Robert Seethaler - Jetzt wirds ernst

  • Titel: Jetzt wirds ernst
    Autor: Robert Seethaler
    Verlag: Kein und Aber
    Erschienen: Juni 2010
    Seitenzahl: 302
    ISBN-10: 3036955747
    ISBN-13: 978-3036955742
    Preis: 19.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    "Mein Weg ans Theater war verschlungen. Unvorhersehbar. Holprig" so beginnt Robert Seethalers eigenwilliger Held seine Geschichte. Eine Geschichte, die mit der Kindheit im kleinen Friseursalon der Eltern beginnt, gefolgt von der turbulenten Freundschaft mit dem treuen Begleiter und ewigen Konkurrenten Max und dem ersten Verliebtsein in Lotte mit den grellpinken Zehennägeln. Doch so viel Unglück diese Liebe über den Helden bringt, so viel Glück bedeutet sie letztlich auch, denn durch sie kommt er zum Theater Tschechow hin oder her und beginnt damit seinen langen, steinigen Weg zum Schauspieler und schließlich gar raus aus der Provinz.


    Der Autor:
    Robert Seethaler wurde 1966 geboren und wurde 2007 mit dem „Debütpreis des Buddenbrookhauses“ für seinen Roman „Die Biene und der Kurt“ ausgezeichnet. Seethaler lebt in Berlin und in Wien.


    Meine Meinung:
    Robert Seethaler hat einen wirklich beeindruckenden und anrührenden Roman geschrieben. Es sind nicht die großen Tragödien des Lebens die er schildert, es sind vielmehr die kleinen Widrigkeiten, die versteckten Traurigkeiten die er sehr anschaulich beschreibt. Er erzählt von Freundschaften die sich beweisen müssen, er erzählt vom Tod der Teil des Lebens ist, er erzählt vom ersten Sex und wie man eine Friseur verhunzt – alles ganz normale Alltäglichkeiten, die aber in ihrer Summe das wirklich und wahre Leben ausmachen. Seethaler verzichtet auf jegliche künstliche Aufgeregtheit und weicht auch nicht auf irgendwelche überflüssigen Nebenschauplätze auf, nur um noch mehr beschriebene Seiten zwischen die Buchdeckel zu pressen – er erzählt so wie es war oder so wie es gewesen sein könnte, und das alles in einer ruhigen, unaufgeregten Sprache, die es aber schafft, alles wunderbar eindrucksvoll zu beschreiben. Gefühle beschreibt er so wie sie sind und bauscht sie nicht künstlich auf um sie durch diese Künstlichkeit lediglich zu einem Popanz zu machen. Alles an diesem Buch wirkt authentisch und echt, hier schreibt jemand, der erzählen kann und der vor allen Dingen erzählen so erzählen kann, dass sich der Leser in diesem Buch sehr schnell „zuhause“ fühlt. Seethaler beschreibt Menschen in ihren kleinen Glücksmomenten, er beschreibt sie aber auch bei ihrem Scheitern oder bei ihren ganz alltäglichen Traurigkeiten. Ein wirklich lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.