unseriöse Verlage?? wer kann mir helfen??

  • Seit drei Jahren schreibe ich für eine Kirchenzeitung Kurzgeschichten. Manchmal Geschichten über Menschen hier im Dorf, manchmal ausgedachte Geschichten die entweder der Jahreszeit oder meiner Stimmung angepaßt sind... Vor etwa 4 Wochen las ich in einem Buchjournal eine Anzeige eines Verlages "Autoren gesucht - schreiben sie Kurzgeschichten......" Ich druckte all meine "Werke" aus und reichte sie bei einem Verlag ein. Nach relativ kurzer Zeit bekam ich eine Antwort, die anfangs sehr positiv klang, verbarg aber ein Angebot, wo ich als Autor mal eben 6.000 E zahlen muß, damit meine Kurzgeschichten per Buch gedruckt werden. Bei einem Besuch in meiner Lieblingsbuchhandlung erfuhr ich nun von Büchereule.de. Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich und wo ich meine Kurzgeschichten einsenden kann? Bin für Hilfe echt dankbar!!!!
    Herzliche Grüße Grünschnabel Esther

  • Davon kann ich nur abraten!


    Es ist zwar grundsätzlich sehr schwer, Kurzgeschichten, Erzählungen und Novellen an den Verlag zu bringen (am schlimmsten steht es um die Lyrik), aber üblicherweise zahlt der Verlag dem Autor ein Honorar für seine Leistung und nicht der Autor dem Verlag.


    Sonst läuft es möglicherweise darauf hinaus, daß du eine Menge Erspartes in das Projekt steckst, aber am Ende eine komplette Auflage gekauft hast, die sich dann in deinem Keller stapelt, denn ein aktiver Vertrieb mit Vertretern, die im Buchhandel tätig sind, ist bei diesem Veröffentlichungsweg nicht vorgesehen.


    Wenn alle Stricke reißen, erkundige dich über BoD -- dann hast du die Angelegenheit wenigstens selbst in der Hand.
    Falls du dazu Kontakte haben willst, kann ich dir gerne weiterhelfen. :wave

  • Liebe Iris, danke für die Antwort. Wollte gerade den Computer ausstellen, da ich Mutter von 2 Kinder nie weiß wie lang meine Nacht wird.
    BoD - keine Ahnung was das ist, aber mein Interesse ist groß. Kann ich hier im Forum wohl auch mal eine Weihnachtsgeschichte präsentieren??
    Gruß Esther

  • BoD = Book on Demand


    Schau mal hier und hier!


    Allerdings sehe ich das wirklich nur als äußerste Notlösung.


    Was deine Weihnachtsgeschichte angeht -- nur zu! Meines Wissens kann hier jedes registrierte Mitglied eigene Texte reinstellen.


    Nur so am Rande: Es wird sehr gerne gesehen, wenn Mitglieder sich vorstellen, sich an den Diskussionen über Bücher beteiligen und gelegentlich auch mal ein Buch vorstellen.

  • Hallo Wolke, ja ich glaube auch, dass wir uns im Laden getroffen haben. War ja echt ein guter Tipp - nur bin ich mit dem chaten noch etwas überfordert. Na, da habe ich bestimmt die Lacher auf meiner Seite - ist heute mein erster Versuch.
    Liebe Grüße und bis demnächst mal, die "Wilden Kerle" sind jetzt bei Nr. 7 und ein Besuch bei euch ist dringend notwenig.
    Esther

  • Zitat

    Original von Esther
    Hallo Wolke, ja ich glaube auch, dass wir uns im Laden getroffen haben.


    *strahl*, das freut mich!!

    Zitat

    War ja echt ein guter Tipp - nur bin ich mit dem chaten noch etwas überfordert. Na, da habe ich bestimmt die Lacher auf meiner Seite - ist heute mein erster Versuch.


    Kein Problem, einfach fragen, wenn du etwas nicht weißt, es werden dir alle helfen. Einfach nur fragen, wir haben alle mal angefangen :-)

    Zitat

    Liebe Grüße und bis demnächst mal, die "Wilden Kerle" sind jetzt bei Nr. 7 und ein Besuch bei euch ist dringend notwenig. Esther


    Fein, dann sehen wir uns ja bald persönlich :wave

  • Zuschussverlage sind reinste abzocke, denn hier muss man weit mehr als die tatsächlichen druckkosten bezahlen.
    bod ist sicher eine möglichkeit, obwohl manche verlage in der zwischenzeit preise verlangen, die fast schon die höhe von druckkostenzuschussverlagen erreicht haben, also vorsicht bei der auswahl.
    allerdings hat bod einen gravierenden nachteil, der verlag macht nichts für den vertrieb, wenn man mal davon absieht, dass einige isbn nummer verteilen, andere zusätzlich über marketshop auch bei amazon anbieten, aber meines wissens nur ein verlag die listung bei libri und damit für die meisten buchhändler garantiert.
    aber dies bringt nur was, wenn potentielle leser von dem buch auch erfahren und das muss der autor selbst veranlassen und die arbeit ist viel umfangreicher als das buch selbst zu schreiben. wichtig ist auch, dass man das buchlayout selbst oder durch ein bekannten erstellen läßt und dass dies auch für korrekturen gilt. denn viele bod-bücher leiden unter schlechtem, fehlerhaften Deutsch und einem entsetzlichen layout. auch die covergestaltung ist nicht unproblematisch, obwohl manchmal gerade eine einfache darstellung durchaus ansprechend sein kann.
    für weitere fragen dazu, stehe ich gerne über pn zur verfügung.
    wenn ein autor allerdings etwas zeit hat, sollte er die ochsentour mit suche nach einem seriösen verlag, der honorar bezahlt, machen. ob es für einen "hobby"autor dann immer wichtig ist, einen vorschuss zu erhalten, muss jeder selbst wissen.
    ich hab übrigens bisher 9 bücher bei verlagen herausgebracht und 4 im eigenverlag, 2 davon als bod, und zwar aus ganz speziellen gründen.

  • Zitat

    Original von mike
    ich hab übrigens bisher 9 bücher bei verlagen herausgebracht und 4 im eigenverlag, 2 davon als bod, und zwar aus ganz speziellen gründen.


    Und nicht zu vergessen sind die Menge an Nicknames, die Du mittlerweile bei den Eulen verbraten hast, gell? ;-)


    Gruss,


    Doc

  • Liebe Esther,


    ich kann dir - genau wie Iris - nur im alleräußersten Notfall zu bod raten. Wer einmal in einem Druckkostenzuschussverlag oder bei bod veröffentlicht hat, hat es anschließend schwer, in einem seriösen Verlag zu landen.


    Es gibt jedoch Agenturen, die Kurzgeschichten vermitteln. Allerdings handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, die für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben werden. Diese müssen dann zum Profil passen und bestimmte Kriterien erfüllen. Ein großer Hamburger Verlag sucht ebenfalls immer wieder Autoren, die zu bestimmten Themen Kurzgeschichten a 20.000 Zeichen schreiben, jedoch nach Themenvorgabe.
    Wenn du magst, dann schau doch mal auf die Homepage www.uschtrin.de. Dort findest du ganz bestimmt eine Menge Infos. Auf jeden Fall aber Agenturen für Kurzgeschichten.


    Gruß Ines

  • Hallo, Esther.


    Es ist nicht notwendigerweise unseriös, dieses Geschäft, das einige "Verlage" mit Autoren treiben, die sich selbst für auserkoren halten, es aber (noch) nicht sind. Es ist einfach ein Geschäft - eines, von dem sich die eine Seite häufig mehr verspricht als die andere hält, halten kann. Wir haben uns im Autorenkalender 2005 ziemlich umfassend dieser Thematik gewidmet. Das, was einen Verlag ausmacht - von Vertreter über Presse bis Werbung, von Buchhandelspräsenz ganz zu schweigen -, wird bei derlei fast nie geboten.


    Deine Geschichte hört sich klassisch an - kleine Sachen in kleinen Publikationen veröffentlicht, gute Resonanz bekommen, warum soll's dann nicht auch mit "richtiger" Veröffentlichung klappen? Zu diesem Schluß kommen tausende selbsternannter Autoren, und sie werden dann willfähriges Futter für Abzocke jeglicher Art. Bevor man also, wie Iris schrub, sein Erspartes an DKZ-"Verlage" verpulvert, sollte man überlegen, ob die Geschichten a) wirklich für ein größeres Publikum von Interesse sind, ob sie b) wirklich schon gut genug sind, um veröffentlicht zu werden (Autorengruppe suchen und Texte probelesen lassen!) und c) ob es nicht genügen würde, eine kleine Auflage für den Hausgebrauch und Direktvertrieb herzustellen. Inzwischen ist der Druck so billig geworden, daß eine Auflage von 300 Stück eines mittelmäßig dicken Taschenbuchs in guter Qualität um die 2.000 Euro kostet - mit dem Vorteil, daß die danach entstehenden Einnahmen zu 100% zum Hersteller (=Autor in diesem Fall) fließen.


    Iris hat ganz richtig festgestellt, daß es im Moment sehr schwer ist, und noch schwerer für Kurzgeschichten und/oder Lürik. Eine Anthologie von einem unbekannten Autor veröffentlicht fast kein seriöser Verlag.