Wieviel "Weg" ist ein Lesung wert?

  • Ich stoße hier im Forum und auch sonst im Netz immer wieder darauf, dass Bücherfreunde gerne zu bestimmten Lesungen gehen würden, aber die ja "nicht in der Nähe" oder "sooo weit weg sind".


    Ich persönlich fahre gerne 1,5 Stunden für eine Lesung. Das ist meine persönliche "Weg" - Grenze, aber dafür kriege ich ja auch etwas geboten.


    Und wie seht ihr das??


    Wieviel Weg ist zuviel? Wieviel Weg ist "in der Nähe"?

  • Also bei mir gibt es keine Pauschalaussage. Es kommt a) darauf an, wie neugierig ich auf einen bestimmten Autoren/Autorin bin, b) was mein Geldbeutel dazu sagt und auf jeden Fall auch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, diesen Autor/Autorin wieder einmal auf einer Lesung zu treffen. Zuletzt war ich z. B. bei Lara Adrian in Nürnberg (einfache Strecke 150 km, aber Bayern-Ticket möglich) und es war echt ein Erlebnis. Ich glaube bei Frau Adrian hätte ich auch noch ein paar Kilometer drauf gelegt :lache Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Lara Adrian in nächster Zeit erneut nach D kommt, ist doch sehr gering. Schade finde ich trotzdem, dass eben bei uns in der Nähe wirklich wenig Lesungen veranstaltet werden bzw. wenn doch mal eine organisiert wird, wird die Lesung von wenig Leuten "angenommen", so dass selten weitere veranstaltet werden.

  • Hmmm, das kommt darauf an um welche Lesung es geht und wieviel sie mir wert ist. Nach Wien oder Klagenfurt (je ca. 1.5 Stunden) würde ich fahren, da ich hier Übernachtungsmöglichkeiten habe. Aber dann muss es mich schon sehr interessieren!


    Lg Nala

  • Im März war ich beim Lindauer Literaturschmaus, um Charlie und Titus zu hören. Das sind von Köln aus 5 Stunden Fahrt gewesen, dazu kam eine Übernachtung. Letztes Jahr war ich in bei der Historica in Hamburg-Bergedorf.
    Grenzen setze ich mir also auch nicht. Schwierig wird es bei mir eher, wenn eine Lesung Wochentags und weit entfernt ist, weil ich dann eben Urlaub nehmen müsste-

  • Wenn mich eine Lesung interessiert, gibt es keine km-Grenze. Ich war schon in in Gersthofen bei Sina Beerwald, ind Lindau bei Charlie und Titus, in Bamberg bei Sabine Weigand und in Hamburg bei Tereza Vanek, hier zugegebenermaßen kombiniert mit einem Verwandtenbesuch. Alles keine Katzensprünge von München aus.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    ... Schwierig wird es bei mir eher, wenn eine Lesung Wochentags und weit entfernt ist, weil ich dann eben Urlaub nehmen müsste-


    Die Lesungen unter der Woche stellen bei mir auch die einzige Schwierigkeit dar. Mit Schulkindern benötige ich die Urlaubstage meist in anderen Zeiten als die Lesungen stattfinden. Ansonsten hängt es davon ab, wie sehr ich einen Autor/-in gerne hören möchte.


    Zum Glück habe ich aber eine ganz engagierte Buchhandlung in der Nähe, die vorwiegend in den Wintermonaten ganz interessante Veranstaltungen macht. Beinahe monatlich locken die so einen Bestsellautor in unsere Gegend. :-]

  • Nur was innerhalb mit meiner regulären Bahn zu erreichen ist. Also zwischen Köln und Düsseldorf. Da ich noch Schuelerin bin, kann ich mir das nicht leisten, mal eben nach Muenchen z.B. zu fahren um dort eine Lesung zu sehen. Das kann ich eventuell mal später machen, aber als Schuelerin auf gar keinen Fall.

  • Bis Hamburg wie im März zu Diana Gabaldon würde ich immer fahren, wenn ich jemanden umbedingt hören/sehen möchte. Auf der anderen Seite bis Bremen/Oldenburg oder vielleicht auch bis Hannover.
    Wichtig ist mir, dass ich es an einem Tag erreichen kann und keinen Urlaub dafür nehmen muss.

  • Ich hatte bisher eine Lesung wo ich mir sagte:"Da hätte man echt hingehen könnnen".Der Weg war auch nur ca30min. mit dem Zug enfernt aber leider war damals die Zeit und der Tag ungeschickt.
    Aber ich denke es kommt immer auf den Autor darauf an was für eine Wegstrecke man zurücklegen möchte.

  • Bei mir kommt es auf meinen Dienstplan an :grin Wenn ich den Tag drauf noch frei habe, fahre ich auch gern mal weiter weg ( Lindau zB ). Bei einem/r Autor/in welche/r mir besonders zusagt, würde ich auch ans andere Ende von D fahren. Von Konstanz aus auch ein Abenteuer, da die meisten Verbindungen eher bescheiden sind...

  • Die Lesung sollte vor Ort sein. Da Lesungen selten vor 19.30 Uhr beginnen muss frau auch noch nach Hause kommen. Und das ist leider mit dem ÖPNV nicht ohne weiteres machbar. Ich kann vielleicht von einem anderen Ort abends um 23.00 Uhr noch einen Zug bekommen aber dann? Wenn der Lumpensammler am Ort weg ist? Laufen :yikes

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Es muss schon in der Stadt sein. Denn ansonsten heisst das hier wirklich ich muesste fliegen um Autoren zu hoeren, die nicht durch unsere Stadt kommen. Ausser vielleicht beim WordFest, da koennte ich vielleicht nach Banff zu einigen Lesungen. 90 min Autofahrt pro Weg ... dann muss es aber wirklich ein Autor sein, der mich SEHR interessiert. Das ist bisher noch nicht passiert. Haette ich vielleicht noch gemacht, wenn jemand mit mir mit wollte. Aber alleine, neeee.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich habe kein km- Limit. Wenn ein interessanter Autor auf Lesereise geht, gucke ich mir an wo die Stationen sein werden und wann die Lesungen stattfinden. Dann gucke ich ob ich das einrichten kann und wenn ja fahre ich hin.


    Für die Kerstin Gier Lesung in Düsseldorf bin ich 230 km (ein Weg) gefahren, für das Lara Adrian Fantreffen in Berlin ca 500 km (ein Weg). Und beide Lesungen waren jeden Kilometer wert. Ich würde sofort nochmal soweit dafür fahren und auch weiter.

  • Mh. Theoretisch hätte ich kein km-Limit, allerdings sind viele Lesungen, die mich interessieren, "schlecht" terminiert. Schaffe das dann beruflich meist nicht, ohne mir freizunehmen und das ist momentan leider nicht möglich.
    Zuletzt bei Andreas Franz, der echt fast vor der Türe war .... :bonk


  • Ich bin schon 80 km nach Frankfurt gefahren für eine Lesung mit Isabel Allende oder nach New York geflogen für eine Lesung mit Tom Robbins (nein, ein Scherz in dem Fall - ich war zufällig ohnehin gerade in New York). :lache
    Das weiteste nur für eine Lesung waren mal ein paar hundert km nach Lübeck zu Günther Grass (wo mir aber das Hotel spendiert wurde von seinem Hörbuchverlag). Und John Irving in Köln fällt mir noch, damals so knapp 200 km von mir entfernt.
    Also alles in allem kommt es einfach darauf an - und vor allem auf den Autor. Es gibt Autoren für opfere ich gerne ein paar Stunden Anreise und auch eine Übernachtung und ein ganzes Wochenende. Und es gibt Autoren für die würde ich nicht mal über die Straße zur Buchhandlung gehen hier im Ort.
    Das ist so, wie bei Konzerten: wenn es mich richtig doll interessiert und ich die Zeit und das Geld habe - dann ist mir kein Weg zu weit.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Bei aller Fanfreude, die Verlage und die Autoren wollen Bücher verkaufen.
    Sollten nicht die Verkäufer sich um die Käufer kümmern - sprich ihre Ware vor Ort anpreisen? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein