'Exodus' - 4. Buch

  • Hallole!


    Habe gerade das 4te Buch beendet, war ja auch nicht so lang... gerade mal 92 Seiten.


    Dieser Abschnitt beginnt mit der Abstimmung in der UNO, geht über die Ausrufung des neuen Staates Israel bis zum Ende der ersten Kampfhandlungen.


    Die bisherigen Hauptpersonen des Buches tauchen nur kurz auf.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Kommentar:


    (meine eigene persönliche Meinung)


    Der Anfang dieses Abschnittes beschreibt die Abstimmung in der UNO.
    Politik vom Feinsten :-]
    Wer sollte mit Rücksicht auf wen wie abstimmen.
    Oder wie Mr. Spock sagen würde: "faszinierend!"


    Dann kommen seitenweise Kampfhandlungen.
    Brauche ich das?
    Nee, eigentlich nicht! :schlaeger


    Dann kommt die Erklärung zur Gründung des Staates Israel.


    Und wieder seitenweise Kampfhandlungen. :keule
    Irgendwann habe ich nur noch überblättert...
    Ich glaube, meinen Ex hätte man damit haben können, der hat ja mit Begeisterung stundenlang 2.Weltkrieg-Computer-Strategie-Kriegsspiele gespielt, aber mich nicht :vergrab


    Die Hauptpersonen kommen mal kurz vor.
    Ein Gespräch zwischen Kitty und Ari ist interessant, es zeigt ganz deutlich die unterschiedlichen Denkweisen von Zivilisten und Soldaten:
    Kitty sieht den getöteten Soldaten und beweint einen toten Menschen.
    Ari sieht seinen toten Freund und überlegt nur, wie er den Soldaten ersetzen kann.
    Kitty hat ihren Mann im Krieg verloren und wäre bestimmt froh gewesen, wenn sie ein paar persönliche Dinge ihres Mannes bekommen hätte.
    Also sucht sie die wenigen Dinge zusammen, die dem Toten (Name vergessen) gehört haben und bittet Ari, die seiner Witwe zu übergeben. Und Ari schmeißt die Sachen ins Feuer.


    Eine derartige Mißachtung von Leben und Gefühlen :kopfschmerz
    Und ein toter Held ist (für mich zumindest) nur eins: ein Toter. :grab

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von HeikeArizona ()

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    Der Anfang dieses Abschnittes beschreibt die Abstimmung in der UNO.
    Politik vom Feinsten :-]
    Wer sollte mit Rücksicht auf wen wie abstimmen.
    Oder wie Mr. Spock sagen würde: "faszinierend!"


    das fand ich allerdings auch interessant.


    Zitat


    Dann kommen seitenweise Kampfhandlungen.
    Brauche ich das?
    Nee, eigentlich nicht! :schlaeger


    gegenfrage: WER braucht sowas? aber es HAT stattgefunden. und tut es heute noch...


    Zitat


    Dann kommt die Erklärung zur Gründung des Staates Israel.


    Und wieder seitenweise Kampfhandlungen. :keule
    Irgendwann habe ich nur noch überblättert...
    Ich glaube, meinen Ex hätte man damit haben können, der hat ja mit Begeisterung stundenlang 2.Weltkrieg-Computer-Strategie-Kriegsspiele gespielt, aber mich nicht :vergrab


    Die Hauptpersonen kommen mal kurz vor.


    schade, dass du überblättert hast. es geht mir - anders als möglicherweise deinem von dir oben erwähnten ex - nicht darum, "gute kampfszenen" zu erleben, sondern diese kampfszenen stehen für tatsächliches geschehen, machen die problematik israels deutlich, das ja an manchen stellen sehr schmal ist und schnell überrannt werden könnte...

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • achso, du bist noch nicht fertig. und ich wunderte mich schon...
    na, ich denke mal, auf der vorletzten seite wirst du das nach deinem edit geschriebene zum thema heldentum/ari... überdenken*g* :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


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    Roland Deschain

  • Das 5te und letzte Buch in diesem Buch:


    Hat in meiner Ausgabe gerade mal 40 Seiten.


    Zu Beginn lernt man schon wieder neue Leute kennen, zumindest kurz.
    Witzig (für mich) ist Tex. Wie kann man einen Piloten nur dazu bekommen, irgendwohin zu fliegen? Indem man ihm sagt, es sei gefährlich und andere würden sich nicht trauen... :grin


    Dann werden noch die restlichen 2 offenen Handlungsstränge zusammen geführt.


    Die Geschichte von Dov und Karin nimmt ein trauriges Ende, als Karin getötet wird.
    Bei dieser Nachricht bricht Ari zusammen und die Liebesgeschichte zwischen Kitty und Ari hat doch noch ein Happy-End.


    Jetzt hatte ich Hunger, habe gerade mal den Kühlschrank aufgemacht, da stand meine Katze neben mir und wollte auch was :grin
    Nur gibt sie sich mit einem Tomate-Mozarella-Salat nicht zufrieden :lache


    Sodele, Kurzkommentar dazu: (Zum letzten Kapitel, nicht zum Hunger meiner Katze :lache)


    Karin und Dov lieben sich. Aber sie sind so in den Zuständen verwurzelt, daß es Karin als unmöglich ansieht, ihr neues Lager für 2 Jahre zu verlassen, um in die USA zu gehen.
    Da kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln.
    Karin ist nicht unersetzlich. Ja, es wäre schwierig, aber unmöglich ist es nicht. An ihrer Stelle hätte ich mich für mein persönliches Glück entschieden, und nicht für das Lager...


    Daß Ari nach der Nachricht von Karins Tod seelisch zusammenbricht, macht mir den Menschen immer noch nicht sympathisch :rolleyes
    Und daß Kitty dann bei ihm bleibt - so what?. Wo die Liebe hinfällt...


    Anyway:


    Wenn ich den Komplettkommentar für den "Bitterbösen Thread" geschrieben habe, kopiere ich ihn hier herein. Bis dann.
    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 Mal editiert, zuletzt von HeikeArizona ()

  • Sodele, ich habe mich bemüht, sachlich zu bleiben:



    Hallole!


    Habe mich jetzt über drei Tage (1 Tag, Unterbrechung, 2 Tage) mit
    Leon Uris: Exodus
    gequält.
    Hätte ich es nicht in einer Leserunde bei der Büchereule angefangen, hätte ich es schon mitten im ersten von 5 Kapitel abgebrochen.


    Aber mal von Anfang an:


    Das Buch wurde 1958 geschrieben.
    Ich habe die 4te Auflage von 1969, übersetzt von H.E. Gerlach.
    Die Ausgabe hat 544 Seiten, davor ist eine grobe Karte der Region und die letzten paar Seiten bestehen aus Erklärungen mancher Fachbegriffe.
    Eingeteilt ist das Buch in 5 Abschnitte, Bücher genannt.


    Im ersten Buch lernt man einige Leute auf Zypern kennen. Auf Zypern unterhalten die Briten ein Lager für Juden, die bei der versuchten Einreise nach Palästina (britisches Mandatsgebiet) festgenommen wurden. Ein jüdischer Untergrundkämpfer organisiert die Flucht von Kindern auf dem Schiff Exodus nach Palästina. Das Schiff wird noch im Hafen aufgehalten, erst nach einem Hungerstreik und der Drohung, daß die Kinder sich umbringen, wird dem Schiff, auf öffentlichem Druck, die Ausreise nach Palästina gestattet.
    Soweit, sogut.
    Aber:
    Das erste Buch enthält zwei lange Rückblicke in die Lebensgeschichte eines Jungen und eines Mädchen.
    Seitenweise wird aufgelistet, welcher Nazi mit welcher Methode seine Mitmenschen ermordet hat *würg*
    und die Geschichte, wie der Junge Ausschwitz überlebt ging mir sehr an die Nieren. Ich habe dazu viel zu viele Bilder im Kopf, als daß ich einfach nur darüber hinweg lesen könnte. Sein Überleben im Warschauer Ghetto, wie er die Leichen seiner Familie findet, wie er vor der Gaskammer die Menschen sterben hört und hinterher die Leichen rausholen muß...
    *kotz*
    Nee, muß ich wirklich nicht lesen!


    Das zweite Buch handelt nur etwa 2,5 Seiten über die Exodus.
    Der Rest des Kapitels beschreibt die Lebensgeschichte zweier russisch-jüdischer Jungen, die aus Rußland flüchten, bis nach Palästina kommen und ihren weiteren Lebensweg.
    Diese Geschichte hat mich aber auch sowas von gar nicht interessiert, ich wollte wissen, wie es mit dem Schiff weitergeht.
    *gähn*


    Das dritte Buch handelt komplett in Israel, das Schiff landet, die Kinder kommen in ein Lager, eine Krankenschwester auch und dann geht es seitenweise nur darum, mit welchen friedlichen und nicht-so-friedlichen Mitteln die Juden versuchen, die Unabhängigkeit zu erreichen. Mit Bombenangriffen hier, Mord und Folter da. Und diese Detailversessenheit, wenn jeder Quadratmeter Boden beschrieben wird...
    Was mich in diesem Kapitel besonders aufgeregt hat - die jüdische Lebenseinstellung ist das Nonplusultra. Vor allem wird über die Araber hergezogen, die alle hinterhältig sind, dreckig sind und stinken würden.
    *kotz*
    Das Buch ist von einem amerikanisch-jüdischen Autor geschrieben, für den seine Welt einfach perfekt ist und alles andere nicht gilt.
    Ich mußte mir ständig das Mantra vorsagen: das ist nur ein Roman, ein Roman, ein Roman...


    Das 4te Buch beginnt interessant, mit der UN-Versammlung und Abstimmung über die Existenz eines jüdischen Staates. Welches Land stimmt warum wie ab. Und irgendwann in diesem Kapitel wird der Staat Israel ausgerufen (14.05.1948).
    Der Rest dreht sich nur um Kampfhandlungen, welches Kibbuz sich mit wieviel Leuten wie verteidigt, welche Waffen sie einsetzen, welche Leute sterben.
    *ürks*
    Ich habe einen Großteil überblättert.


    Und das fünfte Buch besteht aus 40 Seiten, in dem nochmal ein paar neue Hauptfiguren eingeführt werden und sich die Handlungsstränge von zwei Liebesgeschichten auflösen.
    Hat mich das eigentlich noch interessiert?
    Nö, eigentlich nicht...



    Komplett:
    Ich muß dem Buch zugute halten, daß es von 1958 stammt. Gar nicht so lange nach Beendigung des Weltkrieges. Die Ausdrucksweise, vor allem über Kampfhandlungen, war noch eine ganz andere, als sie heute herrscht.
    Dann ist das Buch von einem US-Amerikaner für US-Amerikaner geschrieben worden. Die meisten Leute dort haben/hatten keine Ahnung, was mit dem Juden im Naziregime passiert ist. Die meisten wissen bis heute nicht, wo Israel liegt :-(
    Dann herrschte in den USA zu dieser Zeit noch die Rassentrennung, wenn also die Araber so schlecht dargestellt werden, wird sich ein weißer Durchschnitts-Ami nichts dabei denken. Für ihn sind die Nigger (entschuldigt bitte) genauso schlimm, wenn nicht noch schlimmer. Der liest über diese Diskriminierung einfach hinweg.
    Aber:
    Für mich ist das Buch überhaupt nichts!
    Über die Judenverfolgung im dritten Reich weiß ich zuviel und habe zuviele Bilder im Kopf.
    Dann regt mich die Diskriminierung der Araber tierisch auf. Und die seitenlangen Beschreibungen von Kampfhandlungen können mir gestohlen bleiben.
    Dann diese dauernden Heldengeschichten. Dabei stellt sich mir die Frage:
    Was ist ein Held?
    Ein Mann, der entgegen der militärischen Order irgendwo hinrennt und erschossen wird? Nein!
    Eine hochschwangere Frau, die gefoltert wird, um den Aufenthaltsort ihres Mannes zu erpressen? Ja!


    Ich weiß, daß es jede Menge Übel auf dieser Welt gibt, habe auch schon genug davon gesehen (in Realität und vor allem im TV), aber muß ich das noch lesen?
    Ein Buch soll mich entspannen, mich unterhalten, mir etwas erklären oder mich seelisch-moralisch weiterbringen.
    Dieses Buch kann das nicht.


    *seufz*
    Es ist mir öfters ein Übersetzungsfehler aufgefallen.
    Im Text steht Tank, anstelle der Übersetzung Panzer.


    Habe mir überlegt, welche Schulnote ich dem Buch geben würde.
    Dann meine Entscheidung: ausreichend bis mangelhaft 4,5

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • "Habe gerade das 5te Buch beendet.
    Fertig!!!!
    Vor allem - ich habe durchgehalten..." (heike)


    sehr lobenswert!


    "Das 5te und letzte Buch in diesem Buch:
    Hat in meiner Ausgabe gerade mal 40 Seiten.
    Zu Beginn lernt man schon wieder neue Leute kennen, zumindest kurz.
    Witzig (für mich) ist Tex. Wie kann man einen Piloten nur dazu bekommen, irgendwohin zu fliegen? Indem man ihm sagt, es sei gefährlich und andere würden sich nicht trauen..." (heike)


    die passage mit tex hat mich beim ersten lesen genervt, ich fand es relativ spät dafür, noch einen neuen handlungsstrang beginnen zu lassen. allerdings hatte ich bei späterem lesen doch meinen spaß an tex und den beschreibungen der passagiere, die ein feuer im flugzeug entfachten...


    "Dann werden noch die restlichen 2 offenen Handlungsstränge zusammen geführt. Die Geschichte von Dov und Karin nimmt ein trauriges Ende, als Karin getötet wird. Bei dieser Nachricht bricht Ari zusammen und die Liebesgeschichte zwischen Kitty und Ari hat doch noch ein Happy-End." (heike)


    das mädchen hieß karEn. und ob das auf dauer so happy wird mit kitty und ari... wer weiß... aber zumindest erlaubt er sich jetzt mal, schwäche zu zeigen und man erkennt auch, dass er dem tod von seew gilboa nicht so gleichgültig gegenüberstand wie es zunächst den anschein erweckte.


    "Karin und Dov lieben sich. Aber sie sind so in den Zuständen verwurzelt, daß es Karin als unmöglich ansieht, ihr neues Lager für 2 Jahre zu verlassen, um in die USA zu gehen. Da kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln. Karin ist nicht unersetzlich. Ja, es wäre schwierig, aber unmöglich ist es nicht. An ihrer Stelle hätte ich mich für mein persönliches Glück entschieden, und nicht für das Lager..." (heike)


    ich weiß nicht, wie ich entschieden hätte. aber neben der liebe zu dov und der verpflichtung dem jungen staat gegenüber spielt mE noch etwas anderes eine rolle: viele überlebende fühlten sich schuldig - WEIL sie überlebt hatten. und mit dieser schuld gesteht man sich vielleicht ein glückliches, sorgenfreies, ungefährdetes leben in sicherheit und luxus nicht so ohne weiteres zu...


    "Daß Ari nach der Nachricht von Karins Tod seelisch zusammenbricht, macht mir den Menschen immer noch nicht sympathisch
    Und daß Kitty dann bei ihm bleibt - so what?. Wo die Liebe hinfällt..." (heike)


    sympathisch(er) wurde er dadurch für mich auch nicht unbedingt. aber menschlicher. etwas einfacher zu verstehen.


    "--------------------------------------------------------------------------------
    Sodele, ich habe mich bemüht, sachlich zu bleiben:
    Hallole!
    Habe mich jetzt über drei Tage (1 Tag, Unterbrechung, 2 Tage) mit
    Leon Uris: Exodus
    gequält.
    Hätte ich es nicht in einer Leserunde bei der Büchereule angefangen, hätte ich es schon mitten im ersten von 5 Kapitel abgebrochen.
    Aber mal von Anfang an:
    Das Buch wurde 1958 geschrieben.
    Ich habe die 4te Auflage von 1969, übersetzt von H.E. Gerlach.
    Die Ausgabe hat 544 Seiten, davor ist eine grobe Karte der Region und die letzten paar Seiten bestehen aus Erklärungen mancher Fachbegriffe.
    Eingeteilt ist das Buch in 5 Abschnitte, Bücher genannt.
    Im ersten Buch lernt man einige Leute auf Zypern kennen. Auf Zypern unterhalten die Briten ein Lager für Juden, die bei der versuchten Einreise nach Palästina (britisches Mandatsgebiet) festgenommen wurden. Ein jüdischer Untergrundkämpfer organisiert die Flucht von Kindern auf dem Schiff Exodus nach Palästina. Das Schiff wird noch im Hafen aufgehalten, erst nach einem Hungerstreik und der Drohung, daß die Kinder sich umbringen, wird dem Schiff, auf öffentlichem Druck, die Ausreise nach Palästina gestattet.
    Soweit, sogut.
    Aber:
    Das erste Buch enthält zwei lange Rückblicke in die Lebensgeschichte eines Jungen und eines Mädchen.
    Seitenweise wird aufgelistet, welcher Nazi mit welcher Methode seine Mitmenschen ermordet hat *würg*" (heike)


    hierüber haben wir schon gesprochen. die geschilderten gräueltaten sind mMn historisch belegt. und ich stehe auf dem standpunkt: wenn andere das erleben (so sie dabei nicht ums leben kamen) mussten, sollte ich es zumindest lesen können. ich fürchte ohnedies, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis man die ganze sache als übertreibung, lüge, propaganda etc leugnen wird (geschieht ja teilweise heuite schon).


    "und die Geschichte, wie der Junge Ausschwitz überlebt ging mir sehr an die Nieren. Ich habe dazu viel zu viele Bilder im Kopf, als daß ich einfach nur darüber hinweg lesen könnte. Sein Überleben im Warschauer Ghetto, wie er die Leichen seiner Familie findet, wie er vor der Gaskammer die Menschen sterben hört und hinterher die Leichen rausholen muß...
    *kotz*
    Nee, muß ich wirklich nicht lesen!" (heike)


    s.o., wir menschen sind halt verschieden. und das ist auch ganz okay so...


    "Das zweite Buch handelt nur etwa 2,5 Seiten über die Exodus.
    Der Rest des Kapitels beschreibt die Lebensgeschichte zweier russisch-jüdischer Jungen, die aus Rußland flüchten, bis nach Palästina kommen und ihren weiteren Lebensweg.
    Diese Geschichte hat mich aber auch sowas von gar nicht interessiert, ich wollte wissen, wie es mit dem Schiff weitergeht.
    *gähn*" (heike)


    gerade aus dieser geschichte hätte man aber lernen können, wie die leute, die israels geburtsstunde mit ermöglichten, "tickten" und warum.
    denn ebenso wie die familien dorf und weiß in gerald greens "holocaust" hat es die familie ben kanaan nicht gegeben, aber sie stehen für andere, die es gegeben hat.


    "Das dritte Buch handelt komplett in Israel, das Schiff landet, die Kinder kommen in ein Lager, eine Krankenschwester auch und dann geht es seitenweise nur darum, mit welchen friedlichen und nicht-so-friedlichen Mitteln die Juden versuchen, die Unabhängigkeit zu erreichen. Mit Bombenangriffen hier, Mord und Folter da. Und diese Detailversessenheit, wenn jeder Quadratmeter Boden beschrieben wird...
    Was mich in diesem Kapitel besonders aufgeregt hat - die jüdische Lebenseinstellung ist das Nonplusultra. Vor allem wird über die Araber hergezogen, die alle hinterhältig sind, dreckig sind und stinken würden.
    *kotz*
    Das Buch ist von einem amerikanisch-jüdischen Autor geschrieben, für den seine Welt einfach perfekt ist und alles andere nicht gilt.
    Ich mußte mir ständig das Mantra vorsagen: das ist nur ein Roman, ein Roman, ein Roman..." (heike)


    jeder ist der meinung, dass seine meinung die richtige ist, denn sonst hätte er ja eine andere. das geschehen im dritten reich stellt den juden natürlich keinen persilschein in alle ewigkeit aus, aber es macht für mich vollkommen verständlich, dass um das "heilige land", eine sichere heimat, ein fleck erde, in dem sich derartige geschehnisse niemals wiederholen würden können, gekämpft wurde. um jeden quadratmeter. mit aller verbissenheit und überzeugung...


    "Das 4te Buch beginnt interessant, mit der UN-Versammlung und Abstimmung über die Existenz eines jüdischen Staates. Welches Land stimmt warum wie ab. Und irgendwann in diesem Kapitel wird der Staat Israel ausgerufen (14.05.1948).
    Der Rest dreht sich nur um Kampfhandlungen, welches Kibbuz sich mit wieviel Leuten wie verteidigt, welche Waffen sie einsetzen, welche Leute sterben.
    *ürks*
    Ich habe einen Großteil überblättert." (heike)


    natürlich dein gutes recht. aber ich glaube, nur, wenn man zB die belagerung von gan dafna "miterlebt" hat, kann man verstehen, wie es auch heute noch zu für uns manchmal befremdend wirkenden, aber auf ein nachvollziehbares sicherheitsbedürfnis der israelis zurückzuführenden aktionen kommen kann. oder das ende von abu yesha - es kennzeichnet doch gut die probleme, die zwischen juden und arabern, die in frieden leben konnten und wollten, geschaffen wurden.


    "Und das fünfte Buch besteht aus 40 Seiten, in dem nochmal ein paar neue Hauptfiguren eingeführt werden und sich die Handlungsstränge von zwei Liebesgeschichten auflösen.
    Hat mich das eigentlich noch interessiert?
    Nö, eigentlich nicht..." (heike)


    trotzdem hast du tapfer durchgehalten... :-)


    "Komplett:
    Ich muß dem Buch zugute halten, daß es von 1958 stammt. Gar nicht so lange nach Beendigung des Weltkrieges. Die Ausdrucksweise, vor allem über Kampfhandlungen, war noch eine ganz andere, als sie heute herrscht.
    Dann ist das Buch von einem US-Amerikaner für US-Amerikaner geschrieben worden. Die meisten Leute dort haben/hatten keine Ahnung, was mit dem Juden im Naziregime passiert ist. Die meisten wissen bis heute nicht, wo Israel liegt
    Dann herrschte in den USA zu dieser Zeit noch die Rassentrennung, wenn also die Araber so schlecht dargestellt werden, wird sich ein weißer Durchschnitts-Ami nichts dabei denken. Für ihn sind die Nigger (entschuldigt bitte) genauso schlimm, wenn nicht noch schlimmer. Der liest über diese Diskriminierung einfach hinweg.
    Aber:
    Für mich ist das Buch überhaupt nichts!
    Über die Judenverfolgung im dritten Reich weiß ich zuviel und habe zuviele Bilder im Kopf.
    Dann regt mich die Diskriminierung der Araber tierisch auf. Und die seitenlangen Beschreibungen von Kampfhandlungen können mir gestohlen bleiben.
    Dann diese dauernden Heldengeschichten. Dabei stellt sich mir die Frage:
    Was ist ein Held?
    Ein Mann, der entgegen der militärischen Order irgendwo hinrennt und erschossen wird? Nein!
    Eine hochschwangere Frau, die gefoltert wird, um den Aufenthaltsort ihres Mannes zu erpressen? Ja!"(heike)


    was wusstest du über die geschichte palästinas/israels nach dem zweiten weltkrieg? ich wusste darüber vor der lektüre dieses buches sehr wenig.
    an dauernde heldengeschichten kann ich mich nicht erinnern bzw habe ich das nicht so empfunden, auch yoab, david und ari dürften sich nicht als helden empfunden haben (wenn wir sie jetzt mal denken lassen wollen). immerhin lieferte die story dir dann doch aber einen nicht uninteressanten denkanstoß, oder?


    "Ich weiß, daß es jede Menge Übel auf dieser Welt gibt, habe auch schon genug davon gesehen (in Realität und vor allem im TV), aber muß ich das noch lesen?" (heike)


    das trifft doch aber auch auf viele andere bücher zu. dann dürfte man ja fast nur noch leichtes/seichtes lesen...


    "Ein Buch soll mich entspannen, mich unterhalten, mir etwas erklären oder mich seelisch-moralisch weiterbringen.
    Dieses Buch kann das nicht." (heike)


    naja, das entspannen klammere ich jetzt mal aus, aber das andere hat mir das buch alles geben können.


    danke, dass du trotz deines unbehagens durchgehalten und uns an deinen gedanken hast teilhaben lassen!!! :wave


    edit: tippfehler/aus yoab yarkoni seew gilboa gemacht (die zwei hab ich schon immer verwechselt*g*)

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von krokus ()

  • "das trifft doch aber auch auf viele andere bücher zu. dann dürfte man ja fast nur noch leichtes/seichtes lesen..."


    Ich lese fast alles :wave
    Wenn es Dich interessiert: Allerlei Buch: was habt Ihr 2010 bisher gelesen; Seite 10.


    Vom Sachbuch bis zur Fantasy, vom historischen Roman bis zum SciFi, Klassiker, Liebesromane, Kinderbücher, usw.
    Was ich überhaupt nicht mag, sind Bücher, aus denen das Blut raustropft, wenn man sie schräg hält :grin und unterste Kathegorie Liebesromane (Ausdrücke wie: sie wollte ihn unbedingt in sich spüren... *örks*)


    Über die Entstehung Israels wußte ich schon einiges, sonst muß ich jetzt dringendst Tante Wiki besuchen, um zu schauen, ob das, was in diesem Roman geschildert wurde, auch der Realität entspricht und nicht nur der Fantasie des Autors entspringt. (wow, was für ein Bandwurmsatz :grin)


    Ein Grund für's Durchhalten bei diesem Buch - Kommentare anderer Leser.
    Ohne diese Leserunde hätte ich das Buch spätestens bei Dovs Lebensgeschichte abgebrochen.


    Aber jetzt muß ich dringendst bei den Drei Musketieren weiterlesen, sonst komme ich da gar nicht mehr mit :lesend


    Ich werde noch ne Weile hier hereinschauen, was noch an Kommentaren kommt.
    Sonst - bis zur nächsten Leserunde, hoffentlich wieder mit einem kontrovers diskutiertem Buch. Macht Spaß!


    :knuddel1

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • ...schließ mich jedem erdenklichen Kompliment an.


    Denn der Roman ist für den heutigen Geschmack etwas out and over. Dennoch ein Zeitzeuge, der nichts von seiner grundlegenden Bedeutung und Brisanz verloren hat.


    Als Leser der jüngeren Generation, kann man mit Schillers Räubern genauso viel oder wenig anfangen.


    Ich gehöre nunmal zu der Generation, die sofort nach dem Krieg geboren wurde und auch als Korrespondent in Israel gelebt habe. Mir sagt das alles mehr, als anderen. Man muss Land und Leute fühlen, riechen, mit ihnen leben. Sonst begreift man sie nicht...


    ...das sagt euer wohl kritischster Israel Liebhaber. (Manchmal könnte ich gegen diese Sturköpfe zum Terroristen werden :schlaeger)


    euer hef

  • ich kopiere meine frage aus dem eröffnungsthread mal hier her:


    und, @ all: was mich brennend interessieren würde: hat sich nach der lektüre dieses buches deine vorher vielleicht eher negative einstellung israel gegenüber (s. beris thread in weltgeschehen) verändert?

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Danke, krokus, für deinen Kommentar. Meiner wäre wohl härter ausgefallen... aber das verkneife ich mir hier und jetzt.


    Man muss nicht zwangsläufig im Staat Israel leben, um seine Bewohner zu begreifen... Aber man muss die Geschichte Israels (nicht erst seit 1948 - der jüdische Kalender schreibt inzwischen das Jahr 5770) kennen (und nicht nur oberflächlich), um zu verstehen.


    Sicher läuft nicht immer alles super in Israel. Aber wo in der Welt tut es das? Auch dort leben nur Menschen.


    Ich liebe Israel und ich bin mehr als froh darüber, dass wir wieder einen Staat haben, auch wenn er nicht perfekt ist. (Daran hat sich durch das Buch nichts geändert, um deine Frage zu beantworten, krokus.)


    'Exodus' finde ich keineswegs überholt. Die Entwicklung bis zur Staatsgründung ist in einem Roman für ein breites Publikum interessant verpackt und wenn man nicht direkt mit einer so negativen Einstellung daran geht wie Heike, kann man sogar etwas daraus lernen.


    Übrigens, hef, Zwangskonvertierte, die zurückkehren zum Glauben ihrer Väter, sind Juden. Punkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen 'jüdischen' Namen tragen.

    ToniO



    Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt.
    Rabbi Me'ir


    Coincidence is God's way of remaining anonymous.
    Albert Einstein

  • @ Tonio:


    "wenn man nicht direkt mit einer so negativen Einstellung daran geht wie Heike"


    Ich bin nicht mit einer negativen Einstellung an diesen Roman herangegangen, aber allein die detaillierten Beschreibungen von Ausschwitz im ersten Teil haben mir das Buch ziemlich verleidet.


    Ich habe einen Roman gelesen, mehr nicht.
    Wenn ich gewußt hätte, daß es hier um die Grundsatzdiskussion über den Staat Israel geht, um Religion, hätte ich mich hier nie sehen lassen.


    Mich interessiert Politik, mich interessiert Geschichte.
    Aber ich bin nicht blind gegenüber den Realitäten.
    Der Staat Israel mit seinen ganzen Problemen existiert, ich habe meine Meinung dazu.
    Genauso wie ich die Nichtexistenz des Staates Tibet hinnehmen muß, auch wenn ich selbstverständlich meine Meinung dazu habe.



    Über den Roman könnte ich noch länger diskuttieren, über Politik und Religion will ich nicht diskuttieren.


    Tschüs!

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • ich kopiere meine frage aus dem eröffnungsthread mal hier her:


    und, @ all: was mich brennend interessieren würde: hat sich nach der lektüre dieses buches deine vorher vielleicht eher negative einstellung israel gegenüber (s. beris thread in weltgeschehen) verändert?


    Wie schon erwähnt, hat mich EXODUS als junger Mann so fasziniert, dass ich mich seither mit Israel (auch beruflich) beschäftigte.


    ABER...., wenn ich die Zeit Revue passieren lasse, kann ich sagen, dass meine Haltung zu den Israelis immer kritischer geworden ist.


    Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt legen die Bewohner eine immer höhere Arroganz gegenüber Nicht-Israelis an den Tag.


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie genau die Fehler als "Herrenrasse" machen, wie die Nazis.


    euer hef

  • ich hatte eigentlich auch nicht den eindruck, dass heike mit einer negativen grundeinstellung gegen das buch ans lesen ging, sondern dass sie vielmehr nach den dov´schen erlebnissen am liebsten abgebrochen hätte.
    dass sie das nicht tat, finde ich gut. aber das buch hatte danach wohl kaum noch eine relle chance bei ihr :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie genau die Fehler als "Herrenrasse" machen, wie die Nazis.


    Merkst du eigentlich, auf welch zweifelhaften Wegen du dich bewegst, wenn du Israel /die Israelis (Ich nehme mal an, du meinst ausschließlich die jüdischen Israelis?) mit den Nazis auf eine Stufe stellst?

    ToniO



    Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt.
    Rabbi Me'ir


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    Albert Einstein

  • Merkst du eigentlich, auf welch zweifelhaften Wegen du dich bewegst, wenn du Israel /die Israelis (Ich nehme mal an, du meinst ausschließlich die jüdischen Israelis?) mit den Nazis auf eine Stufe stellst?


    Oh Tonio, das merke ich nicht nur. Ich weiß es und meine Israelischen Freunde haben auch geschluckt, als ich ihnen das persönlich sagte. Da kenne ich nichts.


    In Israel herrscht ja...ähm...Meinungsfreiheit. Oder so.


    Gegenfrage. Wie lange hast du in diesem Land gelebt, oder siehst du es nicht doch etwas verklärt?


    euer hef

  • Gegenfrage: Nach wie vielen Jahren Aufenthalt bist du berechtigt, so etwas zu sagen?! Die Nachfahren der Opfer mit den Tätern gleich zu setzen… Geht's noch?! Egal, wie du persönlich die Lage in Israel beurteilst, der Vergleich mit Einstellungen und Handlungen der Nazis ist das Letzte. Gerade du als Nicht-Israeli (und Deutscher) solltest dir solche Äußerungen verkneifen. Damit versuchst du nicht nur, israelische Politik zu kritisieren, sondern verharmlost die Nazis auf schreckliche Art. 'War ja alles nicht so schlimm, die Israelis (= die Juden) machen's ja genauso…'
    Du kannst mir glauben, ich bin nicht so blauäugig, dass ich nicht auch sehe, dass in Israel nicht alles glatt läuft. Aber solche Formulierungen sind schlicht unerträglich.

    ToniO



    Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt.
    Rabbi Me'ir


    Coincidence is God's way of remaining anonymous.
    Albert Einstein