Lieber das "Original" lesen oder das Buch zum Film?

  • Früher (in den 1920ern bis 1950ern, soweit ich weiß) war es sogar üblich, den Originalroman zum Film, also die Buchvorlage, nochmals in gekürzter Fassung, aber dafür gerne mit Filmbildern auf den Markt zu bringen.


    Man nahm offenbar an, dass das Kinopublikum nicht so gerne umfangreiche Bücher liest.


    Das "Retortenbuch" zum Film gibt es übrigens auch schon ziemlich lang, allerdings scheint mir die Qualität in den letzten 40 Jahren erheblich nachgelassen zu haben. Ich habe noch einige "Filmbücher" zu Filmen wie "Eine zuviel im Bett" (mit Doris Day) zu Hause stehen. Die waren wenigstens halbwegs lesbar.

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  • Verfilmungen: In der Regel werden die Verwertungsrechte am Buch mit dem Erscheinen des Films abermals verkauft oder der schon vorher die Rechte haltende Verlag legt das Buch mit angepasstem Cover (Filmplakat) neu auf. Inhaltlich sollte sich aber normalerweise nichts ändern. Tatsächlich würde es mehr Arbeit machen, einen Roman sinnvoll zu kürzen (und dann den Satzspiegel anzupassen und vieles mehr zu tun), außerdem hätte der Autor ein, zwei Wörtchen mitzureden (denn die Urheberrechte werden nicht berührt). Und der Verfilmung entspricht der verfilmte Roman in aller Regel ja sowieso nicht - Film und Buch sind zwei grundverschiedene Medien.


    Buch zum Film: So genannte "Romane zum Film", "Tie-Ins" oder "Filmadaptionen" sind Romane, die auf Basis der Drehbücher und Rohschnitte parallel zur Produktion verfasst und parallel zum Filmstart veröffentlicht werden. Die erscheinen, wenn der Film längst aus den Kinos ist, möglicherweise - bei entsprechendem Verkaufserfolg - abermals mit einem dann neuen Cover, aber auch hier bleibt der Inhalt gleich. So ist es bei meiner Filmadaption zum deutschen Streifen "Stellungswechsel" geschehen. Den Roman gibt es mit Filmplakat und in einer anderthalb Jahre später gedruckten Nachauflage mit neuem Cover, aber der Text entspricht sich eins zu eins. Er entstand zum Film.


    Wie gesagt. Am Text ändert sich in beiden Fällen in aller Regel nichts. Das mag früher anders gewesen sein, aber heutzutage wird fast ausschließlich so verfahren.

  • In den meisten Faellen sind "Buch zum Film" und "Original" identisch vom Inhalt und unterscheiden sich nur im Cover. Ist eben fuer die Verlage eine Moeglichkeit eine Neuauflage wieder auf den Markt zu bringen und Geld dran zu verdienen nachdem ein Buch verfilmt wurde. Fuer diese Art Filme vergibt die Academy of Motion Pictures entsprechend den Oscar fuer das beste "adapted screenplay". "Eat, pray, love" gehoert in diese Kategorie. Also kannst du einfach die Ausgabe kaufen, die dir am besten vom Aussehen her gefaellt oder am billigsten ist.


    Ich kenne nur sehr wenige Filme, denen ein original Drehbuch vorlag, das dann nachtraeglich in ein Buch zum Verkauf umgearbeitet wurde. Und diese haben im Gegensatz zur o.g. Variante selten den Ruf, dass sie besser seien als der Film. Der Oscar fuer solche Filme waere dann der fuer "original screenplay". Ich glaube Brussigs "Am kuerzeren Ende der Sonnenallee" faellt in diese Kategorie. Und hier sind sogar Film UND Buch gut:


    "Die Entstehungsgeschichte des Romans ist ungewöhnlich, da er nicht die Vorlage zum Film ist. Vielmehr schrieb 1999 Brussig zunächst gemeinsam mit Leander Haußmann das Drehbuch zum Film Sonnenallee und erst im Anschluss daran den Roman, weil er nach der Arbeit am Drehbuch das Gefühl hatte, zahlreiche weitere Ideen unterbringen zu müssen." [wikipedia]

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


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  • Buch zum Film finde ich doof. Ich weiß auch nicht, wieso. Ich glaube, ich finde den Gedanken, dass ein Buch nichts "eigenständiges" ist, sondern nur in Bezug auf einen Film entstanden ist, merkwürdig. Wobei das ja vielleicht gar nicht stimmt, weil das Buch trotzdem eigenständig ist...Mh, keine Ahnung. Finde ich jedenfalls schwierig.


    Original lesen ist was anderes, das mache ich gerne. Wobei ich ungern zuerst die Verfilmung schaue und dann das Buch lese. Den Film vorher zu schauen, nimmt etwas die Spannung weg. Wenn ich es umgekehrt mache, ist es ok.

  • Also wenn ich Bücher zu einem Film lese, dann nur, wenn ich den Film noch nicht gesehen hab.. aber ich bleibe auch immer beim Original. Mich nervts nämlich allein schon, dass dann meistens Bilder der Schauspieler auf den Covern sind, sowas find ich schrecklich. ;)

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, warum so viele hier so kategorisch lieber das "Original" lesen, wo NUR das Cover anders ist als die Neuerscheinung. Kann mir das mal jemand erklaeren?

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    Beatrix


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  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, warum so viele hier so kategorisch lieber das "Original" lesen, wo NUR das Cover anders ist als die Neuerscheinung. Kann mir das mal jemand erklaeren?


    Ich kann es nicht erklären, aber ich verstehe das schon. Das Buch ist im Original einfach "unberührt" und so, wie es eben "am Anfang" war. Nicht beeinflusst durch den Film. Bei dem einen oder anderem Buch könnte ich es mir durchaus vorstellen, die "Film-Ausgabe" zu kaufen (ich finde es auch etwas affig, wenn jemand, der das "Buch zum Film" liest, von jemanden als "keine echte Büchereule" abgestempelt wird), aber meist gefallen mir die Filmplakate eh nicht so gut. Bei "Beim Leben meiner Schwester" möchte ich nun mal nicht unbedingt Cameron Diaz auf meinem Buch. Die gehört sich auf DVD-Cover, nicht auf mein Buch. Außerdem würde das zu meinen anderen Jodi-Picoult-Büchern nicht passen :lache

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  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wirklich, warum so viele hier so kategorisch lieber das "Original" lesen, wo NUR das Cover anders ist als die Neuerscheinung. Kann mir das mal jemand erklaeren?


    Es gibt doch noch den Unterschied, den Tom oben erklärt hat (wenn ich ihn richtig verstanden habe): es gibt einmel einen Film nach einer Buchvorlage (z.B., als "Der Herr der Ringe" verfilmt wurde) und das Buch erscheint dann, genau wie du es beschreibst, zum Filmstart nochmal mit einem anderen Cover.


    Oder es gibt einen Film - zu dem es vorher noch gar kein Buch gab - , zu dem eben parallel auch ein Buch produziert wird, das die gleiche Geschichte erzählt.


    Ich denke die meisten, die lieber das "Orginal" lesen, meinen diesen Unterschied und nicht allein den in Bezug auf das Cover...vermute ich jedenfalls mal.

  • Ganz oft ist beim "Buch zum Film" ja nur das Cover unterschiedlich, aber dennoch bevorzuge ich doch das "normale" Buch. Ich möchte kein Cover, das aussieht wie eine DVD, dafür hab ich meine DVD-Sammlung.
    Ein Buch mit Filmcover kaufe ich nur, wenn kein anderes mehr Verfügbar ist und ich das Buch unbedingt will.


    Gibt es Unterschiede im Buch, würde ich niemals das "Filmbuch" kaufen.
    Bücher, die anhand eines Films "geschrieben" wurden, mag ich nicht...mit Ausnahme von Neil Gaiman-Büchern...im genaueren "Niemalsland", das ist toll...(Obwohl, das basiert eher auf ner Serie :-)).
    Auch was das vorher lesen angeht, am liebsten lese ich erst das Buch und sehe dann den Film. Ich habe den Sternwanderer gesehen und mochte ihn, hab dann rausgefunden, dass es ein Buch gibt, welches ich zur Zeit lese und toll finde, da fehlen aber nach dem halben Buch schon Dinge, die ich im Film hätte sehen wollen, wenn ich das Buch vorher gelesen hätte. So mag ich jetzt den Film sehr gern und auch das Buch und kann mit den Veränderungen leben, weil mir der Film nichts nahm, sondern mir noch was bereitgehalten hat...wenn ihr versteht, was ich meine.

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  • Zitat

    mit Ausnahme von Neil Gaiman-Büchern...im genaueren "Niemalsland", das ist toll...(Obwohl, das basiert eher auf ner Serie


    ... zu der Gaiman die Drehbücher geschrieben hatte. ;-)


    Warum soll ein Roman, der zu einem Film geschrieben wurde, immer schlecht sein? Okay, es gibt haarige Fälle, etwa die "Fluch der Karibik"-Bücher von Wolfgang Hohlbein (hat er wahrscheinlich morgens auf dem Klo geschrieben, zwischen hundert Seiten für einen neuen Fantasy-Roman, die beim Frühstückskaffee entstanden sind, und dem späteren Verfassen von sieben Bänden zu einer neuen Mystery-Serie, alles noch vor dem Mittagessen), die sind, mit Verlaub, gequirlter Mist (reines Merchandising). Aber es gibt auch wirklich, wirklich gute Filmadaptionen, etwa Guido Dieckmanns "Luther" - und einige andere. Wenn die beauftragten Autoren den Film als Inspiration verstehen und die Produktionsfirma akzeptiert, dass man auch von der Vorlage abweicht, kann dabei gute Literatur entstehen.

  • Zitat

    Original von Tom


    ... zu der Gaiman die Drehbücher geschrieben hatte. ;-)


    Warum soll ein Roman, der zu einem Film geschrieben wurde, immer schlecht sein? Okay, es gibt haarige Fälle, etwa die "Fluch der Karibik"-Bücher von Wolfgang Hohlbein (hat er wahrscheinlich morgens auf dem Klo geschrieben, zwischen hundert Seiten für einen neuen Fantasy-Roman, die beim Frühstückskaffee entstanden sind, und dem späteren Verfassen von sieben Bänden zu einer neuen Mystery-Serie, alles noch vor dem Mittagessen), die sind, mit Verlaub, gequirlter Mist (reines Merchandising). Aber es gibt auch wirklich, wirklich gute Filmadaptionen, etwa Guido Dieckmanns "Luther" - und einige andere. Wenn die beauftragten Autoren den Film als Inspiration verstehen und die Produktionsfirma akzeptiert, dass man auch von der Vorlage abweicht, kann dabei gute Literatur entstehen.


    Ich glaube mein Problem ist, dass ich es immer als Merchandising bzw. billige Geldmache - nach dem Motto: die Handlung für einen Roman haben wir doch schon, warum nicht noch einen Roman draus machen? - sehen würde. Mag sein, dass das unberechtigt ist, weil unter diesen Büchern trotzdem gute sind, aber ich glaube, ich würde mich so großen Vorteilen an so ein Buch rangehen, dass es mir gar nicht gefallen könnte...


    Davon abgesehen habe ich auch ein Problem damit, den Roman, auf dem eine Verfilmung basiert, zu lesen, nachdem ich den Film schon gesehen habe. Ich glaube das liegt daran, dass ich befürchte, das Buch wird mich langweilen, weil ich schon weiß, worum ist geht. Andersrum (erst Buch lesen, dann Film sehen) ist das zwar auch der Fall, allerdings habe ich da eher das Gefühl, dass der Film mir noch was Neues gibt. Ich bin auch passiver, muss mich nur hinsetzen und mich berieseln lassen und nach anderthalb bis zwei Stunden ist der Film vorbei...


    Mh, versteht jemand was ich meine? :gruebel

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  • Tom


    ja, das weiß ich, dass Neil Gaiman die Drehbücher verfasst hat ;-)


    Ok, ich muss zugeben, dass meine Meinung über "Bücher nach dem Film" auf wenige basiert, die ich gelesen, bzw. überflogen habe :-) ...meine Meinung is da schon etwas voreingenommen, ich lass mich aber immer gern vom Gegenteil überzeugen...wenn jetzt eine Freundin mir ein "Filmbuch" empfehlen würde, würde ich das auch lesen...naja.

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  • Zitat

    Original von Glass
    Ich denke die meisten, die lieber das "Orginal" lesen, meinen diesen Unterschied und nicht allein den in Bezug auf das Cover...vermute ich jedenfalls mal.


    Nee, eben nicht. Denn die allermeisten "Buch zum Film" sind ja inhaltlich identisch mit dem "Original". Ich koennte jetzt hundert dieser Sorte aufzaehlen, aber es faellt sehr schwer mehr als eine Handvoll an Titeln zu nennen, wo das Buch NACH dem Film entstanden ist.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Nee, eben nicht. Denn die allermeisten "Buch zum Film" sind ja inhaltlich identisch mit dem "Original". Ich koennte jetzt hundert dieser Sorte aufzaehlen, aber es faellt sehr schwer mehr als eine Handvoll an Titeln zu nennen, wo das Buch NACH dem Film entstanden ist.


    Ich glaube, wir verwenden die Begriffe unterschiedlich..."Buch zum Film" bedeutet bei mir automatisch, dass es während oder nach dem Film enstanden ist. Basiert der Film auf einem Buch, würde ich das immer "Romanvorlage für den Film" oder so nennen. Und wenn das Cover ein anderes ist, und da ein Filmplakat drauf ist, ändert das für mich nichts daran, dass es die Romanvorlage ist, und eben nicht ein Buch ZUM Film...dieses "zum" drückt für mich schon aus, dass es eben den Film "begleitet" und nicht Grundlage für den Film ist.


    Ich weiß aber auch gar nicht, wie Verlage diese Begriffe verwenden...vermutlich auch manchmal missverständlich?

  • Zitat

    Original von Glass
    Ich glaube mein Problem ist, dass ich es immer als Merchandising bzw. billige Geldmache - nach dem Motto: die Handlung für einen Roman haben wir doch schon, warum nicht noch einen Roman draus machen? - sehen würde. Mag sein, dass das unberechtigt ist, weil unter diesen Büchern trotzdem gute sind, aber ich glaube, ich würde mich so großen Vorteilen an so ein Buch rangehen, dass es mir gar nicht gefallen könnte...


    Davon abgesehen habe ich auch ein Problem damit, den Roman, auf dem eine Verfilmung basiert, zu lesen, nachdem ich den Film schon gesehen habe. Ich glaube das liegt daran, dass ich befürchte, das Buch wird mich langweilen, weil ich schon weiß, worum ist geht. Andersrum (erst Buch lesen, dann Film sehen) ist das zwar auch der Fall, allerdings habe ich da eher das Gefühl, dass der Film mir noch was Neues gibt. Ich bin auch passiver, muss mich nur hinsetzen und mich berieseln lassen und nach anderthalb bis zwei Stunden ist der Film vorbei...


    Mh, versteht jemand was ich meine? :gruebel


    Ich verstehe, was du meinst und sehe es genauso.


    Was das Problem der Begrifflichkeiten angeht - "Buch zum Film" verwende ich schon oft, wenn ich meine, dass das Buch zum Großteil wohl mit dem "alten" Buch übereinstimmt, aber anderes Cover hat. Das machen die Verlage oft auch und so hat es sich eingebürgert, klebt ja oft noch ein Aufkleber mit drauf und so. Und da ist es meist das Filmplakat als Cover, was mich eigentlich stört.


    Bei dem anderen, von dir geschilderten "Problem" seh ich es genauso - ich denke oft, es könnte mich langweilen. Allerdings muss ich sagen, dass ich von solchen Büchern oft nicht weiß und vielleicht auch erst durch Googeln erfahre, nachdem ich den Film gesehen habe.

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  • Hallo, Glass.


    Zitat

    "Buch zum Film" bedeutet bei mir automatisch, dass es während oder nach dem Film enstanden ist.


    "Buch zum Film" hat nichts weiter zu bedeuten, als dass es sich um ein Buch handelt, zu dem es einen Film gibt - und umgekehrt. Eine Zeitlang - ich weiß nicht, ob sie das heute noch flächendeckend tun - haben die Verlage viele Romane so etikettiert, zu denen eine Verfilmung ins Kino gekommen ist, obwohl jeder halbwegs kulturell interessierte Mensch hätte wissen können, dass es zwar einen Film zu/nach diesem Buch gibt, dieses Buch aber keineswegs zum Film entstanden ist. Zu verstehen ist das im Sinne von "das ist das zum Film passende Buch". Einige Filmadaptionen - also Bücher zum Film im Sinne des Terminus' - haben dieses Etikett aber auch erhalten.


    Zu Tie-Ins oder Filmadaptionen muss man ehrlicherweise noch anmerken, dass sie völlig anders entstehen als "normale" Romane. Üblicherweise entwirft ein Schriftsteller einen Plot, recherchiert total viel, schreibt ein Exposé und ein paar Kapitel (oder das gesamte Manuskript), und geht damit dann hausieren. Das Buch erscheint dann ein, anderthalb, zwei Jahre nach Vertragsabschluss. Bei Filmadaptionen kaufen die Verlage die entsprechenden Rechte von den Produktionsfirmen und beauftragen dann Autoren damit, diese Romane zu schreiben - meistens "Hausautoren". Das hat zur Folge, dass im Prinzip schon vor der ersten Zeile Gewissheit herrscht, dass der Roman auch erscheinen wird, was möglicherweise dazu führen kann, dass sich der Schriftsteller nicht übermäßig reinhängt (Argument dagegen: Sein Name steht auf dem Buch). Außerdem herrscht dabei großer Zeitdruck, denn die Schreibarbeiten können erst richtig beginnen, wenn mindestens der Rohschnitt existiert, aber der Roman soll zeitgleich mit dem Film publiziert werden. Dazu kommt, dass die Produktionsfirmen i.d.R. Mitsprache- oder Vetorecht haben. Allerdings fallen viele Vorarbeiten weg, denn die Geschichte, das Personal und die Schauplätze sind bereits bekannt. Dennoch geben sich viele Autoren große Mühe bei solchen Projekten und versuchen erfolgreich, das im Buch zu leisten, was der Film nicht kann.


    Übrigens habe ich mal einen längeren Erfahrungsbericht dazu verfasst, wie es ist, so eine Filmadaption zu schreiben. Hier:


    http://forum.42erautoren.de/wbb/thread/2003