Über den Autor
Axel Petermann ist seit fast 40 Jahren bei der Kriminalpolizei, davon über 35 Jahre als Mordermittler, Leiter einer Mordkommission und stellvertretender Leiter für Gewaltdelikte, Profiler und hat bereits in über 1.000 Fällen ermittelt: Tötungsdelikte, Unfälle, Suizide. Außerdem lehrt er Kriminalistik, berät die Bremer Redaktion Tatort Vor rund zehn Jahren reichte es ihm nach einem Mord nicht mehr die Frage zu stellen: Wer hat das getan? Axel Petermann wollte zusätzlich auch das Warum verstehen. Warum haben die Täter auf eine bestimmt Art und Weise getötet? Welche bizarren Fantasien spielen sich in den Köpfen der Mörder ab? Um noch mehr über die Beweggründe einer Tat herausfinden zu können hat Petermann Täter, deren Fälle er bearbeitet und die er überführt hatte, viele Jahre nach ihrer Verurteilung aufgesucht und befragt. Er bekam Antworten auf Fragen, die bei der Bearbeitung in der Mordkommission nicht immer geklärt werden konnten. Die Psyche der Täter wurde somit transparenter. Seine Berufswahl hat er nie bereut "denn einen selbstständigeren, einen verantwortungsvolleren und abwechselungsreicheren Beruf kann ich mir nicht vorstellen -- auch, und gerade weil er sich fast immer mit den Abgründen des menschlichen Verhaltens beschäftigt."
Kurzbeschreibung
Viele Morde werden in Deutschland in sehr kurzer Zeit aufgeklärt. Doch was ist mit den Fällen, die trotz umfangreicher Ermittlungen nicht gelöst werden können? Was ist, wenn zum Beispiel eine Frauenleiche verstümmelt in einem Müllsack gefunden wird oder ein Soldat erschossen in einem Zugabteil liegt, ein Serienmörder Frauen tötet, es keinerlei Hinweise auf einen Täter gibt.
Wenn neue Ideen gefragt sind, kommen Fallanalytiker, sogenannte Profiler, wie Axel Petermann zum Einsatz. Er wertet die Spuren vom Tatort, rekonstruiert aus vielen Mosaiksteinen das Tatgeschehen und fragt, ob das Opfer gezielt oder zufällig getötet wurde. Dabei versucht er sich in die Gedankenwelt der Täter hineinzuversetzen, sie zu verstehen. Denn ein Täter trifft ständig Entscheidungen: Auswahl des Tatortes und der Tatzeit; die Art der Tötung: zum Beispiel Erschießen, Erstechen oder Erwürgen. Denn solche Details geben Aufschluss über das Tatmotiv, spiegeln die Persönlichkeit des Mörders wider, sind der Schlüssel zur Psyche des Täters und ermöglichen, ein Täterprofil zu erstellen.
Meine Rezension
Warum morden Menschen? Was bringt sie dazu, jemand anderem das Leben zu nehmen und wie gehen sie nach der Tat damit um?
Axel Petermann, der seit Jahrzehnten bei der Kriminalpolizei arbeitet, geht diesen Fragen dienstlich auf den Grund. Dabei schildert er anhand interessanter Fälle, wie es zu den Taten kam und wie es der Polizei auch bei besonders kniffligen Fällen gelang, die Täter zu finden. Doch nicht alles, was wie ein Mord aussieht ist auch einer (ebenso wie nicht alles, was nach einem Suizid aussieht, auch einer sein muß). Dies zu unterscheiden und die Wahrheit herauszufinden ist die Aufgabe Axel Petermanns und seiner vielen Kollegen. Ein Job, der sicher nicht immer einfach ist und in dem man viel zu oft Dinge sieht, die eigentlich keiner gerne sehen möchte. Wenn dann nur einzelne Leichenteile gefunden werden, ist alles Können der Spezialisten verlangt, um den Toten zu identifizieren und den Mörder zu finden.
Dieses Buch bietet sehr interessante Einblicke: in die Abgründe des Menschen, in die Arbeit der Ermittler und Profiler und obwohl die Taten und Tatorte anschaulich geschildert werden, ist das Buch nicht eklig, sondern einfach nur rundum interessant.