Originaltitel: "Budapest Noir"
Klappentext
Budapest 1936: Eine Prostituierte wird brutal ermordet. In ihren Taschen findet sich seltsamerweise nichts weiter als das jüdische Gebetbuch für Frauen. Ein brisanter Fall ahnt Polizeireporter Zsigmond Gordon, hatte er doch vor kurzem im Büro des Chef-Kriminalinspektors gut versteckte Aktfotos dieses toten Mädchens entdeckt …
Der Autor
Vilmos Kondor, geboren 1954, lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf bei Sopron, südwestlich des Neusiedler Sees. Der leise Tod ist sein erster Kriminalroman.
Gordon ist Reporter. Er hat einen Opa, der aus unerfindlichen Gründen vom Marmeladekochen besessen ist und früher Mediziner war, und eine toughe, emanzipierte, aber chronisch schlecht gelaunte Freundin. Mehr erfahren wir über ihn nicht. Nicht sein Alter, nichts von seinem Aussehen, nichts von seiner Vergangenheit.
Er stolpert in die Geschichte um ein ermordetes jüdisches Mädchen, das als Prostituierte arbeitete. Warum auch immer, er klebt an diesem Fall und will ihn unbedingt lösen. Er vermutet, das mehr dahinter steckt. Soviel kann sich ein etwas erfahrener Krimileser auch schon denken. Der Autor schickt derweil seinen Helden durch das Budapest der 30iger Jahre. Er fährt Bahn und Taxi, ißt in Restaurants, erwähnt jeden Platz und jede Strasse mit Namen. Trotzdem entsteht nicht sehr viel Lokalcolorit. Alles bleibt trotzdem gesichtslos. Etwas unmotiviert für mich als Leser stolpert Gordon durch die Stadt und immer zu neuen Leuten. Manchmal fällt ein historischer Namen, z.B. Hermann Göring, aber das bleiben leere Versprechen. Die Aufklärung des Mordes ist recht einfach, der Weg dahin gewollt verwirrt, wenn ich ihm denn noch mit gebührender Aufmerksamkeit gefolgt wäre. Aber die kam mir zwischenzeitlich abhanden, denn die Geschichte ist von vorne bis hinten ziemlich langweilig und uninteressant. Das Buch ist sozusagen das Gegenteil eines spannenden Krimis. Ich hab es bloß zu Ende gelesen, weil ich krank darniederlag und nichts besseres zu tun hatte.
Der Krimi ist uninspiriert und unoriginel und hat keinerlei Interesse an Ungarn, Budapest oder diese Zeitepoche in mir geweckt.