R.I.P. , aber was passiert mit euern Büchern?

  • Zitat

    Original von krokus
    @ diskordia:
    obwohl ich den tod nicht tabuisiere (testament ist gemacht, patientenverfügungserstellungstermin beim hausarzt vereinbart), hat dein thread mich im ersten moment etwas bestürzt. inzwischen vermittelte er mir einige denkanstöße. danke! :knuddel1 :anbet:wave



    --Gerne geschehen. Mir war irgendwie klar, dass nicht jeder mit einer solchen Frage zurecht kommt, aber mal ein paar Gedanken dazu äußern, was mit unseren Büchern passiert tut keinem weh.--


    EDIT: noch mal an diskordia (wir haben uns überschnitten):
    " krokus


    So pauschal kannst das auch nicht sagen. Ich zum Beispiel habe, durch bestimmte Sachen, die in unserer Familie passiert sind, als ich noch klein war, keinen Kontakt mehr zu meinen Großeltern und das tut mir richtig weh. Ich hätte so gerne Dinge von ihnen, oder wüsste etwas von ihnen. Das Einzige was ich noch habe ist ein Buch von meiner Tante, das ich bekommen habe als ich noch garnicht lesen konnte. Man kann sich nicht immer aussuchen, was man von Familienmitgliedern hat oder nicht.
    Ich habe das buch immer noch.Ist immerhin ein Teil meiner Kindheit." (du)


    wenn es dir noch möglich ist, möchte ich dir dringend raten, einen kontakt herzustellen zu versuchen, selbst, wenn du mit einer verletzenden zurückweisung rechnen musst. dass man sich das alles nicht immer aussuchen kann



    --Das habe ich schon probiert, keine Chance.--



    , verstehe ich, nicht aber, worauf genau du dein posting jetzt bezogen hast. hab ich etwas gegenteiliges gesagt/geschrieben? wenn, liegt da ein mussverständnis vor.


    --Du hast doch gefragt wer schon noch Bücher von seinen Verwandten besitz aus früheren Tagen,bzw wer sich darum schert so etwas zu haben. Ich meinte nur, dass man sich nicht immer aussuchen kann ob man etwas von ihnen besitzt. Und ich mich freue wenigstens ein Buch meiner Tante zu haben--

  • ahja, klar, danke!
    damit war aber gar nicht nur die relativ nahe verwandtschaft von generationen innerhalb eines jahrhunderts gemeint, sondern der stammbaum im größeren rahmen. was sich da nämlich im laufe der zeit ansammeln würde, könnte doch kein "normaler" mensch bei sich unterbringen und das von leuten, die er gar nicht mehr kennengelernt hat.
    damit wir uns nicht gleich wieder missverstehen: theoretisch wäre das sicher schön und romantisch und interessant, aber vieles, was einem längst verstorbenen etwas bedeutet hat - zB der zahn eines früh verstorbenen kindes - hat für uns doch meist gar keine dazugehörige geschichte mehr.
    mich hat es immer fasziniert, von den "alten" über die "alten", also die noch älteren, zu hören, vor allem über die schwarzen schafe (es soll da eine gaaanz schlimme tante carola gegeben haben, die "carola mit dem großen hut", die irgendwann nach amerika "auswandern musste"*g*).
    aber so richtig lassen sich spuren nicht festhalten. es werden ja im laufe der zeit auch zu viele, da man ja, wenn man nicht wie weiland die habsburger und wittelsbacher untereinander heiratet, mit jeder weiteren generation zurück die doppelte anzahl an vorfahren hinzubekommt....

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Was mit meinen Sachen passiert, wenn ich tot bin, ist mir ziemlich egal. Entweder bekommt mein Bruder Kinder (ich hoffe ja, dass mein Tod noch ein paar Jahrzehnte weit weg ist) oder ein Erbenermittler kann sich damit amüsieren.

  • Zitat

    Original von Diskordia


    Aber bei dem Gedanken, dass meine Familie alle Spuren von mir beseitigt wird mir anders. So sollte das nicht sein. Es sind doch Dinge von mir, ein Stück Persönlichkeit von mir. In jeder Seite stecken Erinnerungen und jedes Buch ist Zeuge der Zeit auf erden.


    Naja ich sehe das halt sehr verträumt und möchte net so vergessen werden.


    Das sehe ich etwas anderes. Wenn sich Familienmitglieder an eine Person nach ihrem Tod erinnern, dann sind das meist Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse oder besondere Ereignisse. Man erinnert sich, ob jemand lustig war und Witze erzählt hat über die man lachen konnte oder auch nicht, oder ob jemand nachdenklich war. Man kann sich auch daran erinnern, dass jemand eine Leseratte war oder gerne gereist ist oder gerne an Autos geschraubt hat. Dies sind die Erinnerungen der anderen, die natürlich von den eigenen Erinnerungen erheblich abweichen.


    An was erinnert ihr euch, wenn ihr an eure Familienmitglieder denkt?


    Nur wenn sich andere Menschen noch an einen erinnern können, ist man nicht völlig vergessen. Das alles liegt aber an den Taten eines Menschen selber und nicht an seinem Besitz.

  • Zitat

    Original von krokus
    ahja, klar, danke!
    damit war aber gar nicht nur die relativ nahe verwandtschaft von generationen innerhalb eines jahrhunderts gemeint, sondern der stammbaum im größeren rahmen. was sich da nämlich im laufe der zeit ansammeln würde, könnte doch kein "normaler" mensch bei sich unterbringen und das von leuten, die er gar nicht mehr kennengelernt hat.


    aber so richtig lassen sich spuren nicht festhalten. es werden ja im laufe der zeit auch zu viele, da man ja, wenn man nicht wie weiland die habsburger und wittelsbacher untereinander heiratet, mit jeder weiteren generation zurück die doppelte anzahl an vorfahren hinzubekommt....


    Da geb ich dir auch recht, ich meine wenn du noch Bücher hast von vor 1o Generationen, dann wahrscheinlich als Staubhaufen oder Schimmelkultur, wenns schlecht kommt.
    Ich glaube für mich wäre es schön, wenn meine Kinder und Enkel welche hätten und sich damit mit mir verbunden fühlen. Danach ist dann auch Ende, weiter muss net sein, nur die die mir noch nahe standen und mich kannten, was auch freunde sein können.

  • Zitat

    Original von krokus
    ahja, klar, danke!
    damit war aber gar nicht nur die relativ nahe verwandtschaft von generationen innerhalb eines jahrhunderts gemeint, sondern der stammbaum im größeren rahmen. was sich da nämlich im laufe der zeit ansammeln würde, könnte doch kein "normaler" mensch bei sich unterbringen und das von leuten, die er gar nicht mehr kennengelernt hat.


    aber so richtig lassen sich spuren nicht festhalten. es werden ja im laufe der zeit auch zu viele, da man ja, wenn man nicht wie weiland die habsburger und wittelsbacher untereinander heiratet, mit jeder weiteren generation zurück die doppelte anzahl an vorfahren hinzubekommt....


    Da geb ich dir auch recht, ich meine wenn du noch Bücher hast von vor 1o Generationen, dann wahrscheinlich als Staubhaufen oder Schimmelkultur, wenns schlecht kommt.
    Ich glaube für mich wäre es schön, wenn meine Kinder und Enkel welche hätten und sich damit mit mir verbunden fühlen. Danach ist dann auch Ende, weiter muss net sein, nur die die mir noch nahe standen und mich kannten, was auch freunde sein können.
    Auf welche Idee ich auch noch nicht kam, ist die sie wem zu sponsorn wie einer Bibo.

  • Also, wenn sich meine Familie nur an mich erinnert, wenn sie Bücher oder andere meiner Sachen aufhebt, dann habe ich definitiv was falsch gemacht in meinem Leben.


    Als meine Oma vor 2 1/2 Jahren starb, habe ich mir zwei Ketten mit passenden Ohrringen ausgesucht, weil ein Erinnerungsstück sind UND sie mir gefallen haben. Hätten sie mir nicht gefallen, hätte ich sie nicht genommen. Ich brauche sie sicherlich nicht, um mich an meine Oma zu erinnern, sie hat für immer einen Platz in meinem HERZEN. Ich werde meinen Kindern später von ihr erzählen und auch jetzt reden wir noch über sie, erzählen uns Anektodten, das ist doch das Wichtigste und nicht irgendwelche Bücher/Möbel/Bilder, die im Keller verstauben.


    Diskordia


    Natürlich haben für DICH die Bücher eine besondere Bedeutung, aber eben nur für DICH. Deine zukünftigen Erben wissen vielleicht nicht, welches Buch dir warum so viel bedeutet hat oder können es nicht nachvollziehen, weil sie es nicht erlebt haben oder sie haben gegensätzliche Erfahrungen macht und mögen die Bücher deshalb nicht. Von daher kann man nicht unbedingt davon ausgehen, das besondere Lieblingsstücke von den Nachfahren genauso in Ehren gehalten werden, ganz einfach, weil sie mit PERSÖNLICHEN Erfahrungen/Erinnerungen/Gefühlen verbunden sind.


    Lieben Gruß
    Larna

  • schon mal darüber nachgedacht, dass Besitz ja auch eine Last für die Erben sein kann?



    ich meine, da kommt doch einiges zusammen, hunderte von Büchern, die mir wichtig sind, Schmuckstücke, Erinnerungsstücke aus Urlauben, Kleider, die ich gern trage... ich würde meinen Erben nicht zumuten wollen, dass sie alles, was mir etwas bedeutet, aufheben. klar, wenn ihnen Dinge gefallen und sie diese haben möchten, gern - aber sonst??? Man kann doch nicht erwarten, dass Erben einen ganzen Hausstand aufbewahren, nur weil es MIR mal etwas bedeutet hat. vielleicht lesen ja meine Erben gar nicht gern. was sollen sie dann mit den vielen Büchern?

  • Mir ist sehr wohl bewusst,dass der Tod nun einmal unabdingbar zu unser aller Leben dazu gehört..ich bin keine 13 mehr und hab leider genug Menschen bereits verloren, aber der Eingangsthread liegt mir dennoch nicht mit seiner Formulierung...am besten noch ein paar rosa Blümchen drumrum malen...hach,ein langes,schönes Leben liegt hinter dir..lächel..und du hast nichts Wichtigeres zu tun,als drüber nachzudenken,wo deine *Lieblinge* hinkommen...


    Ich liebe meine Bücher auch, aber anders als ich Menschen liebe, ich würde mir,wenn ich denn ..ob nach einem langen oder kurzen Leben, sterbe, vorher allerhöchstens Gedanken machen (falls dazu noch in der Lage), was mit meinen Tieren passiert und wie möglichst die Menschen,die ich liebe, abgesichert sind.


    Daher ..sollte mal jemand dabei sein, der sich Bücher aus meiner Sammlung nach meinem Ableben nehmen will, weil er sie gern hätte, dann soll er das bitte tun.
    Große Gedanken - ob ich meinen Buchlieblinglingen vielleicht noch allen eigenhändig Schutzumschläge häkle oder ob ich meine liebsten 10 Bücher verbrannt in einer kleinen Urne bei mir haben möchte - nun ja, manchen Menschen schlägt die Sonne offenbar etwas sehr aufs Gemüt, dass sie sich damit auseinandersetzen möchten.

  • @sternschnuppe


    Ich hatte das, was ich in dem Thread geschrieben, nicht lächerlich gemeint. Es ist doch eine ganz normale Angelegenheit mal zu überlegen, was aus Dingen, die einem teuer waren wird. Ich bin da etwas lockerer und nicht so verkrampft.

  • Im Moment sieht es so aus, dass ich alles, was mir so gehört, meinem Sohn vererben werde... Was er schlussendlich damit tut, ist doch seine Sache! Was die Bücher betrifft: Im besten Falle hat er eine wunderbare Menge von RUB - ansonsten kann er die Stapel spenden. Wenn er sie wegschmeißt, habe ich bei seiner Erziehung irgendwas verkehrt gemacht - ich vermute allerdings, dass mich das dann auch nicht mehr kratzen wird. Ich meine, wir haben auch ein Haus gekauft. Auch das werden wir unserem Kind vererben - aber nicht als Klotz am Bein - sondern als Möglichkeit!

  • Ich glaube ich würde meine Bücher einfach Spenden bzw. an Leute verschencken die sich das nicht leisten können Bücher zu kaufen.
    Ich brauche die Bücher ja am ende sowiso nichtmehr daher ist mir eigentlich auch relativ egal was mit denen passiert (hauptsache sie werden nicht weggeworfen)

  • @Diskordia...schön für dich,wenn du lockerer und nicht verkrampft bist,will dir ja nun gar nicht unterstellen,dass du mir genau das Gegenteil unterstellst,nur weil ich nicht deiner Meinung bin und die Frage (nicht dich) einfach nicht als *locker* sondern für mich als gelinde gesagt sowas von an den Haaren herbeigezogen finde..da trifft sich wohl unser lockerer Humor nicht auf der selben Wellenlänge...

  • Ich habe einfach nur gefragt, was man sich vorstellen könnte, was mit den eigenen Büchern passiert wenn man nicht mehr ist. Ich versteh die Aufregung nicht und ich finde es auch nicht an den Haaren herbeigezogen. Es ist nur eine Überlegung und keiner verlangt, dass man es so ernst nimmt!
    Man kann auch einfach mal in der Fantasie schwelken ganz ungezwungen. Und wer nicht möchte lässt es einfach.;-)

  • Guten Abend ^-^


    Also ich hab' mir darüber auch schon gedanken gemacht. Da ich im Buchhandel tätig bin, hab' ich auch einige ältere Kunden (vorrangig Frauen) die sagen: "Hach, schon wieder ein Buch, meine Familie interessiert sich dafür nicht und eigentlich sollte ich keine mehr kaufen." - das tut dann schon irgend wie weh zu hören, nichtmal was mit den Büchern passiert, sonder eher, dass die Familie kein Interesse daran zeigt (bzw. nicht mal so tut als ob)


    Ich vermeide auch weitesgehend Beerdigungen im Familienkreis. Die Beerdingung meiner Oma 2008 war schrecklich (zumal der Rest meier Sippschaft (Tanten & Onkel, Cousins & Cousinen und auch meine Schwester) geweit haben wie noch nie aber jahrelang meine Oma nicht mal mit dem Ar*** angesehen haben. Jetzt liegt mein Opa im künstlichen Koma und auch hier ist das Verhältnis zwischen einigen Verwandten gleich Null... Meine Familie ist (abgesehen von meiner Mama und meinem Mann) sowieso nur Dreck wert, aber dazu müsste ich hier noch viel mehr schreiben. Worauf ich eigentlich nun hinaus wollte: zur nächsten Beerdigung werde ich eben nicht gehen. Wenn er stirbt kann ich nicht da sein (Arbeit und Wohnortdifferenten) und wenn er tot ist ist es ihm bestimmt egal. Abschied nehmen kann ich über alle, dazu brauche ich werder einen Sarg, einen Grabstein oder eine Bestattungszeremonier...


    - Im Grunde ist es mit egal, was mit den Büchern passiert. Wenn ich tot bin, bin ich tot und werd' wohl kaum darüber nachdenken können.
    Anderer seits hänge ich im Diesseits sehr an meiner noch recht kleinen Sammlung. Ich hab' die Hoffnung, noch ein paar Jährchen länger zu leben, aber ich denke, dass ich, wenn ich alt bin und weiß: es geht zu Ende, meine Bücher für einen obligatorischen Wert verkaufe (sprich so 1€ je Buch) und dann das Geld für meine restlichen Jahre für die Bibliotheksgebür nutzen werde oder ich verschenke sie.
    Mein Lieblingsbuch werde ich allerding mit mir zusammen verbrennen lassen... Und dieses Buch gibt es sowieso nicht zu kaufen.


    MfG

  • Ich fände es auch schön, wenn sich meine Erben jeder etwas aussuchen würde, was er haben möchte. Ich möchte niemanden mit den Massen an Büchern erschlagen und ihn moralisch dazu verpflichten etwas aufzuheben, was ihm nicht so am Herzen liegt, wie mir.


    Daher gehen alle Bücher, die eben niemand haben will, an die Stadtbibliothek in Würselen, wo ich eben halt als kleines Kind meine Bücher ausgeliehen habe.
    Alles notariell festgelegt, wie das meiste, was mit meinem Tod zu tun hat. :-]

  • @ Kleines Schaf
    Wenn du aus Halle bist habe ich vielleicht schon mal bei dir ein Buch gekauft, komme auch aus Halle.


    Das mit den alten Damen ist doch traurig, da hängt dein Herz an jeder Seite und du bist damit völlig alleine. Wenn ich mal alt bin gebe ich bestimmt jeden Pfennig für Bücher aus:grin

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Daher gehen alle Bücher, die eben niemand haben will, an die Stadtbibliothek in Würselen, wo ich eben halt als kleines Kind meine Bücher ausgeliehen habe.
    Alles notariell festgelegt, wie das meiste, was mit meinem Tod zu tun hat. :-]


    Das kann man wirklich notariell machen!? Finde ich auch eine sehr gute Idee.