'Die drei Musketiere' - Kapitel 01 - 08

  • Abschnitt 1 : Kapitel 1-8


    Als erstes mal: Ich liebe dieses Buch. Es begleitet mich seit meiner Kindheit, aber ich hatte es lange nicht in der Hand. Um so größer ist jetzt der Genuss!
    So, was passierte im ersten Abschnitt:



    ***
    Frankreich im Jahre 1626
    Wir lernen den jungen und überaus motivierten Gascogner d'Artagnan kennen, der sich mit einer kläglichen Geldbörse, einen alten Pferd von Aufsehen erregender Farbe und einem Empfehlungsschreiben seines alten Vaters an Herrn de Treville, den Hauptmann der Musketiere des Königs, nach Paris aufmacht, um dort sein Glück zu machen und Musketier zu werden. Schon unterwegs gerät er in Streitigkeiten, sein Brief wird ihm entwendet, er wird verwundet. Aber er schafft es nach Paris.
    Direkt nach seinem Antrittsbesuch in de Trevilles Haus „beleidigt“ er drei der bekanntesten und verwegensten Musketiere, die ihn alle daraufhin zum Duell fordern. Zur festgesetzten Stunde zusammengekommen erwirbt d'Artagnan sich die Achtung von Athos, Porthos und Aramis. Aber bevor sie das Duell beginnen können, tauchen Männer der Garde des Kardinals Richelieu auf und wollen die Musketiere verhaften, denn Duelle sind verboten. D'Artagnan kämpft an der Seite der Musketiere und beeindruckt durch Gewandtheit und Mut.
    Dieser Kampf bleibt nicht der einzige, und d'Artagnan tut sich weiter hervor. Herr de Treville muss einiges an diplomatischem Geschick anwenden, damit der König Ludwig XIII vor seinem Berater und ewigem Widersacher Richelieu das Gesicht wahren kann. Bei einer Audienz beschenkt der König d'Artagnan sogar mit einer Geldbörse.
    Wir erfahren von den Dienern der drei Musketiere, davon wie sie wohnen, aber nur wenig über die Geheimnisse, die sie zu umgeben scheinen. Athos ist ernst und zurückgezogen, edler Herkunft, hat aber wohl keine Geliebte, was in dieser Zeit und diesen Kreisen wohl fast unmöglich war. Porthos ist eitel und liebt es, sich mit Prestigeattributen zu umgeben, lässt aber z.B. niemand in seine Wohnung. Aramis will eigentlich kein Musketier sein, sondern Priester und ist ebenfalls in Geheimnisse verstrickt, bei denen auch verschleierte Damen eine Rolle spielen.
    D'Artagnan kann nicht fassen, dass sich sein und das Leben dieser edlen Freunde nur um die täglichen Streitigkeiten mit der Leibgarde Richelieus und ähnliche Kleinigkeiten drehen soll, dass da nicht mehr sein soll, kein höheres Ziel. In diesem Moment erhält er von seinen Hauswirt und Vermieter Bonacieux den Auftrag, dessen entführte Ehefrau zu suchen, die im Dienste der Königin steht und in Hofintrigen verstickt zu sein scheint...
    ***


    Ich liebe diese Szene, als sich die Duellanten treffen und d'Artagnan sich erstmal bei allen dreien entschuldigt, da sie nacheinander an der Reihe sind und somit die Ansprüche des Letzten, also Aramis, erheblich sinken. Köstlich!

  • meine beziehung zu diesem buch ist ähnlich wie die deine, clare, besonders gefällt mir dumas´ immer wieder durchscheinende feine ironie und sein geschicktes einspinnen historischer personen und tatsachen in spannende geschichten.
    ja, d´artagnan führt sich ansprechend ein, bei seinen drei "kollegen", seinem vorgesetzten, dem könig - und dem leser.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich hatte das Buch richtig lange nicht gelesen. Mich erstaunt immer wieder, wie schnell die Herren beleidigt sind und sich unbedingt duellieren müssen. Ein Anlass, die Klingen zu kreuzen, fand sich wohl immer :grin

  • naja, männer halt! :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Clare
    Ich hatte das Buch richtig lange nicht gelesen. Mich erstaunt immer wieder, wie schnell die Herren beleidigt sind und sich unbedingt duellieren müssen. Ein Anlass, die Klingen zu kreuzen, fand sich wohl immer :grin


    Sonst wäre das Buch auch nur halb so spannend... Obwohl "unsere" Helden ja immer relativ gesund aus dem Duell herauskommen - und sie haben gutes Heilfleisch!


    Aber ich kann Clare nur zustimmen: Ich liebe dieses Buch auch und habe es und seine Fortsetzungen schon manches Mal gelesen (und auch die mehr oder weniger guten Filme geschaut....).


    Ich fange nachher mit dem Buch an - erst will ich noch 50 Seiten von der Konfektmacherin lesen und 30 Seiten von Trix Solier... :wave

  • :lache ja, bei mir häuft es sich auch gerade: leserunden zu den musketieren, trix solier und exodus und aufgelaufene leihbücher. naja... und ab und zu ruft auch das wahre leben außerhalb von büchern und forum nach seinem recht und trotz der erträglicheren temperaturen sollte ein mindestmaß an körperhygiene erfolgen und nahrung zu sich genommen werden... :lache

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von krokus
    :lache ja, bei mir häuft es sich auch gerade: leserunden zu den musketieren, trix solier und exodus und aufgelaufene leihbücher. naja... und ab und zu ruft auch das wahre leben außerhalb von büchern und forum nach seinem recht und trotz der erträglicheren temperaturen sollte ein mindestmaß an körperhygiene erfolgen und nahrung zu sich genommen werden... :lache


    Ja, nicht dass du einen Ohnmachtsanfall bekommst...in einen solchen retten sich die Damen im Buch auch des öfteren :grin

  • Die ersten 40 Seiten habe ich geschafft - aber ich bin jetzt gerade im 3. Kapitel - und habe noch 70 Seiten bis zum Ende dieses Abschnitts vor mir.
    Aber es ist herrlich wieder von den drei oder besser gesagt von den vieren zu lesen. Mir war gar nicht bewusst, daß schon am Anfang der "geheimnisvolle Mann" und Mylady auftauchen... :wave

  • Da das letzte Lesen bei mir auch schon ein paar Jahre her war, waren mir einige Dinge auch nicht mehr so präsent.
    An das Auftauchen des geheimnisvollen Fremden aber konnte ich mich erinnern, denn ich finde schon den Anfang so herrlich. D'Artagnan ist noch nicht mal in Paris und legt sich schon mit dem ersten Edelmann an. Nun gut, wenn er auch auf so einem Pferd einher reitet....
    Interessant fand ich allerdings, dass Dumas d'Artagnan mit Don Quijote vergleicht. Das war mir nicht mehr bewusst. Vielleicht war ich beim letzten Lesen auch noch zu jung, um auf so etwas zu achten :lache

  • Gestern Abend habe ich den ersten Abschnitt beendet. Bisher kannte ich nur die Filme, aber auch hier ist es schon jetzt so, dass ich das Buch der Verfilmung vorziehe. Der Schreibstil von A. Dumas ist einfach toll und überaus humorvoll. Ich musste schon beim Lesen der ersten Seiten schmunzeln. Es scheint so, als würde d'Artagnan die Konfrontationen förmlich anziehen :grin. Er kommt ja quasi an keinem Musketier vorbei, ohne nicht wenigstens die Aussicht auf ein kleines Gefecht mitzunehmen. :rolleyes
    Vielen Dank an dieser Stelle auch an Clare für die schöne Zusammenfassung zu Beginn des Threads. Der Roman liest sich wirklich leicht und schnell, das flutscht so richtig. :-)

  • Mittlerweile habe ich den 1.Abschnitt beendet (ich konnte mich nur knapp beherrschen - ich wollte direkt weiterlesen... :rofl).


    D'Artagnan schafft es also wirklich, direkt mit 3 Musketieren ein Duell austragen zu dürfen (schön, wie es zeitlich so paßt)... Und dann hat er nach dem Kampf gleich 3 neue Freunde...


    Schön auch die Charakterisierung von Athos, Porthas und Aramis anhand ihrer Diener....


    Und dann geht es richtig los - der Vermieter taucht auf und bittet d'Artagnan seine Frau zu suchen! :wave

  • So, den ersten Abschnitt habe ich jetzt auch geschafft. Schön, mal wieder mit den Musketieren unterwegs zu sein. Ich kann Clare auch nur zustimmen, ich liebe dieses Buch auch! :-]


    D'Artagnan scheint Streit ja wirklich wie magisch anzuziehen, kaum begegnet er einem Menschen mit Degen an der Hüfte gerät er mit diesem in Streit, Gut dass im Fall von Athos Portos und Aramis die rivalität zu den Truppen des Kardinals größer war.


    Zitat

    Original von Clare
    Interessant fand ich allerdings, dass Dumas d'Artagnan mit Don Quijote vergleicht.


    Der vergleich ist auf jeden Fall treffend, sich als grüner Junge gleich mit drei Musketieren hintereinander duelleiren zu wollen hat auf jeden Fall was von einem Kampf gegen Windmühlen.

  • Interessant, dass ihr alle (fast alle) das Buch schon mind. einmal gelesen habt, ich habe es noch nie gelesen und kenne bisher nur das Musical dazu :lache


    Der Stil ist interessant, aber schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, finde ich. Aber liegt sicher daran, dass das Buch eben schon ein wenig älter ist.


    Ja, die Personen werden echt gut beschrieben.
    Was ich mich frage ist: haben die 4 einen so teuren Lebenswandel, dass sie mit ihrem Geld nicht klarkommen oder warum sind sie immer pleite?


    Es wäre ja schon sehr geschickt für d'Artagnan, wenn er seine Miete für immer erlassen bekäme. Ich bin sicher, die 4 stürzen sich in das Abenteuer!


    Nur mal so nebenbei eine dumme Frage: ist das eigentlich ein historischer Roman oder ist das alles nur erfunden? Ich bin mir irgendwie nicht sicher -.-

  • @ Klusi Dumas' Stil ist schon eine Klasse für sich, da stimme ich dir zu. Der Roman fließt mit einer Leichtigkeit, und die gelegentliche Situationskomik ist einfach köstlich!



    Ich habe dieses Buch zum ersten Mal mit, weiß nicht, 10-12 Jahren gelesen und in den paar Jahren darauf bestimmt 4-6x. Es entsprach so sehr meinen romantischen Vorstellungen (seufz).


    Die Musketiere sind immer knapp bei Kasse, denn bei so viel Ausgaben für Hüte mit Feder, Gürtel und Stiefel mit und ohne Silberspangen, Wein und Pferde, Diener und schöne Damen, Mantel, Degen und prunkvolles Wehrgehänge (was für ein zauberhaftes Wort :lache), Frühstück, Mittagsmahl, Abendessen und das alles immer mit Freunden...da rinnt das Geld nur so durch die Finger! Wenn welches da ist, dann wird es ausgegeben und das mit vollen Händen. Diese Unbekümmertheit um das Morgen hat etwas, was uns heute manchmal fehlt.


    Zum historischen Hintergrund:
    D'Artagnan gab es wirklich, die drei Musketiere auch. Ob sie sich kannten? Wer weiß...
    Sie waren alle Musketiere, zwei sogar mit Herrn de Treville verwandt. Zu d'Artagnans Zeit war allerdings Mazarin Kardinal und d'Artagnan eine Zeit lang in dessen Dienst. Anna von Österreich sagte man eine Affäre mit dem Herzog von Buckingham nach, aber ob es die tatsächlich gab?
    Dumas hat sich die Geschichte ausgedacht, zu einer Romanvorlage zusammengesetzt. In erster Linie war das Buch zur Unterhaltung gedacht. Es erschien als Fortsetzungsroman in einer Zeitung.
    Wieviel an allem dran ist...egal, unterhaltsam ist es alle Mal.

  • Hallole!


    Melde mich jetzt auch endlich :-]
    Obwohl - ich fahre heute weg und komme erst am Sonntag wieder...


    Ich kenne das Buch, habe es als Jugendliche öfters gelesen (hatte nicht so viele Bücher, deshalb die Wiederholungen) und kenne einige Verfilmungen.


    @ Nightflower:
    "Was ich mich frage ist: haben die 4 einen so teuren Lebenswandel, dass sie mit ihrem Geld nicht klarkommen oder warum sind sie immer pleite?"


    Die Bezahlung eines Musketiers war nicht so berauschend.
    Für das normale Leben eines Mit-einer-Muskete-Bewaffneten-Soldaten war es bestimmt ausreichend. Aber nicht für diesen Lebensstil.


    Stell Dir vor, Du hast das Einkommen einer Sekretärin und versuchst, in der High Society mitzuhalten :pille


    Die lebten schlicht und einfach über ihre Verhältnisse :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich habe dieses Buch zum ersten Mal mit, weiß nicht, 10-12 Jahren gelesen und in den paar Jahren darauf bestimmt 4-6x. Es entsprach so sehr meinen romantischen Vorstellungen (seufz).


    Die Musketiere sind immer knapp bei Kasse, denn bei so viel Ausgaben für Hüte mit Feder, Gürtel und Stiefel mit und ohne Silberspangen, Wein und Pferde, Diener und schöne Damen, Mantel, Degen und prunkvolles Wehrgehänge (was für ein zauberhaftes Wort :lache), Frühstück, Mittagsmahl, Abendessen und das alles immer mit Freunden...da rinnt das Geld nur so durch die Finger! Wenn welches da ist, dann wird es ausgegeben und das mit vollen Händen. Diese Unbekümmertheit um das Morgen hat etwas, was uns heute manchmal fehlt.


    Das Buch habe ich zum ersten Mal mit 15 Jahren gelesen - und geliebt. Und mir dann mit Mitte 20 den Roman selbst zu zulegen.


    Das Geld rinnt den Vieren ja wirklich nur so durch die Finger - aber gerade diese Großzügigkeit macht die Musketiere so sympathisch (ich rechne D'Artagnan einfach mal dazu!). Gerade d'Artagnan hat nur ein Zimmer mit einem Bett - aber sein Geld wird mit allen geteilt! :wave

  • Ich habe das Buch auch mit 11 oder 12 Jahren zum ersten Mal gelesen und danach auch immer wieder, wie oft weiß ich nicht, aber 7 oder acht mal bestimmt :-] Ist einfach immer wieder schön!


    Zitat

    original von bibliocat
    Das Geld rinnt den Vieren ja wirklich nur so durch die Finger - aber gerade diese Großzügigkeit macht die Musketiere so sympathisch (ich rechne D'Artagnan einfach mal dazu!). Gerade d'Artagnan hat nur ein Zimmer mit einem Bett - aber sein Geld wird mit allen geteilt!


    Ist echt kein Wunder, dass die vier ständig pleite sind, ich kann mir nicht vorstellen, dass im Sold eines Musketiers der Lohn für einen Diener mit berechnet ist :lache
    Aber auch beim Geld gilt für die Musketiere: "Einer für alle und alle für einen"

  • Weil wir gerade beim Geld sind: Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass die edlen Musketiere keinerlei Probleme damit haben, sich von ihren Geliebten aushalten und beschenken zu lassen, wo sie doch sonst bei jeder kleinen Bemerkung in ihrer Ehre gekränkt den Degen ziehen :grin
    Aber wie Dumas schreibt, war es damals ja durchaus üblich, sich eine betuchte Geliebte zu suchen und immer fleißig die Hand aufzuhalten als Gegenleistung für Liebesschwüre und galante Begleitung...