von der passioniertesten Nicht-Seglerin testlesen lassen, die ich kenne - meine Mutter! (Sozusagen die Mutter aller Nicht-Segler... obwohl das in meinem Fall... na ja, nur'n Scherz!)

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :-) Johanna ist ja schon durch, aber vielleicht finden sich ja tatsächlich noch einige Eulen für eine LR?


    Das macht nix, DAS Buch les ich sofort noch einmal, wenn ich es in der Bücherhalle erwische. :grin

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :-) Johanna ist ja schon durch, aber vielleicht finden sich ja tatsächlich noch einige Eulen für eine LR?


    Wenn Du es bis zum ca. 20.11. aushalten kannst, wäre ich mit dabei, ob kleine oder große LR


    Schon sehr lange Meer-Wasser-Wind-Schiff-Segel-Abenteuer-Roman mehr gelesen und ihr habr mich richtig neugierig auf dieses Buch gemacht, dass so gar nicht mehr mein Beuteraster ist.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ok - dann fang ich mal an.


    Ich hab demnächst zwar so einige Leserunden, bin es aber gewöhnt, daß die sich bei mir überschneiden. Selber Schuld - ich kann halt nie genug bekommen :grin


    Ich hab aber auch keine Probleme, zwei Bücher gleichzeitig zu lesen, da ich das sowieso oft mache.


    Fazit: Sucht Ihr einen Termin, ich mach mit egal wann :lache