'Das Krähenweib' - Seiten 205 - 274

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  • Der Titel Alchemistenträume passt wunderbar auf diesen kurzen Leseabschnitt. Zuerst sind es Wunschträume und dann werden Albträume draus.


    Wenn man gesucht wird und auf der Flucht ist sollte man nie Verwandte und Bekannte aufsuchen. :nono Und da es gerade so schön spannend ist werde ich draussen in meinem schattigen Plätzchen weiterlesen... :-]

  • Die Abschnitte mit den geheimen Aufzeichnungen finde ich gut, auch wenn sie kursiv gedruckt sind. Sie wirken (wenn auch leicht aufgelockert) ansatzweise authentisch!


    Meine anfänglichen Zweifel, ob die Figuren nicht zu stereotyp und rollengefangen sind, habe sich inzwischen erfreulicherweise vollkommen legen können. Annalena unterstützt Johann nachhaltig und ist sogar treibende Kraft bei der Flucht! Jetzt haben sie Berlin verlassen!


    Johann weiß Annalenas Qualitäten immer mehr zu schätzen, dass kommt in den Aufzeichnungen gut zum Tragen. "Jetzt wo ich sie ständig bei mir habe, entdecke ich mehr und mehr Dinge an ihr, die mich faszinieren."
    Daher halte ich die Aufzeichnungen auch für ein wirklich wirksames literarisches Mittel im Roman!


    Die Beziehung zwischen Johann und Annalena zeichnet sich durch positive Gefühle und Realismus aus. Da musste ich an den Roman "Die Lichtermagd" von Lena Falkenhagen denken. Es würde mich nicht wundern, wenn "Das Krähenweib" auch ein Kandidat für eine Nominierung zum nächsten Delia-Preis wäre. Ich würde es mir jedenfalls wünschen! :-)

  • Mir gefallen die Tagebucheinträge auch sehr gut. Mir gefällt, nebenbei gesagt, auch der Schrifttyp sehr gut.
    Böttger traut sich ja ganz schön was, als er bei dem Experiment schummelt, aber viel anderes blieb ihm wohl auch nicht übrig und mit dem ganzen Rummel, der dann um seine Person gemacht wird, hätte er wohl sicherlich auch nicht gerechnet.
    Annalena tat mit in dem moment sehr Leid, als er sie einfach wegen diesem Experiment versetzt. Immerhin halte ich ihm zugute, dass er noch vorbeigekommen ist, um ihr abzusagen, das war sehr anständig von ihm und zeigt, dass ihm trotz der Goldherstellung sehr viel an ihr liegt. :-)
    Meine Meinung von Röder hat sich hier noch verhärtet, ein widerlicher Kerl, der nur seinen eigenen Vorteil betrachtet. Vornerum so hilfsbereit zu Böttger und dann hintenrum des Geldes wegen verpfeifen. Und als der Schuß nach hinten los geht, dann auch noch mit diesen Kopfgeldjägern mitziehen. Wobei der da könnte er sich ja auch mal verrechnet haben... :gruebel
    Die Szene mit Böttger und Annalena im Heuschuppen gefiel mir sehr gut. Ich kann sie auch gut verstehen, dass sie ihm nicht gleich alles über sich erzählen will. Er muss jetzt erstmal die Sache mit dem gewalttätigen Ehemann verknusen...

  • Johann ist als sehr einfühlsamer Mann beschrieben, schade das er unbedingt Gold herstellen will. Er vertraut Röder weil er ihm Geld schuldet, klar das der ihn darum auch verraten will.
    Annalena gefällt mir immer besser. Sie ist durch eine harte Schule gegangen, da passt man besser auf.
    Ich bin froh das ihnen die Flucht gelungen ist. Aber für wie lange?

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Wenn man gesucht wird und auf der Flucht ist sollte man nie Verwandte und Bekannte aufsuchen. :nono


    Genau, das war auch mein erster Gedanke. Ich möchte Johann manchmal sowieso schütteln, weil er so naiv und leichtgläubig ist.
    Ich wäre ja auch nie zu Röder gegangen, nachdem ihm Annalena abgeraten hat. Sie muß es ja wissen, daß ihm nicht zu trauen ist, sie ist ja schließlich täglich mit ihm zusammen.


    Die Liebesgeschichte zwischen Annalena und Johann gefällt mir sehr gut.
    In dieser Beziehung ist Johann genauso gefühlvoll, wie ich es mir gewünscht habe.
    Ich glaube, ich hätte ihm gleich die ganze Wahrheit gesagt und hätte ihm das mit der Henkerstochter auch noch gebeichtet. Bin gespannt, wann das folgt.


    Die kursiv gedruckten Passagen gefallen mir ebenfalls sehr gut.


    So und jetzt wird gleich weitergelesen. :-)


    LG Märchenfee

  • Zitat

    Original von Nordstern


    Böttger traut sich ja ganz schön was, als er bei dem Experiment schummelt, aber viel anderes blieb ihm wohl auch nicht übrig und mit dem ganzen Rummel, der dann um seine Person gemacht wird, hätte er wohl sicherlich auch nicht gerechnet.


    Jou das fand ich auch mutig und hatte die ganze Zeit die Sorge, daß er dabei ertappt wird.
    Aber eine andere Chance sah er in dem Moment ja nicht, da er sonst seiner Arbeitsstelle verlustig gegangen wäre.


    Auch als er partout zu Böttger wollte um dort Asyl zu bekomen, hätte ich ihn genauso gern wie Annalena einfach gepackt und woanders hin verfrachtet.
    Oh, wie konnte er so naiv sein, dem Kerl zu trauen. Vor allem da Anna ihn ja auch ansatzweise gewarnt hat.


    Nun ja, warten wir ab, wie es iihnenin der Ferne ergeht.


    Ich geh jetzt aber erst mal feiern und guck mal morgen weiter, was die beiden so erreichen werden :grin

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Johann ist als sehr einfühlsamer Mann beschrieben, schade das er unbedingt Gold herstellen will. Er vertraut Röder weil er ihm Geld schuldet, klar das der ihn darum auch verraten will.
    Annalena gefällt mir immer besser. Sie ist durch eine harte Schule gegangen, da passt man besser auf.
    Ich bin froh das ihnen die Flucht gelungen ist. Aber für wie lange?


    Ja, leider hat sich Johann total in den Traum, Gold künstlich herstellen zu können, verbissen.


    Annalena gefällt mir auch immer besser. Schade, dass sie einen so schweren Lebensweg bisher hatte.

  • Zitat

    Original von Märchenfee


    Genau, das war auch mein erster Gedanke. Ich möchte Johann manchmal sowieso schütteln, weil er so naiv und leichtgläubig ist.


    Ja, Johann ist wirklich ein wenig naiv und leichtgläubig. Ich schiebe das seiner Jugend zu, denn er hat wohl noch nicht viele negative Erfahrungen in seinem bisherigen Leben gemacht. Das mit der Alchemie war schon so eine besondere Sache. Einerseits wurde sie sehr heimlich und im Verborgenen betrieben, andererseits konnte es kaum jemand für sich behalten,der bei einer Demonstration anwesend war. ;-)
    Als Johann vom König gesucht wird und sein Gönner Röder ihn verrät, ist Annalena seine Rettung. Leider bringt sie sich dabei selbst in Gefahr, als sie ihn warnen möchte. Zu dumm, dass Röder ihr Geheimnis jetzt entdeckt hat. Er wird sicher nicht locker lassen, denn er will sein Geld zurück und seine Rache.
    Aber nun ist ihnen die gemeinsame Flucht erst einmal geglückt, jedoch wie es aussieht, haben sich bereits Kopfgeldjäger an ihre Fersen geheftet.
    Die Szene, als Annalena Johann von ihrem brutalen Ehemann erzählt, hat mir auch sehr gut gefallen. Ich kann aber verstehen, dass sie vorerst nicht mehr von ihrer Vergangenheit preisgeben möchte. Die Vertrauensbasis zwischen den beiden Liebenden ist noch sehr jung, und Annalena möchte ihr Glück wohl nicht überstrapazieren.
    Wie Sapperlot schon geschrieben hat, bin ich auch der Meinung, dass es auf der Flucht gefährlich ist, Bekannte oder Verwandte aufzusuchen, denn dort wird man ganz sicher zuerst vermutet und gesucht.

  • Ich glaube nicht, dass Johann so leichtgläubig ist. Er möchte einfach sein Ziel erreichen. Allerdings lag er da völlig daneben, sich bei Röder einzunisten - ich wusste ja direkt, dass das nicht gutgehen kann.


    Jetzt suchen auch noch die Leute vom König nach ihm. Oh man - was soll da bloss draus werden? Annalena hat das einzig Richtige gemacht - ihn gepackt und ist abgehauen. Noch mal kann er bestimmt kein Gold herstellen und damit ist er geliefert.


    Die Szene im Heuschuppen hat mir auch gefallen. Ich wusste gleich, dass er zwar schockiert ist, sie aber trotzdem nimmt wie sie ist. Sie hätte bestimmt auch ihre Herkunft erzählen können. Er hat ihr ja gesagt, dass er nicht dran glaubt. Aber vielleicht war ihr das einfach zu viel.


    Hoffentlich können sie noch schnell genug verschwinden, bevor sie gefunden werden.


    Schade, ich muss jetzt schlafen gehen. Morgen muss ich arbeiten. Ich würde gern die Nacht durchlesen, aber das geht ja leider nicht :-(

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich glaube nicht, dass Johann so leichtgläubig ist. Er möchte einfach sein Ziel erreichen. Allerdings lag er da völlig daneben, sich bei Röder einzunisten - ich wusste ja direkt, dass das nicht gutgehen kann.


    Mit Leichtgläubigkeit meinte ich eben, dass Johann Röder so schnell und einfach vertraut. Der Gewürzhändler wird so beschrieben, dass man sicher gut daran täte, ihm zu misstrauen. Und die Sache mit Lascarius, da finde ich ebenfalls, dass Johann zu schnell vertraut, gerade im Hinblick auf die Rezeptur für die Herstellung des "Stein der Weisen".
    Vielleicht ist Leichtgläubigkeit der falsche Ausdruck, aber Johann ist so auf seine Sache fixiert, dass er die Sicherheit schnell 'mal außer Acht läßt.

  • Die Tagebucheinträge finde ich auch klasse und der Schreibstil ist locker und einfach zu lesen. So kann man sich besser auf den Inhalt vom Roman konzentrieren.


    Ich habe den Eindruck, wenn Johann mit seinen Experimenten beschäftigt ist, vergisst er alles um sich herum und er hat sein Vorhaben zu vielen anvertraut. Das konnten nicht gut gehen. Wenn er nur auf Annalena hören würde, könnte er sich einiges ersparen. So ist er noch mal mit einen blauen Auge davon gekommen. Dank Annalena. Wenn sie nicht gewesen wäre.


    Annalena sehe ich im Augenblick als Johanns Schutzengel.


    Röder ist ein ekliger Widerling.


    Ich bin schon gespannt wie es weiter geht mit den Beiden.

  • Ich freue mich sehr, dass die Tagebucheinträge so gut bei euch ankommen. Sie sollten ein wenig das Innenleben Böttgers beleuchten. Das Heft mit seinen Notizen soll es übrigens wirklich gegeben haben, doch leider hat es August, frustriert darüber, dass sie das Rezept zum Goldmachen nicht enthielten, ins Feuer geworfen (und eine höllische Stichflamme erlebt). Als ich davon las, beschloss ich Böttger durch das Heftchen selbst zu Wort kommen zu lassen - zumal er später mit seinem Freund Kunckel eine rege Korrespondenz geführt hat, die sich ähnlich anhörte.

    Neu 2011:
    Sephira - Ritter der Zeit Band 2: Das Blut der Ketzer HC, September


    Das Krähenweib TB, November


    Aktuelle Bücher:
    Der Lilienpakt
    Sephira - Ritter der Zeit Band1: Die Bruderschaft der Schatten

  • Zitat

    Original von CorinaB
    Ich freue mich sehr, dass die Tagebucheinträge so gut bei euch ankommen. Sie sollten ein wenig das Innenleben Böttgers beleuchten. Das Heft mit seinen Notizen soll es übrigens wirklich gegeben haben, doch leider hat es August, frustriert darüber, dass sie das Rezept zum Goldmachen nicht enthielten, ins Feuer geworfen (und eine höllische Stichflamme erlebt). Als ich davon las, beschloss ich Böttger durch das Heftchen selbst zu Wort kommen zu lassen - zumal er später mit seinem Freund Kunckel eine rege Korrespondenz geführt hat, die sich ähnlich anhörte.


    Das Buch habe ich ja vor einer Woche zu Ende gelesen und somit kann ich alles im Nachgang und aus gefestigter Sichtweise bertrachten und kommentieren und ich kann auch bestätigen das die Tagebucheinträge ein sehr gute Idee sind und als Stilmittel sehr gut zu dieser Geschichte passen. :write

  • Ich hatte es ja geahnt das die Versuche nicht gut kommen. Johann ist wirklich sehr naiv, schon als er zu Röber rennt. Für Geld tut der ja alles.


    Freu mich das Annalena und Johann zueinander gefunden haben. Mir drängt sich die Frage auf wie lange es geht bis sie in anderen Umständen ist. Was für die Reise oder eine weitere Flucht nicht gerade förderlich wäre.


    Ich hoffe immer noch das sie genug früh gewarnt werden und nicht zu Kirchmaier gehen......

  • Es war wirklich erstaunlich, wie gutgläubig. leichtsinnig und naiv Johann war. Wahrscheinlich hatte er sich auch ein bisschen auf sein Glück verlassen. Als er seinen Meister Zorn in Richtung Polen verließ für die Goldmacherei und dann wieder zurückkehrte, nahm der Apotheker ihn wieder an, was sehr ungewöhnlich war, weil Zorn ja schon länger mit Johanns Goldmachergrannen zu kämpfen hatte.
    Vielleicht hat Johann auch geglaubt, dass ihm das Goldmachen wirklich gelingen könnte, doch dann hat er nach und nach einsehen müssen, dass der Stein der Weisen Schwindel war. Als 19jähriger mochte er vielleicht seinen Gesellenbrief bekommen haben, aber reif für das Leben war er ganz sicher nicht, wie die vielen Fehleinschätzungen bezüglich seiner Mitstreiter bezeugen. Lediglich Kunckel meinte es ehrlich mit ihm.
    Leider konnte ich Johann nicht smarter machen, als er in Wirklichkeit war. Aber andersherum gesehen ist er gerade durch seine Fehler noch heute bekannt und konnte das europäische Porzellan schaffen. (Zusammen mit Kunkel)


    An dieser Stelle mal ein Filmtipp: "Die Blauen Schwerter" aus den 50er Jahren. Schwarzweiß und ein bisschen pathetisch, aber dennoch zeichnet er ein interessantes Bild Böttgers. Die DVD gab es vor Kurzem noch bei den Amazonen.

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    Das Krähenweib TB, November


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