'Die drei Musketiere' - Kapitel 58 - Ende

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Ich schreib den Teil mal raus, S. 692 in der Aufbau-Auflage:
    "Eine der besten Episode ist die Erzählung Mousquetons von dem merkwürdigen Gewerbe seines Vaters während der Religionskriege, in deren lapidarer Kürze Dumas' ganze Begabung deutlich wird.


    Frag mich, welche Szene gemeint ist.


    Ich habe es!!!
    Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte.
    Man findet diese kurze Erzählung Mousquetons im Kapitel "Porthos", durchgezählt Kapitel 24. Es sit das Kapitel, in dem d'Artagnan den verletzten Porthos aufsucht, den er auf dem Weg nach London zurücklassen musste. (Wenn du auch die verlinkte Ausgabe hast, Gummibärchen, dann auf Seite 279)


    Mousqueton berichtet da, dass sein Vater gewildert hat, woher des Dieners Geschick beim Beschaffen von Nahrung herrührte und außerdem einem einträglichen Gewerbe nachging. Dann beschreibt er, wie der alte Herr während der Hugenottenkriege seine Religionszugehörigkeit wechselte wie die Hemden, um abwechselnd Katholiken oder Hugenotten auszurauben, was ihm schließlich den Tod am Strick einbrachte, als er an die Falschen geriet.

  • Was für ein Buch! Dunkel war die Erinnerung noch da, dass Mylady hingerichtet wurde, aber den Tod von Constance hatte ich irgendwie verdrängt... Alles in allem bin ich so froh es gelesen zu haben, ich wurde von A. Dumas hervorragend unterhalten!

  • Zitat

    Original von Clare


    Ich habe es!!!
    Wusste ich doch, dass ich es irgendwo gelesen hatte.
    Man findet diese kurze Erzählung Mousquetons im Kapitel "Porthos", durchgezählt Kapitel 24. Es sit das Kapitel, in dem d'Artagnan den verletzten Porthos aufsucht, den er auf dem Weg nach London zurücklassen musste. (Wenn du auch die verlinkte Ausgabe hast, Gummibärchen, dann auf Seite 279)


    Mousqueton berichtet da, dass sein Vater gewildert hat, woher des Dieners Geschick beim Beschaffen von Nahrung herrührte und außerdem einem einträglichen Gewerbe nachging. Dann beschreibt er, wie der alte Herr während der Hugenottenkriege seine Religionszugehörigkeit wechselte wie die Hemden, um abwechselnd Katholiken oder Hugenotten auszurauben, was ihm schließlich den Tod am Strick einbrachte, als er an die Falschen geriet.


    Ja, die stelle finde ich auch köstlich, das sind meister-dialoge: ich hab ihn diesmal auch zum ersten mal gelesen, den dialog, also war er in der alten version, die ich hatte, ebenfalls rausgekürzt, genauso wie die politischen betrachtungen des kardinals, Porthos und sein geldschrank, und das adieu, das er der anwaltsgattin in ihrem schlafzimmer gab - ich hatte eine version, die mich glauben liess, Porthos hätte tatsächlich eine Herzogin!
    Diese stellen sind sooo schräg, dass ich sie mir schon als kind gemerkt hätte, weil ich immer von gerade solchen allgemeinmenschlichen und politischen betrachtungen fasziniert war. Da hätt ich bei hundertmal lesen sicher nie drüber gelesen...


    Und nö, den Grafen von Monte Christo mochte ich seltsamerweise nicht so, hängt vielleicht damit zusammen, dass ich ihn erst viel später, als ich schon Musketierentwöhnt war, gelesen hab, und da war irgendwo der Dumas-zauber weg, ich hab mir immer gedacht: was ist der depperte depp so hinter den alten geschichten her? Er ist reich, und kann die ganze welt bereisen, und was tut er? Er sucht die leute, die ihn indirekt reich gemacht haben, um sich an ihnen zu rächen. Der mann hat sie ja nicht alle :pille aber ich hab ihn danach auch nie mehr gelesen, den grafen, und da es gut 25 jahre aus ist, kann ich nichts genaueres sagen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Heute morgen hab ich Madame Bonacieux noch quietschlebendig im Kloster zurücklassen müssen, während ihre retter um die ecke ritten, weil der nachtschlaf, der mir angesichts eines grell silbrigen mondes nach einem powernap nach 1 h schon um 2 wieder entflohen war, meinte, er will doch noch zwischen 5 und 9 stattfinden...


    Ich schätz, ich werd wegen dem biest milady den ganzen tag groggy sein...
    die letzten 5 kapitel inclusive epilog krieg ich vielleicht im Bus zu lesen... heute gibt muttern ein großes abendessen und ich muss helfen... nachmitagsschlaf ade... :rolleyes
    Ich hoff, die gäste bleiben nicht bis 1h früh hängen, dazu hab ich keine kraft mehr...
    was man nicht alles für eine künstlerin der verführung macht...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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  • Ja, furchtbar...



    Was wollt ich vermelden: Ach ja:


    Constance ist beseitigt,
    Milady is beseitigt,
    D'Artagnan ist - aus Richelieus warte gezähmt,
    Bonacieux ist in einem schloss (vermutlich dessen keller) auf staatskosten untergebracht...


    gschicht ist aus... und i bin ganz fertig...



    Was ist mir aufgefallen:
    Am anfang haben wir den 'Roman de la Rose' angeführt, am schluss spielt man hier mit dem symbol der lilie: im gewissen sinn ist das buch der Roman der Lilie -
    Der Henker ist aus Lille, der fluss heisst Lys, die dame darüber wie über den Styx geschickt wird, hat ein Lilie auf der schulter...


    Auch die nacht der hinrichtung hat alle register eines gothic-romans gezogen...
    nein, hat was, das buch... hat wirklich was...

    DC :lesend


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  • Rechtzeitig im alten Jahr habe ich das Buch gestern noch beendet. :-]


    Felton ist so von Mylady manipuliert, dass er losgeht und Buckingham ermordet und nicht mal die Gnade lässt man ihm, in gutem Glauben zu bleiben, denn als er Myladys vorzeitig davoneilendes Schiff sieht, dämmert ihm, was man ihm schon die ganze Zeit gesagt hat: Sie ist eine Verführerin und eine Mörderin. Lord Winter kommt eine Minute zu spät (Drama Baby!) und kann nichts mehr für seinen unglücklichen Felton tun.
    Dieses Attentat ist ja historisch belegt, genial wie Dumas das in seine Geschichte mit Mylady eingewebt hat, bzw. wie er Mylady in die Historie eingeflickt hat. :lache


    Im Kloster trifft Mylady auf Constance und erkennt sehr schnell, welch großartige Gelegenheit sich ihr dort bietet. Sie plant alles minutiös und dann... tja, so leid es mir tut das zu sagen, dieses schwache Weib Constance ist an ihrem Schicksal ja selber schuld. Hätte sie etwas mehr Courage gehabt, dann hätte sie gemeinsam mit Mylady flüchten können, denn diese war ja (vorerst) gar nicht an ihrem Tod interessiert! Aber nein, starr vor Schreck kann das Weibchen nicht mehr laufen und so bleibt Mylady, als letzte Rachemöglichkeit, nur noch Constance zu vergiften. Immerhin kann sie noch ein paar Worte mit D'Artagnan wechseln bevor sie stirbt.
    Dass es ihn so sehr trifft liegt wohl an der Art von Liebe die er für sie empfindet. Bis dato ja noch eine sehr reine, unschuldige Form, ähnlich der hohen Minne, die im Mittelalter das Ideal der Ritter war. Dass er dazwischen Mylady und Ketty flachgelegt hat, ach Gott, was heisst das schon. :grin Er hat ja auch seeehr schnell gemerkt, wie tödlich eine solche Leidenschaft sich wenden kann.


    Sehr erfreut war ich, als man durch den Henker mal tatsächlich die Hintergründe von Myladys Werdegang erfuhr, das hatte mich ja schon die ganze Zeit interessiert. Die Szene als sie abgeurteilt und schließlich gerichtet wurde, war schon irgendwie unheimlich. Bezeichnend fand ich auch die Bemerkung (ich weiß nicht mehr genau, welcher der Herren sie äußerste), dass Mylady nicht ein Wort über ihr Kind sagte im Angesicht des Todes.
    Seit ich die DVD meiner Lieblingsfilmfassungen besitze weiß ich, dass diese Hinrichtung auch Teil der Verfilmung ist, im Deutschen aber geschnitten wurden (vertrug sich wohl nicht so mit der Vorstellung von den "lustigen" Halunken, dass diese eine Frau zum Tode verurteilen). Die Beziehung zu Rochefort ist für D'Artagnan auch eine völlig andere. Zum Schluss hin sind die beiden im Buch ja regelrechte Freunde, im Film tötet der Gute den "Bösen". Generell finde ich auch, dass der Kardinal im Buch um einiges Besser wegkommt als in allen Verfilmungen die ich kenne. Ja, er ist ein politischer Ränkeschmied, aber das waren alle großen Herrscher zu ihrer Zeit. Er war durchaus auch in der Lage Größe bei einem Feind anzuerkennen und versuchte, sich diese zunutze zu machen. Eine wirklich interessante Figur!


    Jetzt wo ich weiß, dass es tatsächlich Fortsetzungen gibt, werde ich diese sicher auch irgendwann einmal lesen, aber das kann noch etwas dauern. Ich werde dann aber bestimmt auch in die Leseabschnitte eurer Leserunden reinschauen. :wave

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    ...
    Dass es ihn so sehr trifft liegt wohl an der Art von Liebe die er für sie empfindet. Bis dato ja noch eine sehr reine, unschuldige Form, ähnlich der hohen Minne, die im Mittelalter das Ideal der Ritter war. Dass er dazwischen Mylady und Ketty flachgelegt hat, ach Gott, was heisst das schon. :grin Er hat ja auch seeehr schnell gemerkt, wie tödlich eine solche Leidenschaft sich wenden kann.


    Ja, Leidenschaft an allen Ecken und Enden, aber nur eine Liebe...
    Im 2. Buch (20 Jahre danach) erfahren wir dann, dass D'Artagnan Constance immer noch nicht vergessen hat. Es war also für ihn schon etwas Besonderes!


    Zitat

    ... Die Beziehung zu Rochefort ist für D'Artagnan auch eine völlig andere. Zum Schluss hin sind die beiden im Buch ja regelrechte Freunde...


    Das hat mich immer irgendwie gestört, zeugt aber natürlich von Edelmut ( :rolleyes), dass neidlos und nicht nachtragend der Mut und so weiter des Gegners anerkannt werden...


    Zitat

    Jetzt wo ich weiß, dass es tatsächlich Fortsetzungen gibt, werde ich diese sicher auch irgendwann einmal lesen, aber das kann noch etwas dauern. Ich werde dann aber bestimmt auch in die Leseabschnitte eurer Leserunden reinschauen. :wave


    Du bist uns herzlich willkommen :wave

  • She did it!!!
    Ich hab ja meine 20jahre später ausgabe hoffnungslos verlegt, nichteinmal meine alte regalliste gibt mir irgendeinen tipp, aber da ich bei den beiden letztjährigen sachbüchern noch nicht die hälfte erreicht hab, tja... hab ich noch laaang zeit zum suchen. *seufz*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Clare


    Deine Zusammenfassung trifft es genau.


    Es war für mich schwerer in dieser LR etwas zu schreiben, weil eigentlich von euch vor einigen Jahren schon alles gesagt bzw. diskutiert wurde.


    Nur eines - Mylady da hätt ich ein paar Mal :schlaeger und die Männer fallen auf sie rein, naja



    Ich hatte mich im allerersten Abschnitt mit dem Buch schwer getan. Nach dem Grafen fand ich den Schreibstil hier nicht so flüssig zu lesen, vielleicht liegt es auch an der Übersetzung, ich weiß es nicht. Aber dann als es im 2. Abschnitt losging, dann war es das Buch, das ich erwartet hatte. Toll geschrieben, teils kamen Erinnerungen vom Film wieder hoch und Dumas` Einlagen haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht.


    Für mich ein tolles Buch, allerdings rangiert der Graf trotzdem auf Platz 1 :)

  • Nur eines - Mylady da hätt ich ein paar Mal :schlaeger und die Männer fallen auf sie rein, naja

    Sie ist abgrundtief böse, aber sie hat auch viel Schlimmes erlebt, und wer weiß schon, wie man dann wird, was das mit einem macht...

    Ich finde und fand sie auch vor Jahren trotz allem immer auch beeindruckend. Eine starke Frau, böse, ja, aber durchsetzungsfähig, klug, intrigant mitten in den Ränken einer Männerwelt.


    "Die drei Musketiere" ist ganz anders geschrieben als zum Beispiel der "Graf", da gebe ich dir Recht, humorvoller, voller feinsinniger Situationskomik.

  • Gestern habe ich nun endlich die letzte Seite inklusive Nachwort der Musketiere gelesen. Mir gefiel das Buch eigentlich recht gut. Die Handlung war natürlich recht konstruiert, aber das Eintauchen in das 17. Jahrhundert haben mir gut gefallen und die vielen Anspielungen auf reale historische Ereignisse.


    Im Nachwort lese ich heraus, dass Dumas - der für uns heute ein Klassiker ist - zu Lebzeiten nicht mehr war als heute ein beliebiger Produzent von Krimis und Thrillern. Er produzierte Dutzendware mittels Schreibbüro und Ideengebern und streckte seine Geschichten absichtlich in die Länge, um mehr Serienteile verkaufen zu können. Für uns ist heute Dumas Sprache sehr kunstvoll, vielleicht sollte man dann die Leistung von Konsalik, Fitzek, Bohlen und ähnlichen auch erst in 200 Jahren beurteilen. :grin


    Die Fortsetzung "20 Jahre später" möchte ich auch lesen.