Rain Song - Antje Babendererde

  • Hier noch ein wunderschönes Buch von Antje Babendererde:


    Inhalt:


    Der Sturz von den Klippen am Cap Flattery hätte leicht tödlich ausgehen können. Doch Hanna überlebt - dank des Makah Indianers Greg. Hat der Vorfall etwas mit Hannas verzweifelter Suche nach ihrer großen Liebe Jim zu tun, der hier vor fünf Jahren spurlos verschwand? Gemeinsam mit Greg macht Hanna sich daran, den Dingen auf den Grund zu gehen. Doch während sie Greg immer näherkommt, entdeckt sie Stück für Stück Jims wahre Identität.

  • Zitat

    Original von büchergirl90
    Hier noch ein wunderschönes Buch von Antje Babendererde:


    Inhalt:


    Der Sturz von den Klippen am Cap Flattery hätte leicht tödlich ausgehen können. Doch Hanna überlebt - dank des Makah Indianers Greg. Hat der Vorfall etwas mit Hannas verzweifelter Suche nach ihrer großen Liebe Jim zu tun, der hier vor fünf Jahren spurlos verschwand? Gemeinsam mit Greg macht Hanna sich daran, den Dingen auf den Grund zu gehen. Doch während sie Greg immer näherkommt, entdeckt sie Stück für Stück Jims wahre Identität.


    Und wie ist deine Meinung zu diesem Buch? Vielleicht kannst du deine Bemerkung "ein wunderschönes Buch" noch etwas ausführlicher darstellen. Schon mal herzlichen Dank dafür. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Kurzbeschreibung:
    Fünf Jahre ist es her, dass der Makah- Indianer Jim Kachook sein Reservat auf der Olympic- Halbinsel verlassen und mit Hanna Schill nach Deutschland gegangen ist. Ein halbes Jahr später wollte er zurückkehren, um für Hanna und sich ein Leben in seiner Heimat aufzubauen. Seitdem ist er verschwunden, und weder Hanna noch Jims Familie haben jemals wieder etwas von ihm gehört. Nun macht sich die junge Deutsche auf die Suche nach ihrem Geliebten – und nach Antworten. Dabei lernt sie den Indianer Greg Ahousat kennen, Jims Ziehbruder, der sie bei der Suche nach dem verschwundenen Mann unterstützt. Doch die Suche gestaltet sich alles andere als leicht, zu tief sind die Wunden, die Jims Weggang bei den anderen Indianern hinterlassen hat, und plötzlich muss Hanna um ihr Leben fürchten.


    Meine Meinung:
    Bereits 1999 veröffentlichte Antje Babendererde ihr Buch „Rain Song“, damals jedoch unter dem Namen „Der Pfahlschnitzer“. Nun erschien die völlig überarbeitete Fassung.


    Die Autorin nimmt den Leser mit auf die Reise nach Nordamerika, auf die Olympic- Halbinsel im Nordwesten des Staates Washington. Dort leben heute noch wenige Indianerstämme wie die Makah, die Quileute oder auch die Quinault in Reservaten und versuchen, ihre alten Traditionen mit dem modernen Leben zu vereinbaren. Mit diesem Spagat zwischen Tradition und Fortschritt beschäftigt sich „Rain Song“. Informativ und anschaulich, aber keineswegs kitschig schildert Antje Babendererde die Geschichte einer Deutschen, die sich in Nordamerika auf die Suche nach ihrem verschollenen Geliebten macht. Man merkt schnell, dass sie ausgiebig recherchiert und sich intensiv mit dem Leben und den Traditionen der Indianer auseinandergesetzt hat. Die Geschichte hat Hand und Fuß ohne sich der typischen Klischees zu bedienen.


    Der Schreibstil der Autorin ist schnörkellos, ohne blumige Umschreibungen, dafür aber herrlich detailreich und anschaulich. Man versinkt in der Geschichte und sieht die Bilder vor seinem inneren Auge vor sich – das abgelegene Strandhaus von Gertrude Allabush, Matthew Ahousats Holzwerkstatt oder den Strand des Pazifiks. Man schmeckt förmlich das Salz auf der Zunge und riecht das Meer, den Tang und den Fisch. Selten bin ich so tief in einer Geschichte versunken wie in dieser.


    Die Protagonisten Hanna, Greg und Jim sind, im Gegensatz zu den Hauptfiguren in Antje Babendererdes anderen Büchern, bereits erwachsen, was es mir sehr leicht machte, mich mit ihnen zu identifizieren und ihr Handeln nachzuvollziehen. Besonders in Hanna konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Sie war mir fast vom ersten Augenblick an sympathisch, ebenso wie Greg Ahousat. Aus Jim wurde ich leider die ganze Geschichte lang nicht wirklich schlau, was wohl von der Autorin durchaus so beabsichtigt war. Ich hätte jedoch gerne noch mehr über ihn, sein Leben und seine Beziehung zu Hanna erfahren. Diese Aspekte kamen für meinen Geschmack ein klein wenig zu kurz, da ja die Liebesgeschichte zwischen Hanna und Greg in den Vordergrund rückt.


    „Rain Song“ war das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, aber ganz sicher nicht das Letzte! Ihre Art zu schreiben, den Leser in den Bann zu ziehen und die Geschichte miterleben zu lassen hat mich überzeugt und begeistert. Großartig!

  • Hanna, eine Deutsche und Jim, der Indianer. Sie wollten heiraten, doch plötzlich war Jim verschwunden. Kein Lebenszeichen mehr, nichts. Hanna macht sich auf die Suche, sie will Gewissheit.


    Dramatisch beginnt der Roman mit einer lebensgefährlichen Situation für Hanna. Der Indianer Greg Ahousat rettet ihr das Leben. Er beschließt, Hanna bei ihrer Suche zu helfen.


    Sie lernen sich kennen, finden Gefallen aneinander. Doch zwischen ihnen steht Jim. Was wird passieren, wenn sie ihn finden?


    Die Autorin schenkt dem Leser eine ungekünstelte, gefühlvolle Liebesgeschichte und gleichzeitig eine spannende Suche nach Jim und der Vergangenheit. Eingewoben in das Leben und Wirken der heutigen Indianer, verbunden mit Identitätsfragen, schafft es die Autorin gleichzeitig zu informieren und zu unterhalten, ohne moralisierend aufzutreten.


    Die Beschreibung des Schauplatzes (Neah Bay im Nordwesten der USA) ist sehr ansprechend, weckt Interesse und vermittelt den Eindruck rauer Schönheit.


    Die Autorin wählte die personale Erzählperspektive, lässt verschiedene Protagonisten aus deren Sicht berichten.


    Hinweis: Auch wenn das Buch im Arena-Verlag erschienen ist und der Großteil von Babendererdes Büchern jugendliche Protagonisten hat: "Rain Song" ist kein Jugendbuch. Die Protagonisten sind erwachsen. Eine jugendliche Liebesgeschichte kommt lediglich in einem Seitenstrang vor.


    Mein Fazit: Wunderbar erzählt, erstklassige Unterhaltung, sympathische Protagonisten, spannender, logischer Plot, Gefühl ohne Kitsch, insgesamt eine sehr ausgeglichene Komposition.


    10 von 10 Eulenpunkten