Als Harcover im cbj-Verlag 2004 erschienen, als Taschenbuch im cbt-Verlag 2007 erschienen
434 Seiten
Empfohlenes Alter: 13 - 15 Jahre
Leider nur noch gebraucht zu erhalten!
Über das Buch
New York, 1856: Die Zeiten sind hart im berüchtigten Einwandererviertel Five Points, Anstand und Ehrlichkeit sind Luxus. Mit dem Verkauf von Zündhölzern hält die Waise Becky Brown sich und ihren kleinen Bruder Daniel über Wasser. Sie will nicht hineingeraten in den Strudel von Gewalt, Prostitution und Kriminalität, sie ist verantwortlich für Daniel und sie will ihn mit Anstand großziehen. Doch dann kommt der Tag, an dem Becky mit ihrem Vorsatz brechen muss:
Daniel wird bei einem Diebstahl erwischt, und Becky raubt einen Geschäftsmann aus, um ihn freizukaufen. Five Points kann für sie nicht länger Heimat sein. Daniel braucht eine richtige Familie und ein geregeltes Leben. Ihm zuliebe schließt Becky sich einem Waisenzug an, der in den Mittleren Westen aufbricht. Doch an welcher Station der Zug auch hält, keine Familie ist bereit, zwei Kinder aufzunehmen. Den Geschwistern bleibt nur eine Chance: Sie müssen sich trennen. Viele hundert Meilen liegen zwischen ihren beiden neuen Familien ...
Über den Autor
Rainer M. Schröder, 1951 in Rostock geboren, arbeitet seit 1977 als freischaffender Schriftsteller. Zahlreiche Abenteuerreisen führten ihn bisher in viele Teile der Welt.
Er zählt zu den erfolgsreichsten deutschsprachigen Autoren von Jugendromanen sowie historischen Gesellschaftsromanen für Erwachsene – letztere veröffentlicht er unter seinem Pseudonym Ashley Carrington.
Weitere Infos über Rainer M. Schröder und seine bisher erschienen Werke sind auf seiner ausführlichen und sehr interessanten Website zu finden.
Meine Meinung
Oft gelesen und immer wieder für spannend befunden.
Einen besonderen Grund hatte es nicht, dass ich an dieses Buch geriet, es stand in der Bücherei, der Autor ist Rainer M. Schröder - mehr Grund brauchte es nicht.
Der Autor hat hier mal wieder eine eindrucksvolle Geschichte geschrieben, die in der ersten Hälfte des Buches in den Five Points in New York stattfindet. Beim Lesen kommt immer wieder der Gedanke auf "Verdammt, wie gut du es doch hast!" Ich muss mir nicht mit meiner Familie ein Zimmer teilen, ich muss nicht den ganzen Tag Kleidung nähen, um wenigstens etwas Kartoffeln auf den Tisch zu bringen - und noch wichtiger: Ich habe meine Familie noch.
Beckys Überlebenskampf, sich und ihren Bruder Daniel nach dem Tod der Eltern durchzubringen - es ist erschreckend, und ich bin mir sicher, es gibt auch heute noch Familien in New York, die auf ähnliche Weise leben.
Im zweiten Teil der Geschichte müssen Becky und Daniel sich trennen - Becky landet auf einer kleinen Ranch und wie zuvor kämpft sie, um sich, um ihr Überleben, um das friedliche Zusammenleben mit ihrer neuen Familie. Sie passt sich der Situation an, hält den Kontakt weiterhin zu ihrem Bruder - und das Ende ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe.
Leider ist das Buch nur noch gebraucht zu erhalten, aber wer sich für das Leben in den Five Points interessiert und auf irgendeine Weise an das Buch gerät - lesen. Wirklich. Es lohnt sich.