Komödiantisches aus den 20er Jahren
P. G. Wodehouse, wer ist das? Den Namen hört man öfter mal, aber nur zufällig habe ich dieses Buch in meinem eigenen Haushalt entdeckt, was für ein Glücksgriff
P. G. (Pelham Grenville) Wodehouse wurde 1881 in England geboren und lebte dort sowie in Frankreich und den USA als freier Schriftsteller.
Neben über neunzig Romanen und Kurzgeschichtenbänden schrieb er auch Theaterstücke und Musicals.
Er starb 1975 in New York als amerikanischer Staatsbürger, ist bis heute jedoch berühmt für seine humoristischen Romane, mit denen er Lebensstil, Charme und Witz der britischen upper class ein kongeniales Denkmal setzte. Dafür erhielt er 1939 die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford.
Ich habe mich gewundert, dass es noch keine einzige Rezension zu einem seiner Bücher gibt. Der hier vorgestellte erste Band der Reihe um Jeeves, den Butler, und Bertie, seinen Herrn, wurde auf VOX als TV-Serie ausgestrahlt, in den Rollen Stephen Fry und Hugh Laurie.
Zum Inhalt (Klappentext):
Bertie Wooster, begehrter Junggeselle der Londoner High-Society, trägt schwer an der Last jener Schicksalsfragen, mit denen ein junger Mann von Stand sich täglich auseinandersetzen muss:
Warum stellt seine Erbtante ihm immer neue Damen im heiratsfähigen Alter vor, die aussehen, als ob sie Orgel in einer Dorfkirche spielen?
Wie hilft man seinem besten Freund, der sich alle 2 Minuten neu verliebt, beim Verfassen von Gedichten für Serviererinnen und andere Auserwählte?
Und warum haben diese Geschöpfe ausschließlich Namen, auf die sich nichts reimt?
Zweifellos wäre Bertie längst an den rauhen Klippen des gesellschaftlichen Lebens gescheitert, gäbe es da nicht Jeeves: Butler, Philosoph und Retter in allen Lebenslagen...
Meine Meinung:
Kurzweilig, aber niemals langweilig, erzählt uns Bertie in der Ich-Form in halblangen Kapiteln aus seinem Leben. Er arbeitet nicht, sondern gibt sich dem Müßiggang hin; ihm gefällt sein Leben genauso, wie es ist und wird nahezu panisch, wenn jemand etwas daran ändern möchte. Zum Beispiel seine Tante Agatha... die ihn unbedingt verheiratet sehen will.
Oder sein bester Freund Bingo, der sich unsterblich verliebt hat... zum ungefährt 53. Mal in diesem Jahr.
In bester Brit-Lit-Manier erzählt P. G. Wodehouse in intelligenter und überaus witziger Sprache. Er hat in mir definitiv einen Fan gefunden, ich reihe mich also ein hinter Bertolt Brecht, Douglas Adams, Neil Gayman, Tony Blair... und hoffentlich hinter vielen, vielen Eulen, die ihn jetzt entdecken oder ihre Meinung kundgeben möchten.
Gruß vom Killerbinchen
EDIT: Aus Bertholt noch schnell Bertolt gemacht, wie peinlich Danke, Tom.
ASIN/ISBN: 3866159420 |