Klappentext:
Was sehen wir? Wie fühlen wir? Wie funktioniert Erinnerung? Indem Jonah Lehrer beschreibt, wie Künstler unsre Sinneswahrnehmungen herausfordern, vermittelt er das neue Wissen über unser Gehirn und erzählt auf diese Weise aktuelle Forschung brilliant und anschaulich. Wie Lehrer die Methode der Erinnerung mit Proust, den Vorgang des Sehens mit Cezanne, die Essenz des Schmeckens mit Escoffier erklärt, ist eine eigene Entdeckung. Die Wissenschaftler enträtseln die Geheimnisse unserer Sinneswahrnehmung, die Künstler machen sie erfahrbar.
Meine Meinung:
Zunächst einmal weiß ich echt nicht in welche Kategorie Sachbuch ich dieses Buch einordnen soll. Es behandelt sehr viele Themen auf Basis der Gehirnforschung, aber eben vor allem genau diese. Deswegen habe ich mich für "Naturwissenschaft" entschieden, es würde aber sowohl in Kulturwissenschaft, als auch in Zeitgeschichte hineinpassen. Worum geht es in dem Buch? Nun, Jonah Lehrer war jahrelang Helfer in einem Labor und während der Verschnaufpausen, als er auf das Ergebnis der Automaten wartete las er diverse Bücher. Eines Tages fiel im im Buch "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust auf, dass dieser bereits Erkenntnisse verarbeitet, die die Wissenschaft erst Jahrzehnte später aufdecken würde. Jonah Lehrer macht sich daraufhin auf und sucht nach Kulturgut, welches die Ergebnisse aktueller Hirnforschung vorausnimmt. Und er wird fündig, gleich 8 mal. Gut fundiertes und zusammengetragenes Wissen über 8 bekannte persönlichkeiten beschreiben Erkenntnisse der aktuellen Hirnforschung:
Walt Whitman, Autor Ende des 19. Jahrhunderts
George Elliot, ebenfalls Autorin
Auguste Escoffier, Koch
Proust, Autor
Paul Cézanne, Maler
Igor Strawinski, Komponist
sowie Gertrude Stein und Virginia Woolf, beide Autorinnen
Jedes Kapitel ist (in etwa) folgendermaßen aufgebaut:
1. Biografie der Person
2. Langsame Überleitung in die Wissenschaft
3. Wissenschaftliche Erklärung
4. Rückblick/Zusammenfassung
Insgesamt muss ich sagen, dass ich einiges gelernt habe über die funktionsweise meines Gehirns. Die anfängliche Skepsis wich letztenendes doch den Aha-Effekten. Ich habe mich sehr oft wiedererkannt und eigene Erfahrungen, die nicht im Buch standen damit verknüpfen können. Das Buch ist für alle Empfehlenswert, die gerne etwas über unsere Seele und wie sie funktioniert erfahren möchten und die sich auch für Kulturgeschichte interessieren. Denn ein großer Teil nimmt gerade die Biografie und die Auseinandersetzung mit den Personen in Anspruch.
