'Die drei Musketiere' - Kapitel 47 - 57

  • Abschnitt 6 Kapitel 47-57


    Dieser Abschnitt ist fast ausschließlich Mylady gewidmet, einer durchaus interessanten Person, wunderschön anzuschauen und lieblich wie ein Frühlingsmorgen, aber innerlich verdorben und bösartig, immer in Intrigen verwickelt und mit verzwickten Intrigen beschäftigt – ich finde, sie würzt diesen Roman ungemein!


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    Mylady de Winter befindet sich auf der Überfahrt nach England, wo sie Buckingham ermorden soll. Sie wird aber bei ihrer Ankunft, mit aller Höflichkeit, aber sehr bestimmt, in ein weit entferntes Schloss gebracht, wo sie ihr Schwager, Lord Winter, erwartet und sie gefangen halten wird, bis sie in die Kolonien verschickt werden soll. Alle ihre Versuche, sich durch Klugheit oder weibliche Reize zu befreien schlagen fehl, bis sie die Schwachstelle ihres Bewachers, des religiösen Eiferers Felton, entdeckt – seinen Glauben und seinen Hass auf Buckingham. Mittels lieblichem Gesang religiöser Lieder, frommer Augenaufschläge, schamvoller Ohnmachtsanfälle und schlussendlich einer fantasievollen Geschichte, wie sie zu der Lilie auf ihrer Schulter kam (...das war der Herzog von Buckingham, der sie entehrte und sie damit zum Schweigen brachte...so viel Phantasie...) bringt sie Felton so weit, dass er ihr zur Flucht verhilft (ein Schiff bringt sie nach Frankreich) und sie rächt...
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    Felton tat mir immer irgendwie Leid - er ist so naiv, beeinflussbar, obwohl er doch von seinem Herrn und Freund Lord Winter mehrfach gewarnt wird, dass seine Gefangene alle Tricks kennt und geschickt zu manipulieren weiß. Clevere Frau, voller spontaner Eingebungen und wohl eine begnadete Schauspielerin. Daran, dass sie auch noch engelsgleich singen kann, konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich entdecke immer noch neue Details, Herr Dumas :anbet

  • felton tut mir leid - und doch wieder nicht.
    so ist das leben nun mal, wenn auch hier natürlich im extrem, was auch auf die zeit, in der die geschichte spielt, zurückzuführen ist.
    wenn man warnungen ignoriert, kann das gut gehen, oder eben nicht. und dann muss man mit den konsequenzen leben - oder auch nicht.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Felton ist erst so standhaft und so angewidert von Mylady, dass es mir immer unbegreiflich ist, wie man sich so einwickeln lassen kann. Das ganze recht beeindruckende Theater von Madame ist bei alles Raffinesse so vorhersehbar, dass mir schleierhaft ist, wie ein Mann so etwas glauben kann. Andere Zeiten? :gruebel

  • vielleicht. vielleicht aber auch (unbewusst) doch die hormone, einfach eine unterschwellige bereitschaft, doch etwas gutes, eine annäherung ermöglichendes in dieser schönheit zu sehen.
    außerdem MUSS die geschichte ja irgendwie weitergehen :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich erinnere mich an eine Verfilmung mit einer entzückenden, die Augen niederschlagenden Mylady in einem Kleid, bei dem ihr fast etwas aus dem Dekolleté fiel. So kann ich sie mir vorstellen. Das war mit Sicherheit zu viel für den armen, ritterlichen Felton.

  • Diesen Teil finde ich etwas langatmig, zuviel von Mylady, obwohl es schon faszinierend ist, wie sie Felton um den Finger wickelt, obwohl dieser mehrfach von de Winter gewarnt wurde, glaubt er am Ende Mylady, die er erst seit ein paar Tagen kennt mehr, als seinem langjährigen Gönner :rolleyes


    Zitat

    vielleicht. vielleicht aber auch (unbewusst) doch die hormone, einfach eine unterschwellige bereitschaft, doch etwas gutes, eine annäherung ermöglichendes in dieser schönheit zu sehen.


    Das wäre dann mal wieder typisch Mann :lache

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Diesen Teil finde ich etwas langatmig, zuviel von Mylady, obwohl es schon faszinierend ist, wie sie Felton um den Finger wickelt, obwohl dieser mehrfach von de Winter gewarnt wurde, glaubt er am Ende Mylady, die er erst seit ein paar Tagen kennt mehr, als seinem langjährigen Gönner :rolleyes
    ...


    Allerdings muss man Felton zu Gute halten, dass er den Reizen von Mylady erst erliegt, nachdem sie seine Religiosität anspricht, ihn genau da trifft , wo er verletzbar ist - in seinem Gerechtigkeitssinn, seinem Buckingham-Hass und seinem religiösen Eifer. Erst dann ergibt er sich auch den Reizen der Frau.
    Als sie z.B. dieses Lied singt, wäre die Wirkung auf ihn vielleicht nicht so stark gewesen, wenn sie ein Lied über einen Brunnen vor dem Tor oder das Feinsliebchen gesungen hätte.

  • "Mord und Brand!" würden die Musketiere oder d'Artagnan jetzt sagen, denn es ist unglaublich, wie sich der arme Felton von Mylady einlullen lässt. :yikes
    Man hat fast den Eindruck, er hat das Denken eingestellt :pille, aber da ist er in Gegenwart dieser Frau wohl nicht der Erste. Auch d'Artagnan hatte ja schon seine Probleme, seinen Verstand zu behalten, als er mit ihr zu tun hatte. :rolleyes Wie das wohl ausgehen wird, da bin ich sehr gespannt. :gruebel
    Diese Frau "salmt" ja das Blaue vom Himmel, um die Leute einzuwickeln. Ihre Story, die sie Felton aufgetischt hat, war schon sehr phantastisch, aber wie man sieht, doch sehr wirkungsvoll. Lord Winter hätte den jungen Mann nicht mit einer derartigen Aufgabe betrauen sollen :nono

  • Zitat

    Original von Clare




    Allerdings muss man Felton zu Gute halten, dass er den Reizen von Mylady erst erliegt, nachdem sie seine Religiosität anspricht, ihn genau da trifft , wo er verletzbar ist - in seinem Gerechtigkeitssinn, seinem Buckingham-Hass und seinem religiösen Eifer. Erst dann ergibt er sich auch den Reizen der Frau.
    Als sie z.B. dieses Lied singt, wäre die Wirkung auf ihn vielleicht nicht so stark gewesen, wenn sie ein Lied über einen Brunnen vor dem Tor oder das Feinsliebchen gesungen hätte.


    Der arme Mann - er hat einfach keine Chance gegen Mylady! Und wird von ihr auch noch als Attentäter mißbraucht! Und Mylady segelt in den Sonnenuntergang! :rolleyes

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Mylady hat wirklich perfekt die schwache Stelle von Felton erkannt und ausgenutzt. Der arme Kerl, egal wie naiv er sich verhält :rolleyes, kann einem richtig leid tun ;-(


    Was haben wir alle ein mitleidiges Herz ;-(
    Eigentlich ist er selber schuld! Die Frau ist eine Meisterin der Verstellung, aber darauf eingegangen und in allem ihr gefolgt ist er ganz allein! So!

  • Zitat

    Original von Clare


    Was haben wir alle ein mitleidiges Herz ;-(
    Eigentlich ist er selber schuld! Die Frau ist eine Meisterin der Verstellung, aber darauf eingegangen und in allem ihr gefolgt ist er ganz allein! So!


    Und er würde doch von Lord Winter so oft gewarnt! :rolleyes

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Diesen Teil finde ich etwas langatmig, zuviel von Mylady, obwohl es schon faszinierend ist, wie sie Felton um den Finger wickelt,


    Mir hat dieser Teil genau deswegen sehr gut gefallen. :-]
    Intrigen, Lügen, Verstrickungen...so gefällt mir das. Mylady ist ja ein schönes Miststück, aber ich kann das schon verstehen, dass Felton schwach wird. Wenn sie ja so hübsch ist und ihn dann noch so anfleht und rumheult...naja, da wird er halt schwach, trotz jeglichen Warnungen.


    Ich frage mich nur, ob er wirklich glaubt, sie würde es ihm danken und auf ihn warten. Kann ich mir nicht vorstellen. Die segelt ihm doch sicher davon. :lache

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    ...
    Intrigen, Lügen, Verstrickungen...so gefällt mir das. Mylady ist ja ein schönes Miststück, aber ich kann das schon verstehen, dass Felton schwach wird. Wenn sie ja so hübsch ist und ihn dann noch so anfleht und rumheult...naja, da wird er halt schwach, trotz jeglichen Warnungen.


    Ich frage mich nur, ob er wirklich glaubt, sie würde es ihm danken und auf ihn warten. Kann ich mir nicht vorstellen. Die segelt ihm doch sicher davon. :lache


    Ich denke, dass er ihr wirklich geglaubt hat und dass er auch bis zum Schluss dachte, dass sie zusammen fliehen würden. Für ihn war Myladys Weiterreise ohne ihn immer die Notlösung.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Dieser Abschnitt hat mir sehr gut gefallen, weil er einen wunderbaren Blick auf Myladys Charakter bot. Mit allen Wassern gewaschen das Weib! :grin


    Wer so eine Romanfigur hat, braucht keine Sorge zu haben, dass Langeweile aufkommt. Mylady bereichert die Geschichte ungemein!