Titel: Mein Weg als Deutscher und Jude
Autor: Jakob Wassermann
Verlag: DTV
Erschienen: Mai 1994 (3. Auflage: Januar 2005)
Seitenzahl: 126
ISBN-10: 3423118679
ISBN-13: 978-3423118675
Preis: 9.50 EUR
Jakob Wassermann wurde 1873 geboren und starb 1934. Bekannt wurde er in erster Linie durch seine Bücher „Caspar Hauser“, „Der Fall Maurizius“, „Etzel Andergast“ und „Das Gänsemännchen“.
Aber er war nicht nur Schriftsteller. Er war auch Deutscher und Jude. 1921 legte er dieses Buch vor, ein Buch, welches bis heute nichts von seiner Aktualität und Gedankenschwere verloren hat. Wassermann litt sehr darunter, dass er dachte, er könne als deutscher Jude nicht mit den Deutschen leben. In diesem autobiographischen Text macht er unter anderem sein Unverständnis darüber deutlich, dass der Autor Wassermann zwar sehr geschätzt wurde, auch in dem Wissen das er Jude war, dass aber andererseits die, die ihn lasen einem Menschen wie Hitler an die Macht halfen.
In diesem Buch schildert Wassermann eindrucksvoll seine Seelenqualen und beschreibt den alltäglichen Antisemitismus, der sich bis in heutige Zeiten gut gehalten hat und nach wie vor in den Köpfen der Menschen sehr präsent ist.
Es ist ein beeindruckendes Buch, vielleicht auch für diejenigen geeignet, die sich ihren eigenen Antisemitismus nicht eingestehen können/wollen und ihn hinter irgendwelchen Ausflüchten sicher nicht ungeschickt verstecken. Wassermann zeigt die Verlogenheit der Gesellschaft, die ja angeblich „nichts gegen Juden hatte“, die aber allzu große Nähe zu den jüdischen Menschen nun auch nicht so gern wollte.
Ein lesenswertes Buch. Mehr als ein autobiographischer Text.