Leider bisher keine deutsche Übersetzung
Zum Buch/Meine Meinung
Es handelt sich bei diesem Buch um einen Öko-Thriller, der in der nahen Zukunft (es wird keine Jahreszahl genannt, aber wenn ich richtig kombiniert habe, dann 2014, zwei Jahre nach den Olympischen Spielen in London) spielt. Die globale Erwärmung ist weiter fortgeschritten, in London herrschen im Oktober Temperaturen wie im Juli, in Kent kann man Papayas ernten, Afrika ist ohne Wasser. Im Zuge der immer häufigeren Naturkatastrophen ist eine fundamental-christliche Glaubenswelle von den USA nach Großbritannien übergeschwappt. Gab es vor einigen Jahren noch 500 Glaubensgemeinschaften, sind es jetzt über 50.000. Diese deuten die globale Erwärmung, die sich häufenden Naturkatastrophen und den Krieg im Nahen Osten als Zeichen für eine beginnende Endzeit mit anschließender Entrückung ("rapture") der Gläubigen.
In diesem Umfeld versucht die Kunsttherapeutin Gabrielle Fox nach einem schweren Autounfall vor zwei Jahren, der sie an den Rollstuhl fesselte, beruflich wieder Fuß zu fassen. Zu diesem Zweck nimmt sie eine Arbeitsstelle in einer forensischen Psychiatrie für Jugendliche an und wird Therapeutin von Bethany Krall, die als eine der gefährlichste Teenagerinnen Großbritanniens gilt, seit sie ihre Mutter erstach. Bethany ist in einem evangelikalen Haushalt aufgewachsen, ihr Vater ist Priester und überzeugt davon, dass Bethany vom Teufel besessen ist. Denn Bethany kann Naturkatastrophen auf den Tag genau voraussagen.
Gabrielle glaubt ihr zunächst nicht, nachdem mehre Vorhersagen zutreffen, beginnt sie jedoch zu zweifeln und fängt an, gemeinsam mit einem Physiker nach einer naturwissenschaftlichen Erklärung für Bethanys Vorhersagen zu suchen.
Das Buch ist im Präsens und in der Ich-Form geschrieben und ich fand den Stil teilweise etwas gekünstelt und von den Beschreibungen her zu ausschweifend. Auch war mir die Hauptfigur zu theatralisch und selbstmitleidig. Insgesamt war das Buch andes, als ich erwartet hatte, ich hatte weniger einen Öko-Thriller erwartet als mehr eine Auseinandersetzung mit dem Endzeitglauben. Trotzdem war es sehr spannend und hatte ein paar unerwartete Wendungen.
Ich gebe mal 8 von 10 Eulenpunkten.
Über die Autorin
Liz Jensen ist in Oxfordshire geboren und lebte seither als Journalistin, Radio- und Fernseh-Produzentin und Bildhauerin in Hong Kong, Taiwan und Frankreich. Heute lebt sie in London. Ihr Roman War Crimes for the Home wurde in die Auswahlliste für den Orange Prize for Fiction aufgenommen. Hier bei den Eulen wurde auch schon ihr Buch Mein kleines schmutziges Buch von der gestohlenen Zeit rezensiert.
Edit: Ich habe den deutschen Titel im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe
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