'Die Magistra' - Kapitel 01 - 07

  • Tja, ganz ehrlich, ich konnte mich mal wieder nicht beherrschen und habe am WE schon mit dem Buch angefangen. Bisher gefällt es mir ausgesprochen gut. Die Charaktere sind toll gezeichnet und man kann sich alles bildlich vorstellen.


    Sebastian ist ja ein ganz schönes Ekel, dass er seiner Schwester so in den Rücken fällt. Von seiner blöden Frau, die ihn dazu anstiftet, ja überhaupt erst dazu gebracht. Wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre er wohl auch nicht so... Weichei ist das... :fetch


    Philippa ist bisher ganz nach meinem Geschmack. Ich fands gut, dass sie sich noch mal zu ihrem Vater geschlichen hat. Ich hätte das auch gemacht, jawoll und unsere Leidenschaft für Bücher scheint sie ja auch zu teilen... :grin


    Jetzt bin ich mal gespannt, wie es denn nu weitergeht (Standardsatz bei guten Büchern :grin) und wie Philippa jetzt doch noch zu ihrem Onkel gelangt, nachdem sie ja eigentlich ganz woanders hin soll....



    EDIT:
    Ach, was ich jetzt noch ganz vergessen hatte zu fragen: Was genau ist denn nu eine Magistra??? Ich habe mal geschaut, ob es ein Glossar am Ende des Buches gibt, aber nix gefunden...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Bin gestern Abend noch in Kapitel 13 gelandet.


    Gefällt mir gut. Besonders, weil es bisher so gar nicht kitschig war :grin


    Was ich mich fragte: Wie verbreitet war die Pest im 15. eigentlich noch? Ich dachte da wäre sie schon so weitestgehend abgeebbt?


    Sebastian fand ich nciht unsympathisch - der tat mir eher leid, dass er so unter dem Pantoffel stand.


    Noch eine frage: Ist die Johannisnacht das Gleiche wie die Bartholomäusnacht? Fand die europaweit gleichzeitig statt?

  • Die Geschichte finde ich bisher sehr flüssig und spannend zu lesen.


    Sebastian habe ich auch sofort als "unter dem Pantoffel stehend" abgestempelt und seine Braut scheint ja ein ziemlich durchtriebenes Biest zu sein.
    Aber ich wusste ja schon immer, das die Frauen (auch damals) die eigentliche Macht besassen :-)


    Ansonsten ist mir Philippa mit ihren Büchern sehr sympathisch - und die Amme ist auch klasse ...


    Habe zeitgleich am Wochenende den Film "Luther" geschaut - das passte von den Personen her.

  • Mir gefällt das Buch bisher auch sehr gut. Es ist nicht zu kitschig, sehr realistisch und spannend.
    Hat jemand schonmal in Pfefferrahm eingelegte Erdbeeren probiert? Vielleicht der Autor? :grin Luthers Frau serviert sie ihren Gästen und ich hab mich spontan gefragt, ob das wirklich so gut schmeckt :-)

  • Hallo liebe Schmökerfreunde,


    nun hat sie also begonnen, unsere gemeinsame Leserunde. Ich bin schon mächtig gespannt auf Eure Fragen und Empfindungen bei der Lektüre. Noch scheint der Roman ja allen zu gefallen. Uff, groooße Erleichterung! :knuddel1


    Hallo Morgana: Magistra ist die weibliche Entsprechung des Magisters, also eines (Lehr-)meisters oder Gelehrten. Ich denke, das paßt recht gut zu unserer Philippa und ihrer Vorliebe für Bücher. Heute gibt es ja noch den akademischen Studienabschluß des M.A. (Magister Artium; hab ich mir auch erkämpft, hüstel hüstel). Natürlich ist Philippa keine Universitätsdozentin, so etwas gab es im 16. Jahrhundert freilich nicht, aber der Titel weist schon darauf hin, daß sie später zumindest die Rolle einer Schulmeisterin ausüben wird.


    Die Pest, Jejulilo, trat auch im 16. und vor allem im 17. Jahrhundert immer wieder mal in Europa auf. Keine flächendeckenden Epidemien, aber örtlich begrenzt schon. Medizinisch gesehen stand man ihr noch ebenso ratlos gegenüber wie zur Zeit der ersten großen Pestwelle um 1349, aber inzwischen hatte man doch zumindest erkannt, wie wichtig Quarantäne war, um die Seuche an der Ausbreitung zu hindern.


    Zur Bartholomäusnacht: Soweit ich mich erinnere, war die später als die Johannisnacht, etwa Ende August. Kann mich aber auch irren und werde nachschlagen.


    Hallo Soso, die Erdbeeren in Pfefferrahm entstammen einer Speisenfolge aus dem 16. Jahrhundert, die ich mir irgendwann mal notiert und zur Beschreibung des Festmahls weider hervorgekramt hatte. Ich denke, die Erdbeeren wurden vorher in Alkohol eingelegt, eine Art Rumtopf also. Sonst hätte man sie ja im Frühjahr nicht verwenden können. Ich hab's nicht probiert, aber wer weiß. Vielleicht schmeckt das Zeug ja?! :lache


    Viel Spaß Euch allen beim Weiterlesen!


    Guido :write

  • hallöchen,


    hui, seid Ihr alle schon weit!! :wow


    Ich war ganz brav und habe gestern nur den Prolog und das erste Kapitel gelesen! ;-)


    Mir gefällt es auch gut, und das Buch ist historisch so gut geschrieben, dass ich es auch mal meinem Mann geben werde.


    Mir ist Philippa auch sehr sympathisch, und die Amme eigentlich auch, obwohl sie Philippa ja auch davon abhalten will, sich mit solch frevelhaften Beschäftigungen wie Lesen und Schreiben zu befassen! Aber sie tut ja wahrscheinlich nur ihre Pflicht! ;-)


    Mehr habe ich noch gar nicht zu sagen, aber das wird sich bald ändern!! :grin

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Soso, das mit den Erdbeeren und Pfeffer hört sich wirklich interessant an... Eine Kollegin von mir, die geht im Sommer hin und pfeffert die einfach... Soll angeblich sehr gut schmecken, aber probiert habe ich bisher auch noch nicht... Werds aber bestimmt mal machen... ;-)



    Hallo Guido, ich freue mich schon riesig auf Deine Kommentare hier zu dem Buch... Und danke übrigens schon mal für die Erklärung des Begriffes Magistra. Jetzt sagt mir das Ganze direkt schon ein wenig mehr... :-) Und was die Erdbeeren im Pfefferrahm angeht, ein Rezept hast Du da nicht zufällig? Nur diese Speisefolge? Wie sah diese denn weiter aus? Interessiert mich, was die damals alles so gegessen haben... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich habe gestern auch schon mal angefangen und gleich erst einmal 100 Seiten im ersten Schwung gelesen. Das Buch hat einen herrlichen Lesefluß, ich mochte es gar nicht weglegen.


    Warum hat nur der Vater von Philippa die Pest? Oder habe ich da etwas falsch verstanden, bzw. überlesen. Hatten auch noch andere Dorfbewohner diese schreckliche Krankheit, die doch so ansteckend sein soll?

  • Himmel, die Zeit rast. Eile durch "Die Tochter des Salzsieders" (ein herrliches Buch) um ja den Anschluß hier nicht zu verpaßen und bald mit Euch gemeinsam zu lesen und zu diskutieren!

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Zitat

    Original von Wolke
    Warum hat nur der Vater von Philippa die Pest? Oder habe ich da etwas falsch verstanden, bzw. überlesen. Hatten auch noch andere Dorfbewohner diese schreckliche Krankheit, die doch so ansteckend sein soll?


    Ich hab das schon so verstanden, als hätten auch andere Dorfbewohner die Pest. Halt nur vereinzelt... Ich meine, das wird auch irgendwo da geschrieben??? :gruebel

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Genau die Glocken läuten und damit wird klar gemacht, die Pest ist im Ort. Wir erfahren von Philippas Vater, der die Pest hat.
    Normalerweise rast die Pest doch nur so durch die Orte und macht vor keinem Haushalt halt. Wenn ich richtig informiert bin, überleben die wenigsten den Ausbruch der Pest, darum fand ich es so erstaunlich, nur von Philippas Vater zu hören.

  • Ich bin übrigens sehr gespannt, ob wir noch einmal von Sebastian und Abekke (komischer Name, findet ihr nicht auch) hören. Irgendwie ist mir die Geschichte mit den beiden noch zu offen und ich erwarte da noch ein Zusammentreffen. Na am besten warte ich es ab und lese mal fix weiter. :-)

  • Hallo, seid gegrüßt,


    ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich die Leserschaft vorwarne: Abekke und Sebastian werden wieder auftauchen. Aber zunächst hat Philippa ja andere Sorgen.


    Ihr habt recht: Die Pest kam in den Ort, Philippas Vater hat es erwischt, aber Philippa kann ja eigentlich aufgrund der sich überstürzenden Ereignisse gar nicht viel von den Folgen mitbekommen haben, da sie gleich kassiert und später direkt vom Hof gebracht wird. Ich wollte die Pest eigentlich gar nicht so stark thematisieren. Es geht in dem Kapitel vordergründig um den Tod des Vaters, der Philippa schutz- und heimatlos macht.


    Liebe Grüße,
    Guido :wave

  • Hallo,


    mich hat ja zunächst sehr beschäftigt, wer wohl der finstere Kerl im Prolog ist. Nach und nach wechselten die Verdächtigen, dabei hatte ich einen besonders lange in Verdacht, aber erst gegen Ende wurde mir klar ...

  • Hallo,


    Sebastian empfinde ich als ziemlichen Schlappschwanz. Ist der total blind vor Liebe oder was will er mit dieser unsympathischen Frau? :fetch


    Dafür ist mir Philippa umso sympathischer. Sie hat offensichtlich das gleiche "Haben-Wollen"-Syndrom wie ich bei Büchern. ;-)


    Martin Luther als Person fasziniert mich ja jetzt schon, ich merke nur gerade, dass ich nur rudimentäre Kenntnisse habe, was da überhaupt los war. *hüstel* Ich glaub, ich muss mich wirklich noch mal besser informieren. *peinlich* *wikipediaaufruf*


    lg Iris

  • Ich habe gestern angefangen und bin gleich in einem Rutsch bis zum 7. Kapitel gelangt.


    Der Prolog hat mich ziemlich beschäftigt, ich weiß auch noch nicht so recht, wer der Typ ist, ich habe zwar einen Verdacht, aber.. Naja, das löst sich ja bestimmt noch auf. Und warum ist die Katharinenkapelle gesperrt?


    Phillipa und Roswitha sind mir sympathisch, Sebastian steht wohl wirklich unter dem Pantoffeln, aber eigentlich sollte ihm die Familie doch mehr bedeuten. Phillipa scheint eine ganz starke Frau zu sein, für die damalige Zeit wohl eher die Ausnahme. Wobei es schon an Sucht grenzt, wenn jemand für eine völlig vergriffene Lektüre die Hälfte des monatlichen Wirtschaftsgeld ausgibt...


    Ich habe aber noch ein paar Fragen:
    - Den Namen Abbeke finde ich auch seltsam, gibt es da einen Ursprung?
    - Im 1. Kapitel sind die 6 Fragen von Cicero auf Latein genannt: Quis,
    Quid, Quomodo, Ubi, Quando, Cur?
    Quando könnte ich mir noch mit Wann erklären, aber alles andere??
    - Im 4. Kapitel kommt noch mal: Sola gratia et sola fide. Was heißt das?
    - Was hat es mit der heiligen Katharina auf sich? Wofür stand sie?


    Ein Glossar gibt es nicht, finde ich aber auch nicht schlimm, ich blättere nicht so gern hin und her.


    Ansonsten lässt es sich wirklich gut lesen, spannend. Bin gespannt, wie es weitergeht.


    LG, Geli

  • Ich habe inzwischen das 7. Kapitel hinter mir gelassen.


    Boaaa, hatte ich eine Wut auf diese Abekke - so ein durchtriebenes Frauenzimmer, eine richtige Zicke!!! :fetch :fetch


    Ich war mir auch sicher, dass wir sie noch einmal wiedersehen werden, vor allem ihr Ausspruch "Gewiß wirst du Golfried finden, teure Schwägerin" und ihr vielsagender Blick, den sie danach dem Landsknecht zuwirft, haben mich mistrauisch gemacht. Ob sie Philippa überwachen und sogar töten lassen will?? :wow


    Über den unheimlichen Fremden aus dem Prolog denke ich auch die ganze Zeit nach. Ich bin schon gespannt, ob es dafür bald einen Hinweis geben wird. Und Magister Bernardi scheint ja auch etwas auf dem Kerbholz zu haben!! ;-)

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]