'Die Konfektmacherin' - Seiten 445 - 553

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Es gibt eine ganze Menge Quellen zu den Kamisarden, insbesondere auch eine ziemlich gute Internetseite. Für's "Gefühl" war es aber sehr gut, vor Ort zu sein. Das Hugenottenmuseum bei Mialet (habe meine Notizen gerade nicht hier und muss noch mal genauer nachschauen) war auch sehr hilfreich. Schon alleine das Gebäude ist unglaublich. Vollkommen verschachtelt. In einem Zimmer findet sich ein altes Versteck unter einem Wandschrank. Da habe ich beim Ansehen schon Platzangst gekriegt.


    LG


    Kirsten

  • Da muss ich mich Beowulf anschließen: Catherine hätte überall sein könne, woher weiß er, dass sie gerade bei den Camisardenkämpfern im Wald hockt?


    Mariette ist wieder da, immer noch ihrem Glauben treu und dabei ziemlich unerbittlich. Schön für Catherine, wenigstens eine Schwester wieder zu haben.
    Unglaublich von Mariette, als nächstes mögliches Anschlagsziel ihre eigene Schwester auszusuchen...


    Ich kann Luc durchaus verstehen, dass er lieber der Meinung ist, "Leben und leben lassen", denn so wird die Gewaltspirale ja niemals aufhören. Schön, dass er Adrien und Julie geholfen hat, bestimmt hat er es auch für Catherine getan.


    Die Zeit im Wald mit muss für die beiden echt schön gewesen sein, zumindest bis zur Entdeckung. Warum sagen dich denn beide trotzdem noch nicht dass sie sich lieben? Bzw. müssen sie es überhaupt sagen? Ist das nicht jetzt klar? Jetzt steht erstmal Mathieu im Wald...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Mathieu hat ja wirklich den richtigen Riecher, dass er allein von der Herkunft von Catherines Familie auf ihr jetziges Versteck schließt. Oder ist der Ärmste etwa rein zufällig entlang des Weges gekommen?
    Er war jetzt länger als ein halbes Jahr unterwegs und trifft seine ehemalige Verlobte in einem Rebellenlager. Da bin ich jetzt wirklich gespannt, was er ihr jetzt vorträgt.


    Luc/Josué hat vielleicht gerade wegen seiner Bemühungen als Fluchthelfer diese Einstellung. Warum lassen sie sie nicht einfach leben, fragt er Catherine in einem ruhigen Moment. Das kann ihm 1704 wohl noch keiner beantworten.


    Die Schwestern treffen sich wieder und sind prompt auf verschiedenen Seiten. Jetzt ist Julie wieder von Catherine abhängig, weil diese ein gutes Wort für sie einlegen kann. Mir scheint aber, dass sie sich doch wieder näher gekommen sind. Beim nächsten Treffen sind es bestimmt wieder Schwestern.

  • Zitat

    Original von kissy
    Jetzt steht erstmal Mathieu im Wald...


    Das ist eine herrliche Formulierung. :-)


    Büchersally
    Mathieu ist ja schon eine Weile unterwegs. Er war ganz sicher in Paris und auch in Montélimar. Die Cevennen, als Herkunftsort von Catherines Familie, sind die letzte Möglichkeit, die ihm noch bleibt. Dass er sie dort findet, ist natürlich einerseits Glück, aber andererseits ist das Gebiet etwas übersichtlicher als "ganz Frankreich". Man kennt sich untereinander, und wer Rebell war und wo die Rebellengruppen zu finden sind, konnte man erfragen. Mathieu ist ja auch Protestant, also ist man sicherlich bereit, ihm Auskunft zu geben. Die Grenzen zwischen Rebellen und deren Unterstützern waren in den Cevennen fließend.


    LG


    Kirsten

  • Cathérine ist mit Josué auf der Flucht - und hat sich den Kamisarden angeschlossen, in denen auch die ältere Schwester von Cathérine sehr aktiv ist. Sie kommt mir schon fast fanatisch vor - der einzelne zählt nicht mehr. Dann wird das Zuhause von Julie überfallen - und Josué verhilft Julie und ihrer Familie zur Flucht ( :-)). Cathérine muß sich nun langsam mal entscheiden - aber dann taucht auch noch Mathieu auf!


    Ich hoffe, daß Cathérine sich für Josuè entscheidet - und auf einen Waffenstillstand zwischen Julie und Cathérine! :wave

  • Kamisarden. Erinnert mich immer an die Descamisados ;-). Steht zwar nicht im Zusammenhang, weil die einen unterdrückt und die anderen einfach "nur" arm waren. Geht mir trotzdem immer durch den Kopf, wenn ich den Begriff Kamisarden lese :-)


    Ich hab mich gefreut, als Catherine Marietta gegenüberstand. Bis ich gemerkt habe, dass aus der strengen und geradlinigen Schwester eine religiöse Fanatikerin geworden ist, in der jegliches Gefühl erstorben scheint.


    Drei Schwestern, drei Lebenswege, unüberbrückbar scheinende Differenzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da eine wirkliche Aussöhnung oder ein erneutes Zusammenfinden geben wird. Marietta ist die Protestantin schlechthin, Juliette ist erzkahtolisch geworden und Catherine steht genau in der Mitte zwischen altem und neuem Glauben.

  • @ Solas


    gab es bei Dir irgendwann mal den Gedanken das Motiv der drei Schwestern und ihrer unterschiedlichen Lebenswege stärker in den Vordergrund zu stellen? Ich finde, daß dieses Thema zwar vorhanden ist, aber nicht den Kern der Geschichte ausmacht. Es wäre aber sicher auch interessant gewesen, die Geschichte aus dieser Warte heraus zu erzählen und hätte wahrscheinlich zu einer ganz anderen Struktur geführt.

  • Ja, diese Idee hatte ich tatsächlich, aber nur ganz am Anfang, so dass ich nicht sagen könnte, wie sich das auf die Struktur ausgewirkt hätte. Wie ich von dieser Idee abgekommen bin, kann ich nicht sagen. Irgendwie waren Catherine, Julie und Mathieu plötzlich unterwegs, und Mathieu hat's nach Frankfurt verschlagen und alles kam anders.
    Aber rückblickend wüsste ich gerne mehr von Mariette.



    LG


    Kirsten

  • Luc/Josue (den Namen finde ich toll) ist also doch einer der "Ihren", auch wenn er das anfangs Catherine gegenüber immer vehement bestritten hat!


    Mariette taucht wieder auf als Anführerin einer Gruppe von Verfolgten, hat sich zu einer gnadenlosen Fanatikerin entwickelt und wenig bis kein Gefühl für ihre Schwestern. Anders hätte sie wohl nicht aushalten können was sie aushalten musste :-(. Jener vermeintliche "Prophet" ist eines dieser ekelhaften Subjekte, die immer die niedersten Instinkte ihrer Mitmenschen ansprechen und aufwiegeln :fetch. Leider gibt und gab es diese Typen überall und in jeder Zeit.


    Catherine hat sich wieder enger an die alte Religion angeschlossen, findet darin den Halt in ihrem ruhelosen Leben. Immer auf der Flucht und in Angst - wie furchtbar! Aber endlich platzt der Knoten zwischen ihr und Josue :-]! Hat ja echt lang gedauert!


    Was für ein tragisches Wiedersehen der drei Schwestern in der Nacht des Überfalls!


    "Warum können wir einander nicht einfach leben lassen, Catherine, fragte Josue dann leise, warum nicht?" Dieser Satz bedeutet für mich die Quintessenz des Buches (obwohl ich noch nicht ganz fertig bin)! Die Intoleranz, vor allem die religiöse, ist neben Gier und Rache die Ursache für fast alle Kriege, Konflikte und Grausamkeiten zwischen den Menschen - und dabei so unnötig!