Das geschenkte Gesicht - Heinz G. Konsalik

  • Das geschenkte Gesicht
    von Heinz Günther Konsalik


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    Produktinformation
    Taschenbuch: 376 Seiten
    Verlag: Neuer Kaiser Verlag (Januar 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3704314358
    ISBN-13: 978-3704314352
    Größe und/oder Gewicht: 19,8 x 12 x 3,2 cm
    Durchschnittliche Kundenbewertung: 4.8 von 5 Sternen Alle Rezensionen anzeigen (6 Kundenrezensionen)
    6 Rezensionen
    5 Sterne: (5)
    4 Sterne: (1)
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    Produktbeschreibungen


    Kurzbeschreibung


    Das «neue» Gesicht des Kriegsverletzten Erich Schwabe ist den Ärzten gelungen, aber es ist nicht sein altes. Sein weiteres Leben wird davon nicht unbeeinflusst bleiben...


    Autorenporträt


    Heinz G. Konsalik wurde 1921 in Köln geboren. Er studierte zunächst Medizin, wechselte jedoch sehr bald zum Studium der Theaterwissenschaft, Literaturgeschichte und Zeitungswissenschaft. Im Zweiten Weltkrieg war er Kriegsberichterstatter. Nach Kriegsende arbeitete er als Dramaturg und Redakteur, seit 1951 ist er freier Schriftsteller. Konsalik gilt als international erfolgreichster deutscher Autor.
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    quelle: amazon


    meine meinung:


    tagtäglich liest man in der zeitung, sieht im fernsehen oder hört im radio von irgendwelchen kriegerischen handlungen irgendwo auf dieser welt. eindringlich schildert konsalik in seinem roman am beispiel des erich schwabe und seiner leidensgenossen, wie man den krieg zwar überlebt haben kann, aber trotzdem vor den trümmern seines daseins steht und was es bedeuten kann, wenn einen frauen und mütter nicht wiedererkennen können, wenn sie ein leben mit diesem fremden nicht mehr ertragen. und was passieren kann, wenn man von diesem staat medizinische hilfe sprich finanzielle unterstützung für die folgen seines im kriegsdienst zugezogenen gesundheitsschadens erwartet.
    bei aller grausamkeit schaffte k. es doch, einige male durch (zT galgen-)humorvolle szenen das lesen erträglich zu gestalten.
    auch nicht-konsalik-fans sollten dieses eindrückliche friedensplädoyer auf sich wirken lassen.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Es liegt schon einige Jahre zurück, als ich dieses Buch gelesen habe. Es war mein erster Konsalik und auch mein erstes richtig "dicke" Buch.


    Ich kann mich so gut wie garnicht mehr an den Inhalt erinnern, aber ich weis es noch ganz genau, dieses Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es fast in einem Rutsch gelesen habe und immer noch sehr positiv daran zurück denke.


    Ich gebe aus der Erinnerung 10 Punkte

  • Ich habe dieses Buch in meiner "Konsalik-Phase" gelesen. Da war ich 12 oder 13 und ich habe alle Konsaliks, die damals auf dem Markt waren, verschlungen. Ich steh dazu. :grin
    Dieses hier war eines der interessantesten und ich habe immer noch einiges in Erinnerung. Zum Beispiel das Wort "Roll-Lappen" mit dem die Vorbereitung für eine erneute OP getroffen wurde. Was ich bei Konsalik immer wieder so interessant fand, war seine unglaubliche Themenvielfalt.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich habe dieses Buch in meiner "Konsalik-Phase" gelesen. Da war ich 12 oder 13 und ich habe alle Konsaliks, die damals auf dem Markt waren, verschlungen. Ich steh dazu. :grin


    :write
    Da "Jungs", zumindest damals, immer etwas später sind/waren, habe ich Konsalik (und auch Simmel) im Alter von 14-17 gelesen.


    Konsalik ist zu verdanken, dass ich mich intensiver mit dem Thema Krieg/Nationalsozialismus und den Folgen befasst habe.



    In dem Buch "Das geschenkte Gesicht" setzt er sich schonungslos mit den Folgen von ernstesten (blödes Wort) Verletzungen auseinander, beleuchtet die fehlende Einsicht/Moral gewisser Kreise und wie "Otto Normalmensch" damit klarkommen muss.


    Der Protagonist "empfängt" eine Ladung Frischfleisch (junge, unzureichend ausgebildete Rekruten-Kinder) hinter der russischen Front. Seine Aufgabe ist es, diese an die Front zu bringen. Auf dem Weg dorthin, welchen sie auf Motorschlitten (es ist Winter) zurücklegen, entdeckt Schwabe eine auf der Strasse von Partisanen eingegossene Miene. Um die "halben Kinder" zu retten, setzt er sein Leben aufs Spiel.
    Damit nimmt die Leidensgeschichte ihren Lauf.
    Schwabe verliert im wahren Sinne des Wortes sein Gesicht.
    Endlich im Heimatlazarett angekommen, sieht er sich dem Wahnsinn der herrschenden Mitläuferklasse des NS-Regiemes ebenso ausgesetzt wie der Güte und Hilfsbereitschaft "normaler Menschen".
    Er muss erleben wie die Umwelt auf sein fehlendes Gesicht reagiert, muss Abscheu wie auch Verständnis dulden.
    Auch nach Ende des NS Diktatur leidet er unter "Damaligen" die wieder (wie zu jeder Zeit und überall auf der Welt) zu Amt und Ehren gelangt sind.
    Die ihm für sein "neues" Gesicht im angeblichen Namen der neuen Gesellschaft die Rechnung präsentieren.
    Es wäre kein Konsalik, wenn am Ende der kleine aufrechte Mann nicht doch seinen Frieden und sein (kleines) Glück finden würde.
    Die "Großkopferten" bleiben jedoch unbehelligt.


    Konsalik hat hier eins seiner Meisterwerke geschaffen.
    Er führt dem Leser mit eindrücklicher Härte die wahre Welt vor Augen; seine Moral von der Geschicht`:
    Eine bestimmte Sorte Mensch wird immer im oberen Bereich mitschwimmen, sein Fähnlein in den Wind hängen.
    Gestern war ich ein überzeugter Nationalsozialist, heute bin ich Kapitalist und wenn es mir morgen damit besser geht, dann bin ich halt Kommunist.
    Das Gros der Gesellschaft muss es ausbaden, d.h. leiden und sterben.

  • freut mich, dass das geschenkte gesicht so viele positive erinnerungen heraufzubeschwören in der lage ist, danke für eure beiträge!
    dabei hatte ich mich eigentlich angesichts der häme, die simmel und konsalik heute teilweise entgegengebracht wird, zuerst nicht so recht trauen wollen, eine rezi zu schreiben... :grin :knuddel1 :anbet :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain