'Der Augenschneider' - Kapitel 08 - 16

Ich bin mal wieder noch nicht ganz am Ende des Abschnitts, hatte Kap 16 mit 14 verwechselt

In diesem Abschnitt wird vieles klarer. Mosers Geschichte ist sehr traurig, einerseits tut er mir als Mensch sehr leid. Aber als Ermittler ist er eine Niete. Wie will jemand Verbrecher stellen, der mit sich selbst nicht klar kommt? Man muss auch die Stärke zeigen, sich Hilfe zu holen, wenn man überfordert ist.
Dass er Luisas Eltern am Telefon von ihrem Tod berichtet, hat mich auch etwas verwundert. So ein Gespräch und die Reaktionen kann schließlich auch zutage fördern, dass die Eltern mehr wissen, als sie vorgeben, schließlich muss man den Täter in jeder Richtung suchen.
Irgendwie lungert Moser nur herum und beschwert sich, dass andere seinen Job machen, den er selbst nicht tut.

Heinz und Wagner machen aber auf gravierende Fehler! Sie verschweigen Indizien! Holla die Waldfee, das kann mächtig Ärger geben. Vor allem: Hätten sie den Verdacht, dass Emila die Nächste ist, gleich geäußert, hätte man auch ihr Handy orten können. Und das lag bei Christian auf'm Tisch
Irgendwie kauf ich den Jungs ihr Alter nicht ganz ab. Die spielen völlig unbekümmert herum und Heinz ist erstmal trotzig wie ein Kind, ehe sein Kampfgeist wieder erwacht.
Das ist nun aber nicht als Kritik zu verstehen, denn es mag zwar unrealistisch sein, dass sie auf die Art erfolgreich ermitteln und nicht gekündigt werden, aber es ist unterhaltsamer als dröger Polizeialltag (der mich meist davon abhält, Krimis zu lesen).
Ich gehe mal davon aus, dass sie den Fall lösen werden - aber im Moment kann ich mir beim besten Willen, nicht vorstellen, wie.

Wagner mag ich immer noch am liebsten. Er hat so liebevolle kleine Details, z.B. die gemopste Zeitung oder die Leberkäsfressattacke mit anschließendem Problem, sich das Essen nicht noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Das macht ihn charmant. ich stelle ihn mit auch irgendwie wie einen wieder George Clooney vor. Kann mir schon denken, dass Laura ihn nicht vergessen kann

Meine Lieblingsszene übrigens: "Jeder hat heutzutage ein Handy."
Ich. Nicht.
Und umso häufiger ich sowas lese, umso cooler fühl ich mich damit

Soo, Christian ... Christian hat also noch eine Rechnung mit Heinz offen? Mich wundert es etwas, dass er das allein am Namen erfasst, denn Martin ist ja nun kein seltener Name. (Bevor ich hier Quatsch rede hab ich schnell im Online-Telefonbuch geguckt - über 3000 Einträge in Wien; Heinz Martin gibt es 17x. Aber gut. DASS diese Verbindung zwischen Heinz und Christian besteht, finde ich gut, das bringt "eine sehr persönliche Note rein". Natürlich kann man sagen, dass es ein Zufall ist - aber der Teufel ist ein Eichhörnchen, nicht?

Emilia ist gar nicht blöd, sich blind zu stellen. An einer Stelle auf S. 136 sagt sie, sie hätte gesehen, was Christian mit Luisas Augen getan hatte. Hat sie die Leiche gesehen? Ich erinnere mich nicht mehr richtig, aber wusste sie nicht nur von Heinz, dass eine Frauenleiche gefunden wurde, die Luisa sein könnte?

So, jetzt gehe ich ins Bett und lese den Abschnitt zuende.

Mulle, ich finde es sehr spannend, deine Gedanken zu dem Abschnitt zu lesen.
Du hast natürlich recht, die Realität schaut anders aus, aber der Kripoalltag wäre für die Leser ziemlich unspektakulär und langweilig. Darum lassen sich Autoren eben Dinge einfallen, die das Ganze zwar ein wenig verzerren, aber dafür wirds spannend.
Emilia hat die Leiche nicht wirklich gesehen, aber die Zeitungen waren voll mit Fotos und die hat sie gesehen. Deshalb weiß sie, wie die Leiche zugerichtet war. Keine besonders tolle Aussicht für das Mädl.

Ich hoffe, es gibt noch ein paar Überraschungen.

LG berta

Zitat

Original von Berta
Emilia hat die Leiche nicht wirklich gesehen, aber die Zeitungen waren voll mit Fotos und die hat sie gesehen. Deshalb weiß sie, wie die Leiche zugerichtet war. Keine besonders tolle Aussicht für das Mädl.

Ich hoffe, es gibt noch ein paar Überraschungen.

Ach - Zeitungen, klar! Da stand ich auf'm Schlauch.

Ja, am Ende des Anschnitts gab es die erste! Dass Laura und Wagner in der Kiste landen, hätte ich nicht gleich erwartet. Holla. Beim Ex ausweinen ist wohl keine so gute Idee. Allerdings hat Laura mit den Konsequenzen wohl die geringsten Probleme.
Man muss Wagner zugute halten, dass er gleich beichten geht - d.h. zu Sonja. Aber die ist ja vermutlich gerade im Krankenhaus. Und dass er sich einfach aus dem Fall zurückzieht, wird sicher auch noch Ärger geben.
Na ja, Moser wird sich freuen

Dass Christian seine Mutter getötet hat, hatte ich mir gedacht. Ich konnte die Frau selbst in seinem Kopf nicht leiden, aber nun zeigt sich, dass sie noch viel schlimmer als nur eine herrschsüchtige Besserwisserin, nämlich eine Kinderschänderin war. Um die tut es mir nicht leid, echt nicht.

Was mich etwas irritiert hat: Christian hat auf der Frauenleiche ja dieses Datum hinterlassen. Wenn ich es recht verstanden habe, eine persönliche Botschaft an Heinz, die er irgendwie mit Jana in Verbindung bringt. Heinz fällt dazu aber nichts ein? Okay, das ist 15 Jahre her, aber wenn es etwas bedeutsames war, dann müsste sich bei Heinz doch zumindest etwas regen wie: "Ach Sommer 94, da war doch ..."
Von daher würde ich jetzt vermuten, dass diese Sache für Heinz gar nicht so bedeutsam war. Ich überlege gerade, ob Jana sich vielleicht umgebracht hat (weil sie von Heinz abserviert wurde?) Dann müsste sie aber schon sehr lange dort liegen *würg*. Nun ja, aber einem Skelett kann man natürlich auch sehr gut Augen einsetzen ...
Bevor ich hier rumspekuliere, lese ich gleich lieber weiter

Ja, Mulle. Christians Mutter war eine garstige Frau, die ihren Sohn nicht nur schickaniert, sonder als Kind auch missbraucht hat. Kein Wunder, dass der Kerl so durch den Wind ist, nicht wahr?
Ist natürlich keine Entschuldigung für seine Taten, lediglich eine Erklärung.

Das Datum, das Christian auf der Frauenleiche hinterlässt, ist, wie du schon vermutest, für Heinz nicht wirklich so wichtig, aber halt für Christian. Warum, das wirst du noch genau erfahren.

Viel Spaß beim Weiterlesen!

LG Berta