Gens de la mer - Francois Bellec

  • Dieses Buch habe ich mir mal wieder in der Bretagne eingefangen, es lag auf einem Stapel im Museumsshop und rief so laut "Kauf mich!", dass ich gar nicht so schnell gucken konnte, wie ich um 25 Euro leichter, dafür um einen prächtigen Bildband reicher, den Laden verließ.


    Anhand alter Fotos wird das Leben der "Menschen am Meer" zwischen 1900 und 1950 illustriert, Fischer, Bootsbauer, Marineangehörigen aber auch Urlauber in der Sommerfrische. Beeindruckend ist dabei nicht nur diese vollkommen fremde Welt, die gerade einmal 60, 70 Jahre zurückliegt, sondern auch diese gestochen scharfen Bilder und die Motivation, die die damaligen Fotografen veranlasste, diese für den "normalen" damaligen Franzosen doch sehr randständigen Menschen zu fotografieren.
    Der Bildband ist nach Berufsgruppen geordnet, zu jeder gibt es einen recht umfangreichen Text zu Entwicklung, Arbeitsbedingungen und Schicksal der Menschen. Allerdings ist dieser Text, da von einem hochrangigen Mitglied der Marineakademie verfasst, für mich mit meinem Wald und Wiesen Französisch manchmal etwas schwer verständlich (ich sag nur Passé Simple :yikes), hinzu kommen nautische Fachausdrücke, an denen sogar mein ansonsten recht brauchbares Wörterbuch scheitert, so dass einige Details doch im Dunkeln bleiben müssen.


    Nichtsdestotrotz ist dies ein wunderbares Buch zum Schmökern, vor allem wenn man eine ausgeprägte Schwäche für das Meer und das Leben am Meer hat.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)