Hier kann zu den Kapiteln 13 - 17 geschrieben werden.
'Die Magistra' - Kapitel 13 - 17
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Ab Kapitel 13, ab dem Mord an ihrer Assistentin, hat das Buch eigentlich schwer nachgelassen, finde ich.
Das mag daran liegen, dass ich Krimis im allgemeinen nichts abgewinnen kann...
Vielleicht aber auch, weil auf einmal ein ganz andere Fluss in das Buch kommt, mit dem ich nichts anfangen kann.
Dass Philippa sich auf einmal wie William von Baskerville verhält (es kann nur einen geben *ggg*), nervt mich zusehends.
Anfang Kapitel 14.
Ist es im 16. Jhdt. immer noch üblich, den Toten Münzen auf die Augen zu legen?Die Figur des Gabriel Prinz gefällt mir überhaupt nicht, schon in der Einführung in Kapitel 16 nicht.
Immerhin spielt das Buch nicht mehr im Mittelalter (was ich gut finde), muss da unbedingt so ein zwielichtiger Gaukler eingebaut werden?
Die Eigeninitiative von Philippa erscheint mir etwas überzogen - besonders diese Reise nach Rauhfeld, für die sie ihre Tante anlügt.
nicht traurig sein, Guido
Mir hat wenigstens das halbe Buch gefallen -
Am schlechtesten finde ich übrigens die Stelle in Kapitel 17, wo dieser Gabriel Phillipa hypnotisiert...
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Ich bin inzwischen in Kapitel 14 angelangt und es ist natürlich sehr spannend, weil Maria tot ist und man als Leser zwar weiß, dass ihre Ermordung etwas mit dem unbekannten Mann im schwarzen Kloster zu tun hat, aber wer das ist, das weiß ich noch nicht!
Mir geht der Prolog ja immer noch nicht aus dem Kopf...Und eine Verständnisfrage habe ich:
Ich begreife nicht, warum Wolfger Philippa auf sein Schloß bestellt. Warum will er sie aus dem Weg räumen? Und was gibt ihm das Recht dazu?? Er musste doch irgendeinen Grund vortäuschen, der sehr gewichtig ist, denn Philippa war ja zu Tode erschrocken, als sie die Aufforderung las.
Und sie sah sich gezwungen, gegen ihren Willen auf sein Schloss zu gehen, um dort ebenfalls gegen ihren Willen festgehalten zu werden.
Aber dann kann sie auf einmal das Schloss wieder verlassen, um nach Marias Tod ins Schwarze Kloster zurückzukehren. Wieso hat Wolfger sie nicht aufgehalten?? Und muss sie jetzt immer damit rechnen, dass er sie auf sein Schloss zurückholt?Bei dieser Sache blicke ich leider nicht wirklich durch!
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Hallo,
hmmm, wie war das doch gleich mit Philippa und dem Eidgrafen Wolfger? Wenn ich mich richtig erinnere, hatte sie ja schon bei dem Gastmahl ihres Onkels Streß mit ihm. Dort fiel sie ihm auf, hatte auch gleich ein unangenehmes Gefühl, daß da noch etwas nachkommen würde.
Eine Frau im 16. Jahrhundert konnte sich wohl nicht wirklich weigern, wenn ein Graf sie zu sich rufen ließ. Das galt auch für Philippa. Obwohl es möglicherweise für sie schon die Möglichkeit gegeben hätte, sich der Einladung zu widersetzen. Du erinnerst Dich: In der Druckerwerkstatt bekommen Philippa und Bernardi ja beinahe Krach deswegen. Bernardi möchte nicht, daß sie zu Wolfger geht. Hier aber siegt offenbar Philippas Neugierde. Außerdem hat sie Angst, ihren Verwandten, den Luthers, Ärger zu bereiten, indem sie sich schon wieder mit einem so wichtigen Mann wie Eidgraf Wolfger anlegt.
Auf dem Schloß erfährt sie dann, daß ihre Skepsis durchaus berechtigt war: Wolfger hat natürlich kein Recht, so mit ihr umzuspringen. Aber er bedroht sie, macht ihr auf großspurige Art weis, ihren Verwandten durch seinen Einfluß schaden zu können, wenn sie sich nicht fügt. Er will sie an den Hof des Fürsten binden, um über sie an Informationen über Sachsen heranzukommen. Sicher hat er bemerkt, daß Philippa geistig einiges auf dem Kasten hat. Das möchte er nun für seine eigenen Zwecke nutzen. Ein typischer Karrierist ohne die geringsten Skrupel.Philippa kann das Schloß nach Marias Tod eigentlich nur verlassen, weil sie es schafft, die Erlaubnis der Kurfürstin zu erlangen. Die weiß von nichts und kann mit der fremden jungen Frau auch nichts anfangen. Philippa war ja auch nicht eingesperrt o.ä.
Sie muß allerdings von nun an wirklich damit rechnen, daß der Eidgraf ihr wieder nachstellen wird. Bleibt sie auf der Hut vor ihm?! Wir wollen's hoffen. Aber zunächst verläßt Wolger ja auch die Stadt, er muß mit den anderen Würdenträgern nach Schmalkalden.Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß
Guido -
Zitat
Original von Orlando
Am schlechtesten finde ich übrigens die Stelle in Kapitel 17, wo dieser Gabriel Phillipa hypnotisiert...Diese Stelle habe ich durch Orlando's Beitrag wohl bewusst aufmerksam gelesen, und ich muss sagen, dass ich diese Hypnose-Aktion auch sehr merkwürdig finde. Für mich passt es überhaupt nicht in die Geschichte hinein. Außerdem passiert das alles so schnell. Der Gaukler sieht Philippa einige Augenblicke in die Augen, und schwupps, verrät sie ihm alles. Ein paar Sekunden später ist der ganze Spuk auch schon wieder vorbei. Das war mir alles ein wenig zu gehetzt, so dass ich mich überhaupt nicht mit dieser Stelle anfreunden konnte. Vielleicht wäre das ganze etwas glaubwürdiger gewesen, wenn er Philippa vorher in ein längeres Gespräch verwickelt hätte, in einer ungestörten Kammer des Gasthauses zum Beispiel. Da wäre dann die Atmosphäre für die Hypnose passender gewesen als mitten auf der Wiese innerhalb von ein paar Minuten.
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Nachdem ich ein paar Tage keine Zeit zum lesen hatte, bin ich heute sehr viel weiter gekommen. Mir macht das Buch nach wie vor viel Freude. Meiner Freundin habe ich schon Anfang der Woche begeistert bis hier erzählt und wie flüssig sich das Buch lesen läßt. Daraufhin hat sie am selben Tag alle Bücher, die wir von "Die Magistra" noch im Laden hatten ausverkauft und nachgeordert.
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Hallo Wolke,
ausverkauft und nachgeordert?
Na, wenn das keine Nachricht ist, die das Autorenherz höher schlagen läßt?
Weiterhin viel Spaß und liebe Grüße
Guido
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Guido, erzähl doch mal was zu dieser Hypnosegeschichte?
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Bin jetzt endlich auch soweit................
Mir gefällt das Buch immer noch sehr gut.
Was ich aber wirklich nicht schlecht gefunden hätte, wäre ( wie auch schon von anderen angesprochen ) ein Glossar und ein Namensverzeichnis.Vom historischen Wissen her hinke ich natürlich auch hinterher, aber ich lasse mir dadurch den Spaß am Lesen nicht nehmen.
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Hallo Orlando,
die Szene mit Prinz scheint Dich ja regelrecht "hypnotisiert" zu haben.
Nein, im Ernst, ich habe der Begegnung weitaus weniger Bedeutung zugemessen als es vielleicht den Anschein erweckt.
Was also kann ich dazu sagen?
Philippa trifft in diesem Kapitel auf eine merkwürdige Gestalt, einen Gaukler (die gab's auch noch im 16. Jahrhundert), der offensichtlich über die mysteriöse Fähigkeit verfügt, anderen Menschen durch sog. Augenfixation ihre Geheimnisse zu entlocken. Diese Technik, durch Blickkontakt eine Art Trance herbeizuführen, ist sehr alt. Die Chinesen kannten sie, die alten Ägypter und Perser wendeten sie an. Hippokrates schreibt: "Wenn die Augen geschlossen sind, erkennt die Seele das Leiden des Körpers". Auch manche in der Bibel beschriebenen Ereignisse werden von einigen Forschern als Beispiele von hypnotischer Trance interpretiert. Die Trance - soviel wußte man schon in alten Kulturen oder in der mittelalterlichen Mystik - soll das bewußte Denken für eine Zeit ausschalten. Das hat mich ein wenig beschäftigt.
Wie gesagt, so wichtig würde ich die Szene mit G.P. dennoch nicht nehmen, auch der Begriff "Hypnose" kommt (natürlich) niemals im Text vor. Der Gaukler repräsentiert den weit herumgekommenen Geheimnisvollen, der Philippa während einer Etappe ihres Weges an die Seite gestellt wird und - nachdem er weiß, mit wem er es zu tun hat - einige ihrer Fragen beantwortet. Philippas Vertrauter Bernardi - der studierte Gelehrte, der Probleme mit der Kraft seines rationalen Verstandes angeht - ist zu dieser Zeit ja vorübergehend außer Gefecht gesetzt.
Von Bedeutung war lediglich noch, daß Philippa auf ihrer Suche nach Wahrheit in einer weiteren Nebenfigur einen Verbündeten findet. Sie glaubt ja auch, sich dessen sonderbare Fähigkeit später, im letzten Kapitel, noch einmal nutzbar machen zu können.
Viel mehr möchte ich dazu eigentlich nicht mehr sagen, um nicht krampfhaft nach Interpretationen zu suchen, die damals beim Schreiben für mich bzw. für den Handlungsverlauf keine Rolle spielten.Liebe Grüße,
Guido -
Die Person des Gauklers fand ich auch merkwürdig, hatte erst Böses vermutet, aber das stellte sich ja nicht heraus.
Aber wer hat denn den Diener, Golfried ermordet? Ich schätze mal, dass es im Auftrag von Abbeke passiert ist, aber dazu wird ja nichts weiter erwähnt (oder hab ich es überlesen?) Und wie kommt der Tote dahin? Ist die Entfernung von seiner Heimat bis zum Fundort weit? Mysteriös.
Mir geht es außerdem so, dass ich erhebliche Probleme habe, die geschichtlichen Hintergründe mitzukriegen, kann mich nicht darauf konzentrieren und akzeptiere das einfach, bzw. blende das Thema aus. Schade eigentlich, ist es doch ein sehr interessantes Thema.
Dass Phillipa so frei handeln kann, finde ich erstaunlich, d.h. dass sie die Reise mit der Tante antreten kann und das Ziel bestimmen kann.
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So, bin jetzt am Ende von Kapitel 16 gelandet, es geht zügig vorwärts, meine Neugier treibt mich an.
Maria wurde ermordet , Philippa hat sich mit ihrer Tante auf den Weg gemacht. Habe nun endlich auch mal Vermutungen, mal sehen...Was ich bis hierher mag:
Luther wird sehr menschlich beschrieben, nicht so als der Übermensch, wie ich das sonst so erlebt habe. Überhaupt gefällt mir die Darstellung der Charaktere. Sehr schön zu lesen...Spannend ists, viele Spuren gelegt, und man weiß noch nicht, wie es ausgehen könnte. Am Anfang hatte ich ja leichte Probleme, da war es mir irgendwie zu seicht. Ist aber echt gut geworden.
Was den geschichtlichen Hintergrund anbelangt, so ist es genau so, wie ich es brauche. Aber das hatte ich ja schon erwähnt. Das richtige Maß für mich, aber ist ja bei jedem anders.
Was ich nicht mag:
Philippa ist mir unsymphatisch, zu emanzipiert irgendwie. Kann mir nicht vorstellen, dass das damals funktioniert haben kann. Die Szene, wo sie Wolfgers Pferd festhält zB., so ungestüm, dass kann ich eigentlich nicht glauben. Und dass sie so ohne Probleme "ermitteln" kann, nach Spuren sucht... weiß nicht. Aber beeinträchtigt das Ganze kaum bis gar nicht.Philippas Lehrauftrag. Ihr war das so wichtig, und jetzt läuft sie ständig vom Unterricht weg? Verantwortungslos, und dass passt nicht zu ihren anderen Charaktereigenschaften.
So, jetzt muss ich weiter lesen. Vielleicht werd ich heute auch fertig, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.