'Die drei Musketiere' - Kapitel 09 - 17

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich weiß natürlich nicht, ob ich Recht habe, aber für mich war der Name, bei der Taschentuchgeschichte fiel, nur eine Ablenkung war, denn seine wahre Geliebte wollte er nicht kompromittieren, außerdem war sie vom König, dem er ja diente, in die Verbannung geschickt worden, ein Umstand, bei dem es nicht angebracht war, mit ihr öffentlich in Verbindung gebracht zu werden. Wie gesagt, so habe ich es immer gesehen.


    @Magma Madame de Chevreuse hieß mit Vornamen wirklich Marie.


    Ich verstehe gar nichts mehr :cry :gruebel


    Was hat Marie de Chevreuse mit einem C.B.-Taschentuch zu tun? Und vor allem (ich find die Szene nicht) - irgendwann erwähnt d'Artagnan (ich glaube, gegenüber Frau Bonacieux beim Spaziergang oder so) den Namen Bois-Tracy und sie meint zu ihm, er solle schweigen, er bringt noch jemanden in Gefahr, oder so etwas. Darum dachte ich, die de Bois-Tracy wäre irgendwie wichtig. Also...ich check das alles immer noch nicht. Bin mir schon lange bei keinem Buch so doof vorgekommen. :rolleyes

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • No, die dame der taschentücher ist nicht so wichtig, sie ist nur eine botin, die ihre taschentücher als erkennungszeichen der 'verschwörer' ausgab. Möglicherweise wirklich die Bois-Tracy, denn ein freund von Aramis meinte ja, das wäre tatsächlich das taschentuch der frau seines freundes, er erkenne es...
    wobei aber seltsam ist, dass eine krone und ein wappen drauf ist, und von CB nix dort steht... ich denk mir nämlich, so wie unsereins heute kleidermarken und modelabels der hersteller kennt, so kannten die leute damals die wichtigsten wappen des königreichs. - Nun gut, D'Artagnan ist jung, und hat die Cevreuse-angelegenheit nicht so mitgekriegt, er kennt deswegen das wappen nicht. Ein damaliger zeitgenosse hätte vielleicht kommentiert, welche tiere und symbole drauf waren, das rittertum war ja damals noch nicht so lang her, amn hat noch immer gern darüber gelesen.
    :gruebel
    und diese taschentücher zu kennen haben Madame Bonacieux und Aramis gemeinsam, und das ist auch D'Artagnans haupterkenntnis, tröste dich damit.


    Der leser wird absichtlich im halbdunkel gelassen, wer, wieso, warum - man kann nie alles wissen, der leser braucht hier mut zur lücke...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    ...
    und diese taschentücher zu kennen haben Madame Bonacieux und Aramis gemeinsam, und das ist auch D'Artagnans haupterkenntnis, tröste dich damit.


    Der leser wird absichtlich im halbdunkel gelassen, wer, wieso, warum - man kann nie alles wissen, der leser braucht hier mut zur lücke...


    Das mit den Modemarken könnte so stimmen. An einer Stelle wird glaub ich über Athos gesagt, dass er alle wichtigen Adelshäuser des Landes kenne, und dazu gehören sicher auch deren Wappen (er selbst ist ja auch von edlem Geblüt (war für ein Wort!).


    Dass manches offen bleibt, reizt ja gerade zum weiter lesen!

  • Ich bin in diesem Abschnitt erst drauf gestoßen, dass Alexandre Dumas ja gar nicht in der Zeit lebte, über die er hier schrieb, sondern erst sehr viel später. Er weiß also viele Dinge auch nicht aus erster Hand.


    Mich verwirrt der Begriff "Nestelstifte". Was zum Kuckuck soll denn das überhaupt sein? Ich kenne das Schmuckstück aus dem Film als ein Diamantcollier aus dem dann später einfach 2 Steine rausgebrochen wurden, aber unter Nestelstifte kann ich mir jetzt so gar nichts vorstellen. :gruebel Für mich klingt das eher wie Knöpfe an einer Weste oder sowas.
    Dass sie genau dieses Trum weggab, nunja. Ich denke auch, dass es einfach im Sinne einer spannenden Erzählung so war, nicht weil es vernünftig oder wohlüberlegt gewesen wäre. Vielleicht hat Anne auch einfach nach dem nächstbesten Stück gegriffen, das ihr in die Hände gefallen ist.


    Das Motto der Musketiere fällt das erste mal: Einer für alle und alle für einen. Ich bin mir nur nicht so ganz sicher, ist das erst d'Artagnan eingefallen oder war es davor schon so? Was mich ebenfalls wundert ist, dass Athos, der doch eigentlich als der ruhigste und einsichtigste der ganzen Gruppe wirkt ständig betont, er glaube d'Artagnan wäre der "Einsichtsvollste" von ihnen. Er ist clever, das ganz zweifellos, aber einsichtsvoll? Vielleicht hat das Wort damals auch eine etwas andere Bedeutung gehabt.


    Der junge Tor d'Artagnan verliebt sich auf den ersten Blick in die schöne Constanze und bildet sich auch gleich ein, dass er somit bereits die vollen Rechte eines Liebhabers hat, inklusive Eifersuchtseskapaden. *kopfschüttel* Irgendwie kann man ihr nicht vorwerfen, dass sie das später noch ausnutzt. Als Frau musste man damals sehen wo man blieb, und die Zuneigung der Männer war flüchtig.


    Buckingham hat ziemlich Eindruck geschunden, das muss ich schon sagen. Die ganzen Liebesschwüre und wie er sich an jedes Detail ihres Zusammenseins erinnert hat... tjaja, ein romantischer Held. Ich schätze als eingesperrte Königin, umgeben von Menschen von denen man nicht wusste, ob sie einen im nächsten Moment verraten. Kein Leben das ich mir wünschen würde.


    So, jetzt schau ich grad noch den ersten Teil der Verfilmung mit Michael York, und danach les ich weiter. ^^

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Hm, ich erklär nestelstifte (nesteln =schnüre) immer mit den plastikhülsen an schuhbändern aka schnürsenkelhülsen - sind eigentlich einfädelhilfen für die miederschnüre, normalerweise aus bronzeblech, richtig schöne vorn engere röllchen, findet man in jeder renaissance-neuzeitgrabung zusammen mit den haubennadeln. Aber nicht nur am mieder sind die dinger, auch an hosen, männerwämsern, und vor allem man hat damit seine austauschbaren ärmel mit nesteln ans kleid gehängt, und daher kommt die zierform, mit denen kann man nix mehr fädeln, das sind einfach verzierungen für die fransen der Masche, sieht man auch im französischen film so.


    wenn ichs richtig verstanden hab, sind bei Anna im original tatsächlich miederschnür-nesteln abhanden gekommen, was noch eine erotische komponente hat, wenn vom übermieder der ballrobe teile fehlen, ein richtiges geschank a vom gatten, b für den liebhaber - und ganz sicher kann Richelieu als Kardinal und ihr angeblicher bewunderer sie ihr definitiv NICHT schenken, sondern müsste das über den könig tun.

    DC :lesend


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    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Hm, ich erklär nestelstifte (nesteln =schnüre) immer mit den plastikhülsen an schuhbändern aka schnürsenkelhülsen - sind eigentlich einfädelhilfen für die miederschnüre, normalerweise aus bronzeblech, richtig schöne vorn engere röllchen, findet man in jeder renaissance-neuzeitgrabung zusammen mit den haubennadeln. Aber nicht nur am mieder sind die dinger, auch an hosen, männerwämsern, und vor allem man hat damit seine austauschbaren ärmel mit nesteln ans kleid gehängt, und daher kommt die zierform, mit denen kann man nix mehr fädeln, das sind einfach verzierungen für die fransen der Masche, sieht man auch im französischen film so.


    wenn ichs richtig verstanden hab, sind bei Anna im original tatsächlich miederschnür-nesteln abhanden gekommen, was noch eine erotische komponente hat, wenn vom übermieder der ballrobe teile fehlen, ein richtiges geschank a vom gatten, b für den liebhaber - und ganz sicher kann Richelieu als Kardinal und ihr angeblicher bewunderer sie ihr definitiv NICHT schenken, sondern müsste das über den könig tun.


    Bei mir steht ja Diamantnadeln, aber Nestelstifte macht Sinn. Wieder was neues gelernt. MagMa, du machst mich fertig, oder schlauer :kiss

  • Bei mir stand auch Diamantnadeln, ich hab mich schon gefragt wie man die Dinger trägt....Jetzt weiß ichs :-]


    Magna, mich machst du mit deinen Beiträgen um einiges schlauer, danke! :wave

  • Zitat

    Original von nofret78


    Nicht nur dich.... :help


    Mich auch... vor allem, da ich immer längere Lesepausen einlegen muss und mich dann nicht mehr an alles erinnere, das bisher passiert ist. Ich seh schon, dass das so ein Buch ist, das ich irgendwann noch einmal lesen muss. Abbrechen möchte ich es jetzt nämlich auch nicht, weil es mir echt gut gefällt.


    Ansonsten kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen, was Bonacieux Blödheit betrifft. Und auch, dass die Königin ihre Nestelstifte (Vielen Dank für die Erklärung, konnte mir zuerst auch nichts darunter vorstellen.) weiterverschenkt, zeugt nicht gerade von Weitsicht und gutem Geschmack.

  • :gruebel Seltsam, wie sich mit kleidung auch der sprachgebrauch ändert. Früher waren kurzwaren selbstverständlich... meine inzwischen verstorbene 106-jährige tante kannte nestelstiftchen noch aus ihrer eigenen kindheit, sie selber trug in den 20ern keine mehr - und weg waren sie aus der mode und dem sinn, zusammen mit den miedern... (göttinseidank) wer keine mieder mehr trägt (das galt übrigens für männer wie frauen, weil etwa die kk-und anderer armeen- offiziere (übrigens seit dem barock) selber fast alle um den bierbauch und die hüften geschnürt waren, damit sie besser aussehen) braucht keinen kurzwarenhändler für schnüre und bänder - aber es ist auch ein segen, dass man keine ohnmächtigen damen oder duellanten mit bauchwunden mehr aus ihren miedern rausschneiden muss, was den kauf neuer nesteln nötig macht, vor allem braucht es keinen nestelstiftchenmacher mehr, weil man nicht mehr so sparsam ist, und aus einer miederschnur, die abreisst, zwei macht, indem man eine hülse um die enden klemmt...
    es hat alles sein gutes, ich sitz noch im nachthemd herum, und genier mich nicht, den postboten mit meinem EMP-Paket zu empfangen, eine mode, die auch im hochbarock eingeführt wurde: die römische frauentunika, war zum untergewand/nachthemd mutiert, und ab 1640, mit den ersten ausgrabungen und wandmalerei&statuenfunden am golf von neapel und in rom selbst, und der allgemeinen verbreitung des wissens über römische mode begannen reiche damen sich morgens übers nachthemd einfach verzierte decken überzuwerfen, wenn sie im bett oder im ankleidezimmer die ersten morgendlichen besucher empfingen, ganz so wie auf ihren modernen deckenmalereien. Madame von der Pfalz, eschauffierte sich in ihren briefen unheimlich über einige damen bei hof, ich glaub, es waren die italienischen nichten des Marazin, die laut ihr 'im nachthemd' empfingen, bevor sie mit nesteln und mieder anständig und fertig eingepackt waren... sondern wie eine antike göttin halbnackt im bett hof hielten, und so auch männerbesuche und bittsteller empfingen, und sich obendrein noch so malen liessen...


    ich war vor einer stunde nicht bei der morgenmesse, ernsthaft nach katholischem ritus gebetet hab ich das letzte mal vor 24 jahren... und ich häng noch immer im nachthemd rum, und empfange postboten die mir satansiche musik überbringen... wie unsittlich bin ich doch... :grin :chen

    DC :lesend


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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    ...
    ich war vor einer stunde nicht bei der morgenmesse, ernsthaft nach katholischem ritus gebetet hab ich das letzte mal vor 24 jahren... und ich häng noch immer im nachthemd rum, und empfange postboten die mir satansiche musik überbringen... wie unsittlich bin ich doch... :grin :chen


    Pfui, Mylady :nono :grin

  • Und weil cih solang getrödelt hab beim posten und mails lesen, hab ich jetzt den Eismann auch noch im negligé empfangen, aber jetzt gehts gleich ab in die wanne, mit athos aramis und co, bevor sie über...


    moment mal, es plätschert ja schon...


    neein :yikes nicht schon wieder!!!


    jetzt kann ich auch noch badezimmerboden wischen :bonk

    DC :lesend


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  • Wer Athos, Aramis und Co mit in die Wann nimmt, muss mit erhöhter Wasserverdrängung rechnen...da plantscht schon mal 'was daneben :grin


    MagMa, ich sage nur: Lotterleben :wow

  • @Magna
    Madam, ich pün entsetzt! :konfus


    Och, also mit Athos und Aramis würd ich denk ich schon in die Wanne steigen, wobei... nachdem ich jetzt diesen katholischen Disput von Aramis gelesen hab (sprich, spätestens mogen schreib ich zum nächsten Abschnitt)... neee, doch lieber nur Athos. :lache

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  • Clare : vielen Dank für die tolle Zusammenfassung des Inhaltes zu jedem Abschnitt.:)


    Je länger ich lese um so besser gefällt mir das Buch, und vor allem der humorvolle Schreibstil von Dumas. Ich muss beim Lesen immer wieder breit grinsen, weil er so ironische Bemerkungen von sich gibt.


    Ich habe jetzt erst mal etwas ausführlicher über Anna von Österreich im Internet recherchiert. Ich muss gestehen, ich wusste bisher gar nichts über sie. Aber was ich so gelesen habe, ist ja echt ganz interessant. Und sie tut mir auch irgendwie leid, weil sie so ganz alleine am Hofe ist und niemanden hat, dem sie vertrauen kann. Und ihr Ehemann, der König scheint ihr ja auch gar nicht über den Weg zu trauen. Ich finde den König überhaupt etwas komisch. Er wirkt auf mich so unsicher,, als ob er keine eigene Meinung hätte und er verlässt sich komplett auf den Kardinal und was der ihm so einredet. Auf jeden Fall kommt mir da die Königin sehr einsam und alleine vor.

  • Und das war sie bestimmt: sehr allein. Diese jungen Adligen Frauen wurden meist als Kinder oder halbe Kinder versprochen oder verheiratet, wie es für die Geschicke des Landes günstig war. So gingen sie in die Fremde und waren fremd, verheiratet mit einem Fremden...

    Man mag es sich gar nicht vorstellen!


    Rouge

    Die Inhaltszusammenfassungen hab ich damals auch geschrieben, um für alle und mich zusammenzubringen, worum es inhaltlich ging. Und weil es gerade bei diesem Roman Spaß gemacht hat:)

  • Ich hatte nun mit den Muskeltierchen seit über 30 Jahren nicht mehr viel zu tun, aus der Erinnerung waren sie aber nicht ganz verschwunden. In Kindertagen habe ich diese Filme geguckt und wusste gar nicht, dass es dazu auch ein Buch gibt und habe die Filme ungefähr so ähnlich wie die Winnetoufilme als reine Fiktion verstanden.


    Mich überraschte beim Lesen des Buches, aber auch dieses Threads vor allem, dass es auch zum Zeitpunkt des Entstehens bereits ein historischer Roman war und dass die Personen eine gute Mischung aus real existierten Menschen und fiktionalen Figuren sind. Es macht Spaß, in diese alte Zeit abzutauchen. Mich wundert, dass es im Alltag und im Umgang sogar sehr ähnlich wie heute zugeht. Ich bin aber froh, dass wir heutzutage nicht mehr so einen sperrigen Degen mit uns herumtragen müssen. :grin