Klappentext
Der Wissenschaftsjournalist Manuel Jäger wurde mit Glasknochen geboren und landet zum x-ten Mal in seinem Leben dort, wo er nicht sein will: im Krankenhaus. Dort lernt er die Krankenschwester Dagmar kennen, die ihn eigentümlich fasziniert, weil sie ihn an seine bei einem Unfall getötete große Liebe Lenora erinnert. Doch sein Aufenthalt im Marienhospital steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Als er sich eine Erkältung zuzieht, die für ihn lebensgefährlich ist, da er wegen seiner Glasknochen den Schleim nicht abhusten kann, beginnt für Manuel ein Kampf auf Leben und Tod.Nach einem akuten Anfall von Atemnot findet sich Manuel Jäger in der Notaufnahme des Marienhospitals wieder. Aufgrund seiner Glasknochen war er schon oft in Krankenhäusern und will dort nicht bleiben, doch sein bester Freund Lothar besteht darauf, dass er sich gründlich untersuchen lässt. Von Anfang an läuft für Manuel alles schief: Nach dem Röntgen vergisst man ihn auf einem zugigen Flur, eine Lernschwester wendet ein Medikament falsch an und er wird in ein Dreibettzimmer mit ungehobelten Mitpatienten gepfercht. Ignorante Ärzte, überforderte Krankenschwestern und die Patienten mit ihren Nöten bestimmen den Alltag auf der Station. Einzig in der Krankenschwester Dagmar findet Manuel eine Seelenverwandte, nicht zuletzt, weil sie ihn an seine verstorbene Verlobte Lenora erinnert. Doch er kann diese Vertrautheit nicht lange genießen, da er sich bei einem Sturz den Arm bricht und deshalb kurzfristig auf die Chirurgie verlegt wird. Dadurch wird übersehen, dass er sich eine Erkältung zugezogen hat, die für ihn lebensgefährlich werden kann. Manuels Gesundheitszustand verschlechtert sich dramatisch, bis er erkennt: Ohne Hilfe der Medizin kann er nicht überleben, in einem hektischen, entseelten Krankenhausbetrieb kann er es aber auch nicht mehr. Da taucht der geheimnisvolle demenzkranke Wendelin Weihrauch auf und lehrt ihn eine wertvolle Lektion über das Leben und den Tod
Über die Autorin:
Marianne Efinger wurde 1958 im süddeutschen Raum geboren. Nach einigen Semestern Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Stuttgart war sie zunächst in der Marketingabteilung eines philosophischen Verlags tätig, dann im Landesverband einer Umweltschutzorganisation. Nach einem Unfall machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Die in diesem Beruf gemachten Erfahrungen wurden in „Gottes leere Hand“ literarisch verarbeitet. Seit 2003 lebt Marianne Efinger mit ihrem Mann in der Bretagne.
Meine Meinung:
Gottes leere Hand ist ein realitätsnaher Roman über die Zustände in deutschen Krankenhäusern, deren Personalpolitik, wirtschaftliche Ausrichtung und Pflegeumstände der Patienten. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen und war hin und her gerissen.
Zum einen fand ich das Buch teilweise sehr anstrengend zu lesen, wenn man selbst fachfremd ist und mit vielen Details von Medikamenten/Krankheitsbildern und auch medizinischen Fachausdrücken nicht sofort was anfangen kann.
Auf der anderen Seite fand ich es sehr interessant zu lesen, wie die Umstände auf Patienten und auch das Personal in den unterschiedlichsten Karrierestufen wirken.
Dies war so beschrieben, dass es in mir Gänsehaut hervor rief oder auch Wut in mir aufsteigen ließ.
Leider kommt meiner Meinung nach die Hauptperson Manuel Jäger noch zu kurz. Ich konnte keine Bindung aufbauen - bis zum Ende des Buches war mir eine phantasievolle Vorstellung von ihm nicht möglich, dass fand ich selbst etwas schade.
Die Emotionen der erwähnten und in den jeweiligen Mittelpunkt stehenden Personen kamen wiederum sehr gut bei mir an. Es war greifbarer - wenn auch die Emotionen in mir wankten zwischen Mitgefühl, Wut, Verständnislosigkeit und auch Zuversicht .. Womit es deutliche Pluspunkte sammelt
Somit 6,5 von 10 Punkten
Edit: Rechtschreibfehler