Ich hatte Glück bei vorablesen und habe ein Buch ergattert, das mich positiv überrascht hat: Cleo - Wie ich das Lachen wieder lernte
***Der Autor***
Helen Brown ist eine der bekanntesten und meistgelesenen Kolumnistinnen Neuseelands. Seit 30 Jahren schreibt sie über die so genannten alltäglichen Dinge des Lebens wie Geburten, Todesfälle und Hochzeiten, Supermarktschlangen, Katzenklos und das Leben mit Teenagern. Sie arbeitet fürs Fernsehen und fürs Radio und lebt seit neun Jahren in Melbourne, Australien. Cleo ist ihr erstes Buch auf Deutsch.
***Zum Inhalt***
Sam wird kurz nach seinem neunten Geburtstag überfahren und stirbt. Seine Eltern und der kleine Bruder bleiben völlig verzweifelt zurück. Jeder vergräbt sich auf seine Weise in seiner Trauer. Nach einigen Wochen bringt eine Bekannte ein hässliches kleines Kätzchen vorbei, das Sam sich vor seinem Geburtstag ausgesucht hatte. Nun soll es seinem Bruder Rob gehören. Das Kätzchen bringt durch seine Tapsigkeit schnell wieder ein klein wenig Freude in das Leben der Familie. Cleo, wie die Katze genannt wird, ist der perfekte Haustyrann und wickelt dennoch jeden um den kleinen Finger. Von nun verfolgt sie die Geschicke ihrer Menschen und bringt sie zurück ins Leben.
***Meine Meinung***
Helen Brown erzählt eine berührende autobiographische Geschichte. Es geht um IHR Leben und IHR Kind, das gestorben ist. Dementsprechend eindringlich ist die Schilderung des Sumpfes von Traurigkeit und Verzweiflung in den die Familie und ganz besonders sie selbst versinkt. Erst das Kätzchen, das sie eigentlich gar nicht haben will, schafft es, das erste Lächeln auf ihr Gesicht und das vom kleinen Rob zu zaubern. Natürlich ist eine Katze kein Allheilmittel, doch es gibt immer mehr Augenblicke, in denen die Trauer nicht im Vordergrund steht. Und so wandelt sich auch der Erzählstil langsam und immer öfter blitzt ein Hauch von Humor durch, während die Jahre ins Land gehen und die Katze immer im Mittelpunkt des Familienlebens steht.
Wer selbst Katzen hat, wird auch sein eigenes Tier in dem einen oder anderen Augenblick in der Geschichte wieder finden. Die Liebe der Autorin zu Cleo dringt in jeder einzelnen Schilderung durch. Ganz besonders intensiv allerdings, als Cleo in methusalemischen Katzenalter ist. Dieses Verständnis für Macken und Gebrechen und die Beschreibung des „bösen“ Tierarztes der von Einschläferung spricht, ist mir sehr nahe gegangen. So hatte ich dann tatsächlich ein kleines Tränchen im Auge stehen, als es mit Cleo tatsächlich zu Ende ging.
Sprachlich lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen. Für mich ein perfektes Buch für einen entspannten Sommernachmittag, das ich allen Katzenbesitzern ans Herz legen kann. Natürlich ist das Buch nicht nur für Katzenbesitzer geeignet, jedem, der autobiografische Schilderungen mag, kann ich dieses Buch ebenfalls ans Herz legen. Helen Brown hat eine schöne Art, ihr Leben mal ernst, mal mit einem kleinen Augenzwinkern zu schildern.