Dann war ich ja doch nicht die Letzte
'Das Krähenweib' - Seiten 427 - Ende
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Liebe Nordstern, liebe Booklooker,
es kommt ja hier nicht drauf an, der erste zu sein. Ich freue mich sehr, dass euch "Das Krähenweib" gefallen hat und danke euch recht herzlich für eure Teilnahme an der Runde.
Dass ihr beide die Porzellanscherbe ansprecht, macht mich ebenfalls froh. Ich habe schon von einigen anderen Leuten gehört, dass ihnen diese Stelle besonders gut gefallen hat - eben weil eine Bedeutung damit verknüpft war. Ich sage es noch mal, ich mag bittersüße Enden, und ich gestehe, dass ich beim Schreiben der Szene mit der Scherbe selbst Tränen in den Augen hatte. Das wirkliche Leben ist manchmal ungerecht, aber hin und wieder schenkt es uns etwas, das versöhnt. Das sollte Annalena mit Johanna auch bekommen. Etwas, das sie davon abhält, zu verzweifeln. Ein Geschenk, das ihr zeigt, dass nicht alles umsonst war.
Ob und wann es die nächste Leserunde geben wird, weiß ich nicht, aber ich freue mich auf jeden Fall, euch in einer solchen wiederzusehen.
Liebe Grüße
Corina -
Nein, es gibt immer noch jemand, der hinterherhinkt.
Leider kann ich mich dem allgemeinen Lob nicht so ohne weiteres anschließen. Obwohl mir die Idee ausgezeichnet gefallen hat und ich besonders den Kurfürsten und die Aufzeichungen von Böttger mochte, waren es mir zu viele Zufälle, zu viele lose Enden.
Das Kleid von Annalaena zerreißt bei der Flucht vor Röber, er sieht ihre Narben aber Johann nicht? Annalena bekommt eine schmerzhafte Wunde am Arm von Mertens beigebracht, die später nie wieder erwähnt wird? So etwas reißt mich aus meinem Lesefluss, weil ich dann anfange nachzublättern, ob ich irgendwas überlesen habe.
Schade, aber nicht zu ändern. Danke für die Begleitung der Leserunde, Corina! -
Tja, liebe Nachtgedanken, eigentlich habe ich nichts anderes erwartet. Du bist mit der Spionin nicht warm geworden, du mochtest den Pfad nicht wirklich. Eigentlich war es nur folgerichtig, dass du mit dem Krähenweib auch nicht zurecht kommst. Wir beide sind wohl nicht füreinander geschaffen, denke ich.
Trotzdem danke ich dir, dass du dich aufgerafft hast, ein drittes Buch von mir zu lesen und hier mitzumachen. Andere hätten das sicher nicht getan, also rechne ich es dir hoch an. Immerhin hast du nicht abgebrochen (oder doch?), also danke auch für dein Durchhaltevermögen.
Zufälle gibt es übrigens in jedem Buch, das fängt schon dabei an, dass zwei, die ein Paar werden, einander begegnen. Sie hätten ja auch aneinander vorbeilaufen können. Ich nehme deine Kritik so hin, merke sie mir für die Zukunft und deine gefundenen Fehler werde ich an das Lektorat weitergeben, damit es in der Taschenbuchausgabe ausgebügelt wird. Danke auch dafür!
Jedes Buch hat Menschen, die es mögen und welche, die es nicht mögen, das geht mir genauso. Ich bin deshalb nicht böse, wie gesagt, ich ziehe aus jeder Kritik meinen Nutzen und versuche, es besser zu machen. Und wünsche dir Bücher, die dich persönlich besser unterhalten. -
Hallo Corina,
es waren ja jeweils unterschiedliche Gründe, bei der Spionin ganz klar die Erzählperspektive. Die ist hier anders, insofern war es für mich schon reizvoll, das Krähenweib zu lesen. Und wie gesagt, Deinen Kurfürst mochte ich besonders. Du schreibst nicht noch mal zufällig über ihn? -
Nachtgedanken : Hm, mal sehen. Ich will nicht ausschließen, dass August irgendwann noch mal in einem meiner Bücher auftaucht. Vielleicht fällt ja irgendwann einmal das Diktat der weiblichen Hauptperson. Männer liegen mir schreiberisch am besten.
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Ich hab das Buch nun ebenfalls gelesen und teile hier mal eben meine Gedanken mit, Rezi folgt dann in einigen Tagen.
Vorher kannte ich von CB nur "Die Spionin", zwar eine Weile her, aber es ist mir in positiver Erinnerung. Hier stimme ich teilweise Nachtgedanken zu: Es war z. B. schon ein wirklich fast unglaublicher Zufall, dass Mertens sie gerade auf diesem einsamen Gehöft findet, dies wird besonders deutlich, wenn man sich vorn die Karte (danke dafür!*g*, auch für das Nachwort!) mal ansieht (auf der ich im übrigen "Lübz" vermisst/nicht gefunden habe).
Aber gut, Zufälle gibts natürlich.
Über das Leben am Hofe August des Starken und über seine Mätressen wie z. B. die berühmte Gräfin Cosel habe ich schon etliches gelesen, hingegen wusste ich über den Möchtegerngoldmacher und statt dessen dann Porzellanhersteller vergleichsweise wenig. Über das Schicksal von Frauen wie Annalena kann man nur entsetzt sein, ich meine, Gewalttätigkeit in der Ehe gibt es ja auch heute noch, aber ein unschuldiges kleines Mädchen entgelten lassen, dass sein Vater Henker ist, ist noch eine andere Rubrik.
Gestolpert bin ich einige Male über "wegen dem" statt "wegen des" oder "seinetwegen", aber zum Einen ist der Tod des Genitivs ja schon vorhergesagt worden, zum Anderen mag es auch regional bedingt sein - da sind die Sachsen ja eh was Besonderes :grin.
Insgesamt ein unterhaltsames Leseerlebnis, wenn ich auch die "Spionin" eine Nasenlänge weiter vorne sehe.