Bluttaufe von Michael Koglin
Kurzbeschreibung (Thalia.de)
Ein nervenzerreißender deutscher Psychothriller
Eine zerstückelte weibliche Leiche wird in einem kleinen Waldstück in der Nähe Lüneburgs gefunden. Der Fall wird an den Hamburger Kommissar Peer Mangold übergeben. Den erinnert die Tat an den amerikanischen Serienkiller Ted Bundy. Kopiert der Mörder ein berüchtigtes Vorbild? Um diese Frage zu klären, erhält Mangold Unterstützung von der Profilerin Kaja Winterstein. Dann meldet sich der Täter überraschend bei der Mordkommission. Er scheint die Polizei zu einem makabren Wettkampf herauszufordern. Doch in Wirklichkeit geht es ihm um Kaja Winterstein ...
Ein perverses Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter, Polizei und Profilerin.
Autor (aus dem Buch)
Michael Kolgin wurde 1955 geboren und lebt als freier Journalist (u.a. für Mare, Brigitte, NDR, Die Zeit) und Schriftsteller in Hamburg. Neben Kriminalromanen hat er Kurzgeschichten, Kinder- und Sachbücher sowie Drehücher und Theaterstücke verfasst. Er wurde mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
Meine Meinung
Es gibt zur Zeit sehr viele Krimis und Thriller auf dem Markt. Viele lassen dabei aber zu wünschen übrig oder sind einfach nur klischeehaft.
Bluttaufe ist alles andere als klischeehaft.
Eine Leiche wird in Niedersachsen aufgefunden, zerstückelt und wieder zusammen gesetzt. Grausam misshandelt, bevor sie den Tod fand. Die Kleidung sauber zusammengefaltet. Die Tat, ein Abbild des amerikanischen Serienkillers Ted Bundy, dem Campus-Killer. Und doch - keine Spur führt zum Täter, das Sperma auf der Leiche gehört einem vor fünf Monaten verstorbenen Polizisten - der Samen selbst ist aber nicht älter als fünf Stunden. Und dann dieser Kassenzettel, auf dem die Silben "Man" und "Gold" unterstrichen sind. Mangold, Hauptkomissar der Hamburger Polizei, wird nach Niedersachsen gesendet, denn auch die Verstorbene stammt aus der Hafenstadt.
Doch das ist erst der Auftakt eines surrealen Spiels um Macht und Intelligenz.
Von der ersten Seite an begeistert das Buch durch seine Wortwahl und Handlungsbasis. Die Charaktere sind gut gewählt, es gibt keine unnötige Liebesgeschichte, trotz dem Auftauchen einer durchaus attraktiven Psychologin.
Die Erzählweise ist flüssig und permanent spannend. Die persönlichen Hintergründe der Charaktere werden nur beiläufig erwähnt, aber nicht unnötig ausgedeht und privatisiert - die Handlung folgt also den Morden des Mannes, den man Schneeweißchen nennt.
Die Handlung baut sich immer weiter auf, schreubt sich in die Höhe und nimmt Züge an, die ich so noch nicht gelesen habe. Ein Thriller, der seinen Titel zurecht trägt - kompiziert, spannend und ein Hauch von Abartigkeit.