Anspruchsvolle "Trivialliteratur"

  • Hallo,


    da ich punkto Lesen einige Ansprüche habe, kommt bei mir eigentlich kein Buch mehr ala Dan Brown und Co ins Haus. Ich gebe mein Geld seit langem nur mehr gezielt für richtig - meiner Meinung nach - gute Bücher aus, vornehmlich für anspruchsvolle Unterhaltungsliteratur und für spezielle Sachbücher.


    zB Alle Bücher von Eco und "Q" von Luther Blissett.


    Könnt ihr mir einige weitere Buchtips geben, wo man neben Unterhaltung ordentlich etwas lernt und dabei das Gehirn zu rauchen anfängt? :lache


    Gruß

  • Verzeih mir den Einwurf, Historikus, aber das ist eine komische, echt deutsche Betrachtungsweise: Da gibt es die "richtige" Literatur und den Rest fürs Volk ....
    Warum ist denn Eco "anspruchsvoller" als Brown??? Weil Eco Prof ist? Ein Buch, das mich wirklich berührt und fesselt, lehrt mich immer etwas über das Leben. Und es unterhält mich gleichzeitig. Anspruch hin oder her. Wo ist denn bei Dir die Grenze zwischen Kitsch und Kultur????

  • Zitat

    Warum ist denn Eco "anspruchsvoller" als Brown??? Weil Eco Prof ist?


    Hast du denn schon mal wirklich Eco gelesen? Dann würdest du das wohl nicht schreiben. ;-)


    Zitat

    Ein Buch, das mich wirklich berührt und fesselt, lehrt mich immer etwas über das Leben.


    Auch wenn darin nur falsches steht? ;-)


    Ich freue mich schon auf Vorschläge. Den Brockhaus habe ich schon. Aber der ist mir auf die Dauer zu trocken, wenn ich ihn dauernd durchackern müsste, liebe Idgie. ;-)


    Gruß

  • Na ja, die Grenze ist doch bei jedem anders, würde ich sagen, vom Grundsatz her kann ich die Nachfrage verstehen, da sie meiner Einstellung nicht unähnlich ist.


    Vielleicht nur ein bisschen unglücklich formuliert :wave

  • ... Sorry Historikus ... hatte natürlich vergessen zu erwähnen, dass ich mich - im Gegensatz zu so wesentlich gebildeteren Menschen - bei der Unterscheidung zwischen "richtig" und "falsch" etwas schwer tue .... ;-)


    Und es stimmt schon: Wenn ich mich bei Brown gut unterhalten fühle, habe ich immer ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich parallel dazu nix über Semiotik lerne :-) ;-)

  • Irgendwann explodiere ich noch.


    Wenn man es wagt, Dan Brown für nicht gut zu befinden und für sich selbst Ansprüche stellt, und nur Geld für gehobene Literatur ausgeben will, ist man schon der "Möchtegern-Gebildete".


    Könnten es auch Buchtips sein, außer Nörgeleien?


    Zitat

    Und es stimmt schon: Wenn ich mich bei Brown gut unterhalten fühle, habe ich immer ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich parallel dazu nix über Semiotik lerne


    Dan Brown ist in Semiotik so ein Experte wie Edmund Stoiber in Sackhüpfen.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    Wenn man es wagt, Dan Brown für nicht gut zu befinden und für sich selbst Ansprüche stellt, und nur Geld für gehobene Literatur ausgeben will, ist man schon der "Möchtegern-Gebildete".


    Könnte sein, dass es daran liegt, dass du deine Meinung auf - sagen wir - etwas verbissene Art postulierst. Wer so permanent auf seinem Bildungsniveau rumreitet, wie du, der provoziert schon mal einen entsprechenden Kommentar.

  • Sorry, bleib cool. Ich dachte, jemand, der so profilierte Standpunkte vertritt, wie Du, könnte auch ne andere Meinung vertragen. Darfst ja weitermachen, ich halte mich doch raus ....

  • Man Historikus, jetzt spiel mal nicht gleich den Eingeschnappten. Ein wenig Kritikfähigkeit gehört doch auch zum Bildungsanspruch ....
    Und um hier entgegen Deiner Klage noch was Konstruktives beizusteuern: Stehst Du denn auf so was wie "Rausch" von John Griesemer (nur, dass ich mal ein wenig Ahnung davon bekomme, was Du so an Ansprüche an Dich hast)

  • Ach, His.


    Romane sind immer Fiktion. Verläßlichkeit auf seiten der faktischen/historischen Hintergründe gibt es nie, nicht einmal bei Geschichtsprofessoren, die Romane schreiben. Krall' Dir ein Sachbuch zum Thema, da müßtest Du nämlich sowieso nachschlagen, um die Fakten aus Romanen zu verifizieren, und auf diese Art sparst Du Dir einen Weg. Auch "anspruchsvollere" Unterhaltungliteratur (wobei sich das "anspruchsvoll" gemeinhin auf Ausdruck, Diktion usw. bezieht, seltener auf den Faktengehalt) lügt, daß sich die Balken biegen. Dein Denkansatz ist falsch. Und außerdem kann man bei jedem Buch etwas lernen, bei absolut jedem. Das hatten wir alles schon. Ansonsten würden mir nur die Romane von Sartre einfallen - die sind langweilig, aber anspruchsvoll, und sie transportieren seinen philosophischen Ansatz (deshalb hat er sie geschrieben). Hier lernt man direkt, das Sujet betreffend.

  • Zitat

    Ein wenig Kritikfähigkeit gehört doch auch zum Bildungsanspruch ...


    Wo habe ich jemals Bildungsanspruch erhoben?


    Ich will lediglich Bücher lesen, die nicht das schreiben, was Leser lesen wollen, sondern ala Eco mich herausfordern, mich daran zerbrechen lassen, mit Wissen spielend, einfach für mich ein richtig gutes Buch, wo der Autor weiß, wovon er schreibt.


    Rausch kenne ich schon. ;-)


    Zitat

    Romane sind immer Fiktion. Verläßlichkeit auf seiten der faktischen/historischen Hintergründe gibt es nie, nicht einmal bei Geschichtsprofessoren, die Romane schreiben.


    Du verstehst es nicht:


    Ich will einfach Bücher lesen, die einen sprachlichen und inhaltlichen Tiefgang haben, dazu dient Eco als Beispiel, etwas anderes will ich gar nicht.


    Zitat

    Auch "anspruchsvollere" Unterhaltungliteratur (wobei sich das "anspruchsvoll" gemeinhin auf Ausdruck, Diktion usw. bezieht, seltener auf den Faktengehalt)


    Wo ich nun auf Faktengehalt bestanden habe weiß ich nicht? ;-)


    Gruß

  • Hallo, His.


    Ich verstehe langsam. Du willst als Leser gefordert werden. Ganz, ganz wärmstens kann ich Dir aktuell "Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier empfehlen, Rezension im Bereich "Belletristik" - ein anspruchsvolles, sehr intelligentes, nicht unbedingt leicht verstehbares, trotzdem spannendes Buch. Und wenn Du was über "Radio" lernen willst - nimm das hier (Vorsicht, enthält Fehler :grin):