ZitatOriginal von Idgie
Glaub ich irgendwie nicht. Für digitale Personenzertifikate braucht man einen Chipkartenleser mit eigenem Tastaturfeld und Digitalanzeiger, das sind Sicherheitsklasse 3-Geräte. Ich kenne bisher kaum jemand, der sowas einsetzt.
Die Hürden sind noch extrem hoch und wenn ich mal orakeln sollte, würde ich sagen, entweder muss das Ganze deutlich unkomplizierter und vor allem einheitlicher werden, oder das wird noch lange nicht angenommen.
Also natürlich habe ich beruflich so ein Ding im Büro stehen, bundesweit die einzige Möglichkeit für Anwälte Mahnbescheide zu beantragen, aber auch viele meiner Mandanten haben das PIN/TAN Verfahren hintersich gelassen und für null Euro von ihrer Bank einen Kartenleser (Klasse 3- Gerät) und eine Signaturkarte erhalten haben. Ich bin ja nun ab und an unterwegs und habe keinen Kartenhalter für den Laptop, drum mache ich noch PIN/TAN zu Hause, mein Hardwarelieferant hat eine Signaturkarte im SD- Format für den Slot am Laptop.
Die Signaturkarte ist prinzipiell eine gute Idee, der Staat gibt aber das Geld für die Technik nicht aus und dadurch könnte das ganze scheitern. Elektronisches Rathaus mit Einwohnermeldeamtsanmeldung und Abmeldung, Paßantrag etc. wird vereinzelt schon angeboten hat sich aber wegen der Kosten auf Empfängerseite nicht durchgesetzt. In Hessen ist der gesamte Gerichtsverkehr schon elektronisch möglich- eine Berufung zum OLG Frankfurt habe ich schon mal so eingereicht. In Sachsen geht das gerade mal für die Registergerichte- also für die Notare.
Übrigens nicht erwähnt wurde hier, dass das Finanzamt elektronische Rechnungen (z.B. Telefon) nur mit Signatur akzeptiert (bei der Finanzamtssaussenprüfung bei mir hat der Dame ein Blick ins Unterverzeichnis von outlook gereicht und stichprobenartige Öffnen der Mails).