Nichtvordemkind! - András Nyerges

  • 208 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Die bewegende Geschichte einer Kindheit in Zeiten von Krieg und Zusammenbruch


    Budapest, 1944: Der vierjährige András lebt mit seinen Eltern und der bigotten katholischen Großmutter Irén in einer ärmlichen Mietwohnung. Seine jüdischen Großeltern mütterlicherseits wohnen auf der anderen Seite der Donau im vornehmen Buda. Als sie eines Tages spurlos verschwinden, bricht für den kleinen Jungen eine Welt zusammen. András Nyerges’ Erinnerungen aus der Sicht eines kleinen Jungen bezeugen eindrucksvoll, mit wie viel Furcht, aber zugleich auch ungebrochener Neugier und Hoffnung Kinder den Krieg erleben.



    Über den Autor


    András Nyerges, geboren 1940, lebt als Journalist und freier Schriftsteller in Budapest. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst beim Rundfunk, danach von 1979 bis 1988 als Lektor, ab 1989 bei einer Tageszeitung. Sein Buch "Nichtvordemkind!" wurde in Ungarn als wichtiger Beitrag zur Erinnerungsliteratur über den Zweiten Weltkrieg zum gefeierten Bestseller.



    Meine Meinung


    Ein vierjähriger Junge erzählt von seinen Erlebnissen während des 2. Weltkriegs in Budapest. Er wohnt gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Großmutter in einer kleinen Wohnung. Die Großmutter tyrannisiert die ganze Familie und so sind die Lichtblicke im Leben des kleinen Jungen die Besuche bei den anderen Großeltern, bei den Eltern seiner Mutter.


    Die Erzählung aus Sicht eines Vierjährigen ist eigenwillig. Immer wieder ist es amüsant, wie der Junge versucht, die Welt der Erwachsenen zu verstehen und dabei seine ganz eigenen Schlüsse zieht. Durch diese Kindersicht gewinnen oft auch Nebensächlichkeiten an Bedeutung und das eigentliche Geschehen um die Verhaftung der jüdischen Großeltern und das sonstige Kriegsgeschehen treten in den Hintergrund. Ebenso werden Eltern und Großeltern etwas verklärt und einseitig dargestellt.


    Einige Abschnitte werden aus der Sicht der mittlerweile erwachsenen Jungen erzählt, bzw. aufgeklärt. So erfährt man doch noch einige zusätzliche Informationen.


    Die Idee aus der Sicht eines Kindes zu schreiben gefällt mir gut, besonders weil es dem Thema Judenverfolgung ein wenig die Schwere nimmt. Und trotzdem lassen einen die Schicksale der Personen nicht so schnell los.
    Auf die Dauer fand ich die Kindersicht aber ein wenig anstrengend und ich hätte gern noch mehr über die Erwachsenen erfahren.