'Exodus' - 4. Buch

  • Ich werde einen Teufel tun, mir irgendetwas zu verkneifen. Auch als Deutscher nicht.


    Ich sage meine Meinung, die auf Erfahrung beruht. Mehr nicht.


    Ich kann es nicht leiden, wenn Fanatiker immer eine Mission "impossible" im Schlepptau haben.


    Dazu habe ich mir ein altes (handschriftliches ) Interview herausgesucht, das ich 1988 mit Teddy Kollek gemacht habe. (Zionist, gebürtig in der Donaumonarchie und langjähriger Bürgermeister von Jerusalem)


    Ich zitiere wörtlich: Teddy, Sie waren ein guter Freund von Ben Gurion. Was hat er richtig und falsch gemacht, dass die Situation so ist, wie sie heute ist?


    Teddy: falsch war, dass er die Fundamentalisten unter uns unterschätzt hat. Heute sind sie noch rechter, als die Nazis und verhalten sich als Kriegstreiber wie Hitler. Leider ist die Regierung auf sie im Parlament angewiesen. Nur diese Pest verschanzt sich hinter der Thora und verweigert jede Einberufung. Sie sprechen nicht Hebräisch, zahlen keine Steuern, leben in ihren Ghettos,bestimmen aber maßgeblich den Friedensprozess mit den Arabern....der so nicht in Gange kommen wird
    Diesen Abschaum müssen wir klein kriegen...



    Mehr sage ich zu dem Thema nicht mehr..


    euer hef

  • Mehr musst du zu diesem Thema auch nicht sagen. Und hättest du deine Äußerung direkt auf die fanatischen Teile der Ultraorthodoxen eingeschränkt, hätte ich vielleicht kurz geschluckt, dir aber trotzdem zustimmen können. Diese 'men in black' sorgen immer wieder für heftige Auseinandersetzungen auf allen Ebenen, und sie haben auch in meinen Augen viel zu viel Einfluß.


    Aber aus einzelnen Gruppen auf die gesamte Bevölkerung zu schließen, ist nicht in Ordnung. Es sind ja auch nicht alle Deutschen Nazis, nur weil immer noch solche Verirrten randalieren, demonstrieren, und sogar in deutschen Parlamenten sitzen.

    ToniO



    Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt.
    Rabbi Me'ir


    Coincidence is God's way of remaining anonymous.
    Albert Einstein

  • Aber aus einzelnen Gruppen auf die gesamte Bevölkerung zu schließen, ist nicht in Ordnung. Es sind ja auch nicht alle Deutschen Nazis, nur weil immer noch solche Verirrten randalieren, demonstrieren, und sogar in deutschen Parlamenten sitzen.


    ...ich zitiere weiter aus dem Interview....


    Teddy: wer hat Israel nach dem Krieg aufgebaut? Die deutschen Juden.
    Wer war in den 50ern und 60ern als Aufbauhelfer sofort vorort? Deutsche Jugendliche.


    Und sieh dich doch mal nur in dieser Stadt (Jerusalem) um. Sie verkommt im eigenen Dreck. Was da an Nachwuchs heranwächst, lässt mich an der Zukunft meines Landes zweifeln...(1988)...wir können nur auf die Hilfe unserer Auslandbrüder (USA) hoffen und hochgerüstet bleiben. So hatten wir uns das von den Gründern nicht vorgestellt... Ich werde nächstes Jahr mein Amt nicht mehr weiterführen. Ich bin einfach nur enttäuscht...


    euer hef

  • Zitat

    Original von krokus
    ich kopiere meine frage aus dem eröffnungsthread mal hier her:


    und, @ all: was mich brennend interessieren würde: hat sich nach der lektüre dieses buches deine vorher vielleicht eher negative einstellung israel gegenüber (s. beris thread in weltgeschehen) verändert?


    Als ich den Roman zum ersten mal gelesen habe war meine Einstellung positiv. Zwischenzeitlich eher negativ, hat mit der politischen Situation zu tun. Vorschläge, wie getrennte Busse oder Entziehung der Staatsbürgerschaft etc.


    Hef hat es sehr gut beschrieben und so geht es mir auch.


    Habe auch erlebt, dass es liberale Israelis gibt.

  • Was die getrennten Busse betrifft, empfehle ich die verlinkte Lektüre, aus der Beweggründe (Angst vor palästinensischen Anschlägen) sowie "Einfrierung" dieser Regelung hervorgehen.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Was die getrennten Busse betrifft, empfehle ich die verlinkte Lektüre, aus der Beweggründe (Angst vor palästinensischen Anschlägen) sowie "Einfrierung" dieser Regelung hervorgehen.
    :wave




    Diesen Artikel habe ich auch gelesen.


    Es wurde doch schon die Mauer errichtet aus genau diesen Grund, macht einen auch nachdenklich, wenn man das mit eigenen Augen sieht.. Die Anschläge wurden weniger.

  • Ihr Lieben, ich freue mich über eure fleißige Teilnahme. Ich lese eure Kommentare sehr interessiert mit, wenn ich mal Zeit finde. Diese ist jedoch aufgrund der bevorstehenden Hochzeit unseres Nachwuchses momentan quasi nicht vorhanden. :-( :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Vielen Dank für eure guten Wünsche...gerade ist es wirklich ein wenig stressig, aber auch schön und aufregend :-) :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Fertig!


    Was soll ich sagen? Die Handlungsstränge wurden zusammengeführt und auch schlüssig beendet. Kitty und Ari - na ja. Ich finde, nicht jede Liebe braucht ein happy End, aber nach dem es bei Karen und Dov schon keines gab, musste halt eines her.


    Dieser Roman hat Stärken und Schwächen. Stärken sehe ich besonders in den politischen und historischen Teilen. Die fand ich höchst interessant und daraus konnte ich für mich persönlich einige mitnehmen, so zum Beispiel welche Zwänge das Abstimmungsverhalten der einzelnen Staaten beeinflusste.


    Als Schwachstelle sehe ich die Zeichnung der Personen an, sie waren teilweise etwas klischeehaft und plakativ. Aber ich gehöre sicher als deutscher Leser im Jahr 2015 nicht zur Zielgruppe des Autors, der vor etwa 60 Jahren für (s)ein amerikanisches Publikum schrieb.

  • Und? Besteht Interesse an diesem Buch? Ich hab weiter vorn schon mehr darüber geschrieben. Es ist nicht gar so alt und spielt hauptsächlich in Deutschland oder wenigstens Europa. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Findus
    Mich hat es auch nicht mehr so gepackt wie vor 20, 30 Jahren. Man wird halt kritischer im Lauf des Lebens aber so als Einstieg in die Problematik nicht schlecht.


    Ging mir ähnlich. Wobei ich die Entstehungsgeschichte Israels wieder sehr begeistert gelesen habe. Das erzwungende Happy End zwischen Kitty und Ari hat mir nicht so gefallen - ich fand es sehr schade, daß Karen zum Ende hin noch sterben mußte...


    Aber alles in allem war es sehr schön, dieses Buch erneut zu lesen. Vielen Dank für die Leserunde, denn ohne hätte ich das Buch sicher nicht so bald gelesen... :kiss

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Und? Besteht Interesse an diesem Buch? Ich hab weiter vorn schon mehr darüber geschrieben. Es ist nicht gar so alt und spielt hauptsächlich in Deutschland oder wenigstens Europa. :wave


    Für mich nicht maikaefer

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Und? Besteht Interesse an diesem Buch? Ich hab weiter vorn schon mehr darüber geschrieben. Es ist nicht gar so alt und spielt hauptsächlich in Deutschland oder wenigstens Europa. :wave


    Ich möchte das Buch zur Zeit auch nicht lesen. Noch sind einige ähnliche Bücher in meinem Sub (z.B. Tanz, Mädchen von Zywulska Krystyna ) die ich erstmal lesen werde.
    :wave

  • So wirklich gepackt hat mich das Buch auch nicht, trotzdem war die Entstehungsgeschichte Israels interessant zu lesen, auch wenn natürlich nicht alles so schwarz-weiß war und ist wie der Autor es beschreibt, diese sehr pro-jüdische Sichtweise finde ich aber für einen Roman absolut in Ordnung.