Michael Ridpath - Fluch [Where the Shadows lie (Fire & Ice 1)]

  • Kurzbeschreibung:
    Island - Insel der Vulkane und Trolle. Professor Agnar Haraldsson ist begeistert über seine jüngste Entdeckung: die verschollene Handschrift einer Saga über einen magischen Ring. J. R. R. Tolkien soll von ihr zu seinem epochalen Werk »Der Herr der Ringe« inspiriert worden sein. Doch schon bald findet man die Leiche des Wissenschaftlers in einem See. Ein weiteres Opfer des angeblich todbringenden Rings? Der Ermittler Magnus Jonson glaubt nicht an faulen Zauber. Doch auch ihm trachtet man nach dem Leben ...


    Inhalt:
    Magnus Jonson ist Polizist in Boston. Als er dort eine gefährliche Gang wütend macht und die Mitglieder ihm an den Kragen wollen, wird er nach Island geschickt, um dort mit seinem amerikanischen Fachwissen zu trumpfen. Gut ist, das Magnus fließend isländisch spricht, hat er doch seine ersten Lebensjahre in Island verbracht. Kaum angekommen kann man seine Englischkenntnisse auch gleich sehr gut gebrauchen, denn ein Professor, Agnar Haraldsson, ist ermordet worden und der Hauptverdächttige ist Engländer. Haraldsson ist Experte für alte Isländische Sagas und bei den Ermittlungen stößt Magnus auf seltsame Hinweise: Eine alte Saga, die als verschollen gilt, ist scheinbar wieder aufgetaucht... In ihr eine bekannte Geschichte über einen wundersamen Ring, dessen böse Macht gebrochen werden kann, wenn er in einen Vulkan geworfen wird... Erinnert an den Herrn der Ringe. Und tatsächlich lässt sich eine Verbindung mit Tolkien finden...
    Diese Geschichte bildet das Mordmotiv - und nicht nur die Geschichte, sondern auch der Ring ist scheinbar (wieder) aufgetaucht... Der Engländer, dessen Spitzname passenderweise auch noch "Gimli" ist und sein Freund "Isildur" stehen unter Verdacht, doch dann ist da noch die Familie des echten Ísildur, die die Geschichte seit hunderten von Jahren geheim und unter Verschluss hielt... Ist es in ihren Sinne, das nun alles ans Licht kommt?


    Meine Meinung:
    Ein Krimi mit zum Teil etwas sonderbar anmutender Story. Dass Tolkien vorkommt - kein Problem. Er ist schließlich eine historische Persönlichkeit. Dass er sich (angeblich) die Inspiration für den Herrn der Ringe aus isländischen Sagen bezogen hat - auch schön und gut, kann ja sein. Aber das tatsächlich Morde wegen dieser Quelle verübt werden, und mehrere Parteien auf der "Jagd" nach "DEM RING" sind, der auch noch über wundersame Kräfte verfügt... hmm... ich weiß nicht.
    Die Story konnte mich nicht wirklich überzeugen.
    Leider war mir auch Magnus nicht wirklich sympathisch. Ich konnte mehrfach sein Handeln nicht wirklich nachvollziehen, er erschien mit kalt und unlogisch.
    Das Buch an sich liest sich gut und flüssig, aber manchmal (ich habe die Originalausgabe gelesen) fand ich die Sprache umständlich und einige Redewendungen kamen mir nicht korrekt vor, sodass das meinen Lesefluss zum Teil auch noch gestört hat.


    Von mir ingesamt 6,5 Punkte.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Diese Ausgabe habe ich gelesen.


    Kurzbeschreibung:
    Amid Iceland's wild, volcanic landscape, rumours swirl of an ancient manuscript containing a long-lost saga about a ring of terrible power. The manuscript, which is believed to have inspired Tolkein's Lord of the Rings, exists...but why is it worth killing for? Untangling murder from myth is Iceland-born, Boston-raised homicide detective Magnus Jonson. Seconded to the Icelandic Police Force for his own protection after he runs afoul of a drug cartel back in Boston, Magnus also has his own reasons for returning to the country of his birth for the first time in nearly two decades - to investigate the unsolved murder of his father. Binding Iceland's landscape and history, secrets and superstitions in a strikingly original plot that will span several volumes, Where the Shadows Lie is a thrilling new series from an established master.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • FLUCH von Michael Ridpath


    Die mystisch angehauchte Vulkaninsel Island ist seit jeher wie geschaffen dafür, als Schauplatz für Sagen und Epen zu fungieren. Und welcher Epos hat die Menschen in den vergangenen Jahrzehnten wohl am meisten beeindruckt? Als Literatur-Klassiker und Fantasy-Epos par exellence gilt bis heute zweifellos Der Herr der Ringe.


    In „Fluch“ werden die fantastischen Welten von Mittelerde in nie dagewesener Weise mit dem modernen Island verknüpft. Die Schnittstelle bildet dabei eine verschollene Handschrift isländischer Sagas, die detaillierte Beschreibungen eines magischen Ringes enthält. Der britische Autor J. R. R. Tolkien soll diese Handschrift gekannt und seinen weltbekannten Roman darauf aufgebaut haben.


    Problematisch werden diese Verbindungen der isländischen Sagenwelt und der literarischen Quellen jedoch erst durch ein tragisches Ereignis: Agnar Haraldsson, Professor für isländische Sagen, wird ermordet aufgefunden. Der ermittelnde Polizist Magnus Jonson stößt relativ bald auf Hinweise, dass die als verschollen geglaubte Handschrift scheinbar wieder aufgetaucht ist. Und mit ihr der magische Ring.


    Mit „Fluch. Ein Magnus-Jonson-Roman“ hat der englische Autor Michael Ridpath erstmals sein Territorium verlassen und den Start einer ganzen Krimi-Reihe auf die nordische Insel verlegt. Da Island selbst gleich eine ganze Reihe international erfolgreicher Krimi-Autoren vorweisen kann, ist dies schon etwas ungewöhnlich. Dennoch überzeugt der erste Fall für Magnus Jonson schon auf den allerersten Seiten. Der Spannungsbogen ist fast greifbar, weil der Leser mehrfach die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion zu verlieren scheint. Könnte Tolkien diese alte Saga nordischer Mythologie tatsächlich gekannt haben? Auf welchen wahren Begebenheiten basiert die ursprüngliche Erzählung um die bösen Mächte und den einen Ring?


    Ob der neue insulare Ermittler auch in weiteren Fällen überzeugen kann, bleibt abzuwarten. Als Auftakt jedoch war diese Vermischung von nebulöser Sagenwelt und konkreter Polizeiarbeit der pure Genuss. Gleich beide Herren – Ridpath als Autor und Jonson als Ermittler – haben in mir prompt einen Fan gefunden!

  • Michael Ridpath hat sich wirklich einen etwas bizarren Plot ausgedacht. Als ich die Inhaltsangabe las, wusste ich, das ich dieses Buch lesen muss.


    Island wird sehr plastisch beschrieben. Gereizt hat mich dieses Land noch nie und auch jetzt ist in mir der Wunsch, es zu besuchen, nicht gewachsen. Trotzdem fand ich den lesetechnischen Ausflug dorthin sehr interessant. Die Landschaft und die Menschen und ihre Art werden sehr plastisch beschrieben.
    Auch die Story konnte mich überzeugen. Es gibt einen Haufen Freaks und wozu jemand einen Mord verüben würde, ist sehr individuell.
    Mir hat die Story gefallen. Ich bin allerdings kein Serienleser, deswegen werde ich wohl nicht weiter den Weg von Magnus verfolgen (obwohl es noch einen offenen Handlungsstrang zum Schluß gibt, der dann wohl in einem Folgeband zur Auflösung kommen wird). Mir ging es nur um diese Geschichte um den Ring. Und die hat mich gut unterhalten.


    Ich habe die englische Tb-Ausgabe gelesen.

  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Ein Krimi mit zum Teil etwas sonderbar anmutender Story. Dass Tolkien vorkommt - kein Problem. Er ist schließlich eine historische Persönlichkeit. Dass er sich (angeblich) die Inspiration für den Herrn der Ringe aus isländischen Sagen bezogen hat - auch schön und gut, kann ja sein. Aber das tatsächlich Morde wegen dieser Quelle verübt werden, und mehrere Parteien auf der "Jagd" nach "DEM RING" sind, der auch noch über wundersame Kräfte verfügt... hmm... ich weiß nicht.
    Die Story konnte mich nicht wirklich überzeugen.


    Dass die Story ungewöhnlich und vor allem stark fiktiv ist (zumindest für einen Krimi), geht aber doch schon aus der Kurzbeschreibung hervor. Nichtsdestotrotz als Herr-der-Ringe-Fan wollte auch ich herausfinden, was dahinter steckt.
    Für mich war es allerdings nicht der unglaubwürdige Plot, der nicht überzeugen konnte, auf den habe ich mich ja schließlich von Anfang an bewusst eingelassen. Viel mehr hat mich gestört, dass ich mit Magnus kein bisschen warm geworden bin und dass die Handlung um einiges temporeicher hätte sein können. Gut gefallen hat mir dann aber wieder die Beschreibung von Island und den Isländern, was aber sicherlich auch bei jedem anderen x-beliebigen Island-Krimi zutreffen würde.


    Von mir gibt es deswegen nur 6/10 Punkten.


    Zitat

    Original von Zimööönchen
    Das Buch an sich liest sich gut und flüssig, aber manchmal (ich habe die Originalausgabe gelesen) fand ich die Sprache umständlich und einige Redewendungen kamen mir nicht korrekt vor, sodass das meinen Lesefluss zum Teil auch noch gestört hat.


    Ich habe auch die Originalausgabe gelesen und mir ging es genauso wie dir. Es ging sogar so weit, dass ich nachgeschaut habe, woher der Autor stammt. Und dann war ich sehr überrascht, dass er Brite ist :wow